„Holzfuß“: VfB-Profi Anton steht in der Kritik, obwohl er in einer Statistik fast an Bellingham herankommt
Bruno Labbadia ist zuletzt kritisiert worden, weil er den gelernten Innenverteidiger Waldemar Anton auf der rechten Seite spielen lässt. Doch in einer Statistik bewegt sich der Abwehrmann in der Bundesliga-Spitzengruppe.
Stuttgart - Bruno Labbadia mag Überraschungen. Zumindest, wenn es um Kuchen geht. In dieser Woche hat er an seinem 57. Geburtstag gleich drei bekommen, unter anderem einen Blechkuchen mit Apfel. Er freue sich schon, so der Trainer des VfB Stuttgart auf der Pressekonferenz am Donnerstag (9. Februar), sich im Anschluss bei Kaffee und Kuchen noch eine kurze Pause zu gönnen, bevor es mit der Vorbereitung auf das Spiel beim SC Freiburg weitergehe.
Auch Labbadia selbst ist immer für eine Überraschung gut. Dies bewies er, als er nach der WM-Pause gegen den 1. FSV Mainz 05 (1:1) den zentralen Abwehrmann Waldemar Anton als Rechtsverteidiger aufstellte, obwohl der auf der Position geübte Pascal Stenzel in den Augen vieler als einer der Gewinner des Trainingslagers galt.
Waldemar Anton steht beim VfB Stuttgart unter anderem wegen seines Spielaufbaus in der Kritik
Seitdem hält Labbadia auf der rechten Seite an Anton fest. Zum Ärger vieler Fans, die dem 26-Jährigen die für diese Position nötigen Fähigkeiten absprechen. „Ich frage mich wirklich, weshalb der Holzfuß auf den Außen spielt. Seine technischen Fähigkeiten in der Innenverteidigung waren schon begrenzt, aber das grenzt an Wahnsinn“, schrieb einer auf Twitter. Ein anderer meinte: „Es soll nicht böse gemeint sein, aber da fehlt auch fußballerisch ziemlich viel. Basics wie Ball unter Druck stoppen, weiterspielen.“
Kritik, die am VfB-Trainer abprallt. Darauf angesprochen, sagte er: „Waldi bringt extreme Energien mit rein. Seine Zweikampfstärke, Spielaufbau und Tempoläufe geben uns auf der rechten Seite sehr viel. Die brauchen wir. Er ist gut für unsere Balance.“
Diese Aussagen sorgten bei den Stuttgarter Anhängern auf Twitter wiederum für Unverständnis. „Antons Spielaufbau? Sobald der als Rechtsverteidiger den Ball hat, schlägt er ihn lang zum gegnerischen Keeper“, ärgerte sich einer. Ein anderer stellte ironisch die Frage in den Raum: „Tempoläufe bei Waldemar Anton?!“

VfB-Verteidiger Waldemar Anton kann bei intensiven Läufen mit Jude Bellingham mithalten
Doch zumindest bei Letzterem spricht die Statistik klar für den VfB-Abwehrmann. Gegen Werder Bremen lief Anton mit 11,7 Kilometer so viel wie kein anderer im VfB-Dress und hatte zudem mit 37 die meisten Sprints vorzuweisen. Was intensive Läufe angeht, bewegt sich Anton in dieser Saison sogar in der Spitzengruppe der Bundesliga. Mit 1134 intensiven Läufen liegt er im Ligavergleich auf dem fünften Rang, hinter Borussia Dortmunds Jude Bellingham, der 1492 vorzuweisen hat.
Ein weiterer Kritikpunkt gegen Anton sind allerdings seine Flanken. Bei der 0:2-Pleite gegen Werder Bremen schlug er gerade mal zwei, die beide verpufften. Aber vielleicht steigert sich Anton ja in dieser Hinsicht im VfB-Auswärtsspiel gegen den SC Freiburg am Samstag (11. Februar, 15.30 Uhr/Sky) und sorgt bei den Fans sowie bei Labbadia für eine weitere Überraschung.