Enzo Millot lässt Labbadia hinter sich und wird für den VfB zum Pokalhelden

Mit seinem alles entscheidenden Treffer zum 1:0 im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den 1. FC Nürnberg schoss Enzo Millot nicht nur den VfB Stuttgart ins Glück, sondern auch seine Last von den Schultern.
Nürnberg/Stuttgart - Mit dem Zeigefinger auf den Lippen – der Geste des Schweigens – jubelte der 20-jährige VfB-Profi Enzo Millot nach seinem Tor zum 1:0 im DFB-Pokal-Viertelfinale in der 83. Spielminute. Der entscheidende Treffer war die Erlösung für die Mannschaft des VfB Stuttgart, die damit ins Halbfinale einzieht. Für Millot war es dagegen auch ein Zeichen an seine Kritiker.
Denn vor allem unter Bruno Labaddia hatte er einen schweren Stand. In der Rückrunde kam Millot gerade einmal auf fünf Einsätze für den VfB Stuttgart. Labbadia bemängelte auf Pressekonferenzen die Trainingsleistung des Franzosen und dessen fehlenden nötigen Biss im Spiel. Unter dem neuen VfB-Coach Sebastian Hoeneß zeigte er nun das Gegenteil.
VfB-Profi Enzo Millot empfiehlt sich für die Startelf
Mit der Verpflichtung von Hoeneß wurden die Karten für Enzo Millot neu gemischt. Nach seiner Einwechslung brachte der Mittelfeldmann zusammen mit Stürmer Serhou Guirassy den notwendigen frischen Wind in die Mannschaft. Der 20-Jährige bot sich immer wieder an, verteilte die Bälle und belohnte sich am Ende selbst mit seinem Treffer – sein erstes Pflichtspieltor für den VfB, nach eineinhalb Jahren im Trikot mit dem Brustring.
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Damit dürfte dem Franzosen eine große Last von den Schultern gefallen sein und er kann die Labbadia-Zeit hinter sich lassen. Der Rest der Mannschaft ist begeistert über Millots Treffer. „Ich freue mich sehr. Ich glaube, der Junge hat in den letzten Monaten viel einstecken müssen, hat aber weiter an sich gearbeitet und der Mannschaft jeden Tag geholfen“, lobt Waldemar Anton. „Enzo ist ein Spieler, der vor allem fußballerisch extreme Qualitäten hat. Die konnte er in den vergangenen Wochen und Monaten nicht häufig unter Beweis stellen. Sehr schön, dass er heute mit seinem schwächeren rechten Fuß ein Tor geschossen hat“, so Torhüter Fabian Bredlow mit einem Augenzwinkern.
Sebastian Hoeneß beschwört den Teamgeist beim VfB Stuttgart
Enzo Millot bescherte Sebastian Hoeneß ein gelungenes Debüt. Der wiederum honoriert die Leistung seines Schützlings. „Ich freue mich für ihn, ich freue mich, dass er uns helfen konnte. Er hat nicht begonnen, ist dann hereingekommen und hat das Spiel entschieden“, sagte der neue VfB-Coach auf der Pressekonferenz im Anschluss.
So und mit dem passenden Teamgeist könne der Klassenerhalt in den nächsten Wochen noch erreicht werden, führte Hoeneß an. „Ich habe allgemein heute eine Gruppe gesehen, die sehr mitgelebt hat. Die Bank hat mitgelebt, die Wechselspieler sind über den ganzen Platz gelaufen, um mit Enzo zu feiern. Das muss der Spirit sein.“ Am Sonntag (9. April, 17.30 Uhr/DAZN) sollte der Zusammenhalt im wichtigen Kellerduell gegen den VfL Bochum erneut an den Tag gelegt werden. Vielleicht darf Enzo Millot dabei von Beginn an mitwirken.