Borna Sosa beim VfB Stuttgart: Abstiegskampf statt nächstem Karriereschritt
Borna Sosa wollte den VfB Stuttgart verlassen. Stattdessen ist der WM-Dritte für die Schwaben jetzt der Hoffnungsträger im Abstiegskampf.
Stuttgart - „Natürlich will jeder Spieler vorankommen und seine Karriere weiterentwickeln. Ich bin mir sicher, dass es nach der WM auch bei mir so sein wird“, sagte Borna Sosa während der Weltmeisterschaft in Katar und forcierte mit diesen deutlichen Worten einen Vereinswechsel. Zum wiederholten Male muss man sagen, denn der kroatische Nationalspieler hätte bereits im vergangenen Sommer gerne den nächsten Karriereschritt gemacht.
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VfB Stuttgart: Borna Sosa hatte mit Adduktorenproblemen zu kämpfen
Wie damals dürfte eine hartnäckige Adduktorenverletzung großen Anteil daran haben, dass der Linksverteidiger trotzdem weiter mit dem Brustring aufläuft. Denn aufgrund der Probleme fiel der 25-Jährige die gesamte Wintervorbereitung aus und reiste nicht mal mit ins Stuttgarter Trainingslager. Warum Sosa lieber in München als mit dem VfB in Marbella an seinem Comeback arbeitete, hatte Sportdirektor Fabian Wohlgemuth gegenüber unserer Redaktion mit der „bestmöglichen ärztlichen Behandlung“ gerechtfertigt. Die habe eben „Priorität vor allem anderen“ gehabt.
Inwiefern sich Sosa während der Zeit in München – trotz der Verletzung – mit einem möglichen Wechsel beschäftigt hat, ist fraglich. Klar ist: Kurz vor Ende der Transferperiode hatte Bayer 04 Leverkusen bei den Schwaben wegen Sosa angefragt. Doch die Summe, die der Werksklub zu zahlen bereit war, ließ VfB-Manager Wohlgemuth kalt. Die Leverkusener wollten offenbar nur zehn Millionen Euro hinblättern.
Zu wenig für den VfB Stuttgart, bei dem die Verantwortlichen lange den Eindruck gemacht hatten, Sosa für eine entsprechende Ablöse gerne abzugeben. Stattdessen ist aber ausgerechnet der Linksverteidiger jetzt einer der großen Hoffnungsträger im Abstiegskampf.

Borna Sosa ist VfB Stuttgarts Hoffnungsträger im Abstiegskampf
Bei der Pleite gegen Werder Bremen (0:2) am Sonntag (5. Februar) gab Sosa dann endlich sein Comeback. Zwar merkte man ihm an, dass er nach seiner Verletzung noch nicht wieder bei hundert Prozent ist, das Spiel der Schwaben belebte er aber dennoch. So schlug er in den 20 Minuten, in denen er auf dem Feld stand, immerhin fünf Flanken. Trainer Bruno Labbadia sagte nach der Partie: „Wir haben auf ihn gewartet und haben ihn, so gut wie es in dieser kurzen Phase ging, aufgebaut. Er ist einer, der Flanken schlägt, die supergefährlich sind und die brauchen wir natürlich.“
Jetzt muss Sosa nur noch einen Abnehmer für seine gefährlichen Flanken finden. Stuttgarts Top-Stürmer Serhou Guirassy kann diese Rolle vorerst jedenfalls nicht ausfüllen, da er mehrere Wochen mit einem Sehneneinriss im Adduktorenbereich ausfällt. Somit ist der VfB im Sturmzentrum auf Luca Pfeiffer angewiesen, der sich erstmal beweisen muss.