Labbadias wortloses Vertrauen in Bredlow mündet im VfB-Befreiungsschlag

Die Durststrecke ist vorüber: Der VfB Stuttgart hat mit einem 3:0-Sieg gegen den 1. FC Köln einen Befreiungsschlag gelandet und blieb dabei nach langer Zeit im eigenen Stadion mal wieder ohne Gegentor.
Stuttgart - Fast zwei Jahre war es her. Am 4. April 2021 kassierte der VfB Stuttgart, damals beim 1:0-Sieg gegen Werder Bremen, das bisher letzte Mal im eigenen Stadion kein Gegentor. Eine unglaubliche Negativserie, die mit dem souveränen 3:0-Erfolg über den 1. FC Köln nun ein Ende fand. Zur Erleichterung des Trainers Bruno Labbadia, der zudem die ersten drei Punkte seit seiner Rückkehr nach Stuttgart einfuhr. Nach Abpfiff sagte er rückblickend: „Man darf nicht unterschätzen, was das mit dem Kopf macht, fast zwei Jahre nicht ohne Gegentor zu bleiben.“
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VfB Stuttgart: Dias, Sosa und Coulibaly schießen Schwaben zum Sieg über den 1. FC Köln
Diese Last ließen sich seine Schützlinge gegen Köln über weite Strecken aber nicht anmerken. Vielmehr zeigte der VfB eine wahrlich konzentrierte Leistung, vor allem ohne individuelle Fehler, durch die man in den vergangenen Wochen immer wieder Punkte liegen ließ. Darüber hinaus zeigte sich der VfB plötzlich eiskalt vor dem Tor. Das 1:0 besorgte Winterneuzugang Gil Dias (9. Minute), der schon im DFB-Pokal beim SC Paderborn (2:1) traf. Borna Sosa erzielte sein Tor per wunderschönem Freistoß (59.), den er unter die Latte zum 2:0 setzte, bevor der eingewechselte Tanguy Coulibaly mit dem 3:0 den Deckel draufmachte (74.).
Der Matchwinner ist aber der, der die weiße Weste behielt: Fabian Bredlow. Der eigentliche Ersatztorwart durfte bereits vergangene Woche beim SC Freiburg (1:2) das Tor hüten, da Stammkeeper Florian Müller Magenprobleme hatte. Weil Bredlow überzeugte, schenkte ihm Labbadia auch gegen Köln das Vertrauen. Wann dieser erfahren hatte, dass er erneut ran darf?
VfB-Keeper Fabian Bredlow: „Ich habe gemerkt, dass sich was im Trainingsablauf geändert hat“
Am Donnerstag (16. Februar) aus der Presse: Ein Freund habe ihm einen Artikel geschickt, verriet Bredlow nach dem Köln-Spiel. Mit Labbadia selbst gab es derweil „gar kein Gespräch“, was für den Torwart aber kein Problem war. Er hatte es im Gespür, dass er sich beweisen darf: „Ich habe gemerkt, dass sich was im Trainingsablauf geändert hat.“
Labbadia bereute seine Entscheidung nicht. Im Gegenteil, der Coach lobte seinen Torhüter nach dem 3:0-Sieg in den höchsten Tönen: „Er hat eine gute Ausstrahlung gehabt, sehr stabil gespielt. Die Sachen, die aufs Tor gekommen sind, hat er gut beherrscht. Er hat darüber hinaus gut mitgespielt, denn unser Ziel war es, über ihn dem Pressingdruck zu entgehen.“
Somit dürfte Bredlow auch am kommenden Samstag (25. Februar, 18.30 Uhr/Sky) das VfB-Tor hüten. Dann gastiert Stuttgart beim FC Schalke 04. Mit einem Sieg bei den abstiegsbedrohten Knappen könnte den Schwaben, die durch den Dreier auf Platz 14 kletterten, ein weiterer Schritt in Richtung Klassenerhalt gelingen.