VfB-Trainer Labbadia sieht „Chance“ im engen Abstiegskampf und beschwört „Anstecker“-Mentalität
Über die gesamte Spielzeit hat der VfB Stuttgart dem Favoriten FC Bayern München Paroli geboten. Trotzdem verloren die Schwaben mit 1:2 (0:1) und gehen erneut leer aus.
Stuttgart - Überrascht war Bruno Labbadia darüber, wie schwach der VfB Stuttgart am vergangenen Spieltag beim FC Schalke 04 (1:2) aufgetreten ist. Umso überraschter müsste der Trainer dementsprechend gewesen sein, zu welcher Leistung seine Mannschaft am Samstagabend (4. März) gegen den FC Bayern München in der Lage war.
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VfB Stuttgart: Juan José Perea trifft zum Anschluss gegen den FC Bayern München
Über die gesamte Spielzeit bot der VfB dem Deutschen Meister Paroli und hätte sich am Ende durchaus einen Zähler verdient gehabt. Das 1:0 für den FCB erzielte Matthijs de Ligt per Distanzschuss (39. Minute). Ein ärgerlicher Gegentreffer, da Stuttgarts Schlussmann Fabian Bredĺow, der ansonsten eine gute Leistung zeigte, den Ball hätte halten können. Das 2:0 machte Maxim Choupo-Moting, der sehenswert von Jamal Musiala und Thomas Müller in Szene gesetzt wurde (62.). Den Stuttgarter Anschlusstreffer besorgte der eingewechselte Juan José Perea mit dem Kopf (88.).
Im Anschluss keimte nochmal kurz Hoffnung auf, durch einen 2:2-Ausgleichstreffer doch noch einen Punkt mitnehmen zu können. Dieser Glücksmoment blieb den Schwaben allerdings verwehrt, was Labbadia „sehr schade“ fand. Denn der Coach sah von Beginn an einen frechen VfB: „Wir wollten sehr mutig pressen und damit sind die Bayern am Anfang nicht zurechtgekommen. Es war ein ganz anderer Auftritt als die erste Hälfte auf Schalke.“

VfB-Sportdirektor Wohlgemuth: „Das war die Reaktion, die wir erhofft hatten“
Dies überraschte Stuttgarts Sportdirektor Fabian Wohlgemuth übrigens nicht. Der sagte: „Das war die Reaktion, die wir erhofft und erwartet hatten. Wir waren in den ersten 15 Minuten sehr wachsam, haben Bälle erobert. Wir waren gierig und bereit.”
Das freute Labbadia, der meinte, gegen die Bayern bräuchte man eben elf Spieler, die sich mit einer guten Leistung „gegenseitig anstecken.“ Eine Mentalität, die den Schwaben generell im Abstiegskampf guttun würde, was auch dem Trainer bewusst ist: „Wir arbeiten daran, mehr Anstecker auf dem Platz zu bekommen.“
Denn unterm Strich muss man konstatieren: Für diesen beherzten Auftritt kann sich der VfB nichts kaufen. Die Schwaben brauchen einfach Punkte, um am Ende in der Bundesliga zu bleiben. Vor allem, weil sich der Kampf um den Klassenerhalt durch den Schalker Sieg beim VfL Bochum nochmal zugespitzt hat. Somit haben nun die vier Letzten alle 19 Punkte, worin Labbadia jedoch nichts Negatives erkennen kann: „Prinzipiell ist es gut, dass so viele Mannschaften dabei sind. Wir haben klar gesagt, dass das Ziel ist, drei Mannschaften hinter uns zu lassen. Die Chance ist da.“