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Ist beim VfB der Knoten geplatzt? Sportdirektor Wohlgemuth bleibt vorsichtig

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Von: Niklas Noack

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Beim 3:2-Sieg gegen den VfL Bochum ist bei gleich mehreren Spielern des VfB Stuttgart der Knoten geplatzt. Von Euphorie sind Sportdirektor Fabian Wohlgemuth und Trainer Sebastian Hoeneß aber weit entfernt.

Stuttgart - Es drohte schon wieder schiefzugehen. Der VfB Stuttgart machte ein ordentliches Spiel im Kellerduell beim VfL Bochum (3:2) und führte durch ein Traumtor von Hiroki Ito mit 1:0, bevor es in der 58. Minute zum Schockmoment kam: Enzo Millot hielt den Bochumer Philipp Förster im Strafraum etwas zu lange an der Schulter fest – Elfmeter. Eine Chance, die sich Kevin Stöger nicht nehmen ließ und zum 1:1-Ausgleich einschob.

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VfB Stuttgart entdeckt Comeback-Qualitäten wieder

Die meisten Fans dürften im Anschluss gedacht haben: Das war’s. Denn gerade durch solche individuellen Fehler hat sich der VfB in der Vergangenheit das Leben oft schwer gemacht. Aber stattdessen hat die Mannschaft ausgerechnet im hitzigen Bochumer Ruhrstadion ihre Comeback-Qualitäten wieder entdeckt und legte mit Treffer durch Serhou Guirassy und Josha Vagnoman nach. Zur Freude von Sportdirektor Fabian Wohlgemuth, der nun gegenüber BW24 sagte: „Bei uns ist ja oft die Rede von individueller Qualität. Der Erfolg in Bochum war aber zu guten Teilen ein Gemeinschaftswerk. Mir hat imponiert, wie die Jungs nach dem Ausgleichstreffer den Hebel umgelegt und gleich mit zwei Toren nachgelegt haben.“

Die Mannschaft legte eine Widerstandsfähigkeit an den Tag, die man ihr zuletzt wahrlich nicht mehr zutraute. Doch woran liegt es, dass dieses Team, das in den vergangenen Wochen fast wehrlos dem Abstieg entgegentaumelte, plötzlich performt? Ist das der berühmte Trainereffekt, den man sich durch einen Wechsel an der Seitenlinie erhofft? Seit Sebastian Hoeneß Bruno Labbadia ersetzt hat, scheint zumindest bei dem einen oder anderen Spieler der Knoten geplatzt zu sein.

VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth will nicht in Euphorie verfallen.
VfB-Sportdirektor Fabian Wohlgemuth will nicht in Euphorie verfallen. © Frank Hoermann/SVEN SIMON/IMAGO

Chris Führich und Enzo Millot stechen beim VfB Stuttgart heraus

Wie bei Chris Führich, der sich in den vergangenen Wochen ständig festdribbelte und ideenlos wirkte. Gegen Bochum war davon keine Spur mehr und der Angreifer traf plötzlich reihenweise richtige Entscheidungen. Oder der eigentliche Kreativkünstler Enzo Millot, der bei Labbadia außen vor war, bewies in Bochum unverhofft, dass auch ein Kämpfer in ihm steckt.

Stuttgart zeigte also endlich mal wieder viel Gutes auf dem Rasen, was Sportchef Wohlgemuth selbstverständlich nicht verborgen blieb. Dennoch tritt er gegenüber BW24 auf die Euphoriebremse: „Wir müssen wachsam bleiben und auch dieses Spiel kritisch analysieren. Wir haben uns auch gegen Bochum – vor beiden Toren – die eine oder andere Konzentrationspause geleistet und dadurch den Gegner länger als nötig im Spiel gehalten.“

Auch Trainer Hoeneß war nicht zu einhundert Prozent zufrieden. Bei der Pressekonferenz am Donnerstag (13. April) sagte er: „Es haben viele Dinge in Bochum geklappt, aber auch nicht alles. Es geht um die Balance. Es ist Meckern auf hohem Niveau, aber ich hätte mir hier und da mehr Kontrolle gewünscht. Vielleicht auch bisschen mehr Mut.“

Eine ordentliche Portion Mut kann der weiterhin abstiegsbedrohte Tabellensechzehnte auch für die anstehende Partie am Samstag (15. April, 15.30 Uhr/Sky) gebrauchen. Dann gastiert Meisterschaftsanwärter Borussia Dortmund im ehemaligen Stuttgarter Neckarstadion.

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