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VfB-Boss Wehrle fordert Investor für die Bundesliga: „Müssen uns damit beschäftigen“

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Von: Nadja Pohr

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Die Corona-Pandemie hat die Bundesliga vor finanzielle Herausforderungen gestellt. Um die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, setzt sich der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart, Alexander Wehrle, für einen Investor für die Liga ein.

Stuttgart - Der VfB Stuttgart steckt derzeit nicht nur sportlich in einer Krise, auch finanziell sieht die Lage bei den Schwaben schlecht aus. Vor einem erneuten Absturz in die zweite Liga warnte Vorstandschef Alexander Wehrle bei der Vorstellung von Sportdirektor Fabian Wohlgemuth und Trainer Bruno Labbadia im Dezember vergangenen Jahres eindringlich. Der VfB-Chef erklärte dabei, dass alles dem Ziel Klassenerhalt unterzuordnen sei.

Ein überraschend üppiger Geldregen verschaffte dem VfB kürzlich immerhin wieder etwas Luft. Durch die Corona-Pandemie hat aber nicht nur der VfB Stuttgart mit finanziellen Herausforderungen zu kämpfen, sondern auch die Deutsche Fußball Liga (DFL). Wehrle, der Mitglied im Vorstand der DFL und Aufsichtsratsvorsitzender der DFB GmbH & Co. KG. ist, sieht den deutschen Ligaverband daher in der Pflicht, über den Einstieg von Investoren nachzudenken.

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VfB-Vorstandsboss Wehrle sieht Investor in der Bundesliga als Lösung für die Zukunft

Gegenüber dem Deutschlandfunk sprach sich der VfB-Boss Alexander Wehrle für ein Investoren-Modell für die Bundesliga aus, um so die internationale Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. „Andere Ligen, wie die spanische oder die französische und die italienische, beschäftigen sich damit oder haben schon teilweise Anteile veräußert. Und deswegen müssen wir uns damit beschäftigen“, sagte er.

VfB-Vorstandsvorsitzender Alexander Wehrle
VfB-Chef Alexander Wehrle sieht den deutschen Ligaverband in der Pflicht, über den Einstieg von Investoren nachzudenken. © IMAGO/Pressefoto Rudel/Herbert Rudel

Mit einem Investor könnten die Klubs Zukunftsthemen wie Digitalisierung, Infrastruktur oder den Aufbau von Digital-Plattformen leichter umsetzen, argumentierte Wehrle weiter. „Das ist sicherlich ein Modell, wo es sich lohnt, darüber nachzudenken.“ Der VfB-Chef betont jedoch auch, dass man den Verkauf von Anteilen an der Bundesliga „nicht um jeden Preis so durchziehen“ müsse. Es komme auf die richtigen Bedingungen an.

Die DFL spielt bereits seit längerem mit dem Gedanken, die TV-Rechte in eine neue Tochtergesellschaft auszulagern und einem möglichen Investor „eine zeitlich begrenzte Minderheitsbeteiligung an Lizenzerlösen aus der Verwertung von Bundesliga-Rechten“ zu bieten. Die DFL erhofft sich für den Verkauf von 15 Prozent und einer Laufzeit von 25 bis 30 Jahren einen Erlös von 2,5 bis drei Milliarden Euro. Kritiker argumentieren jedoch, dass bei einem Geldbedarf auch einfach Kredite aufgenommen werden könnten und befürchten, dass die Geldgeber versuchen könnten, auf den Spielplan Einfluss zu nehmen.

Wehrle hofft durch Liga-Investor auf mehr Geld für den VfB Stuttgart

Ein weiterer Kritikpunkt an dem Verkauf der 15 Prozent ist, dass die Klubs der Bundesliga dadurch ebenfalls auf 15 Prozent der Einnahmen durch TV-Rechte verzichten müssten. VfB-Chef Wehrle sieht dadurch allerdings keinen Nachteil. Die Schwaben profitieren aktuell nicht davon, wie Soforteinnahmen nach dem aktuellen TV-Schlüssel verteilt werden, wie der Deutschlandfunk schreibt.

Mit einem Liga-Investor könnte der VfB mehr Geld erzielen. Denn: Die Stuttgarter sind Teil der Gruppe „Fanintensive Vereine“. Investoren würden hier erwarten, dass viele Kunden mit den Produkten in Verbindung kommen. „Da ist doch klar, dass die, die dafür Sorge leisten, dass sich viele Fans sich für die Bundesliga begeistern, auch überproportional partizipieren“, sagt Wehrle. Eine Entscheidung über das Investoren-Modell ist bei einer Mitgliederversammlung der 36 Klubs im April geplant.

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