„Der Glaube gibt mir Kraft“: Joker Chris Führich führt den VfB im Abstiegskampf zurück in die Spur
Beim 4:1-Kantersieg gegen den 1. FSV Mainz 05 ist dem VfB Stuttgart ein Befreiungsschlag im Kampf um den Klassenerhalt gelungen. Chris Führich wurde nach seiner Einwechslung zum Matchwinner.
Mainz/Stuttgart - Vor der Partie beim 1. FSV Mainz 05 war beim VfB Stuttgart ordentlich Druck auf dem Kessel. Immerhin standen die Schwaben bis zum Anpfiff auf dem 17. Tabellenplatz und brauchten dringend einen Sieg. Von dieser Situation ließ sich die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß allerdings nicht aus der Ruhe bringen und gewann am Ende mit 4:1 (1:1). Obwohl es zunächst alles andere als gut aussah, weil der Gastgeber durch einen Treffer von Marcus Ingvartsen mit 1:0 (23. Minute) in Führung ging.
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Wataru Endo besorgte zunächst den wichtigen Ausgleich für den VfB Stuttgart
Bis dahin und auch in den Minuten danach präsentierte sich Stuttgart gegen eine lange Zeit engmaschige Mainzer Defensive erschreckend ideenlos, sodass nur eine Einzelleistung von Wataru Endo half: Der Japaner schnappte sich nach einer halbgaren Hereingabe von Silas im Gewühl die Kugel und versenkte sie im Netz der Nullfünfer zum 1:1-Ausgleich.
Für die endgültige Wende sorgte jedoch Chris Führich, den Hoeneß in der 62. Minute einwechselte. Zum Dank servierte der Mittelfeldspieler umgehend die Ecke, die Serhou Guirassy per Kopf zum 2:1 verwandelte (64.). Später schlenzte er dann selbst zum 3:1 ein (78.), bevor er außerdem selbstlos das 4:1 durch Tanguy Coulibaly (90.+1) vorbereitete.
Eine herausragende Leistung, die für Führich, der in der Vergangenheit auf dem Platz oftmals mit falschen Entscheidungen auffiel, nicht selbstverständlich ist. Umso mehr freute sich der Mittelfeldmann nach Abpfiff in der Mixed-Zone: „Ich bin super hereingekommen und zum Glück konnte ich der Mannschaft helfen. Genau das hatte ich mir vorgenommen.“ Nach seinem Treffer ging sein Blick übrigens gen Himmel. Weshalb? „Der Glaube gibt mir sehr viel Kraft“, klärte Führich auf.

Hoeneß lobte seinen Einwechselspieler Chris Führich, der den VfB Stuttgart zum Kantersieg führte
Auch Hoeneß lobte den Einwechselspieler, der seiner Meinung nach schon in den vergangenen Wochen gezeigt habe, „dass er die Gabe hat, sofort da zu sein – ob mit oder gegen den Ball.“ Gegen Mainz attestierte der Coach seinem Schützling eine „Reaktion, die sich ein Trainer wünscht.“ Er habe die „mögliche Enttäuschung“ darüber, erneut auf der Bank zu sitzen, „weggedrückt“ und weitere Argumente für einen Startelfeinsatz gesammelt, so Hoeneß.
Mit seinem Glauben im Hinterkopf hat Führich also den VfB gegen Mainz zu einem ganz wichtigen Sieg geführt. Weil der VfB somit von Rang 17 auf Platz 15 kletterte, ist vor dem letzten Spieltag die Hoffnung auf den direkten Klassenerhalt so groß wie schon lange nicht mehr. Dennoch gilt es jetzt, das machte Hoeneß klar, den Erfolg „richtig einzuordnen“ und den „Blick nach vorne zu richten“. Zum Saisonfinale am kommenden Samstag (15.30 Uhr/Sky) empfängt der VfB die TSG Hoffenheim, die sich bereits gerettet hat.