1. bw24
  2. VfB Stuttgart

VfB fühlt sich im Fall Karazor wie ein „Passagier“

Erstellt: Aktualisiert:

Von: Nadja Pohr

Kommentare

Atakan Karazor könnte mehrere Monate in U-Haft bleiben.
Atakan Karazor (Foto) vom VfB Stuttgart sitzt seit dem 9. Juni wegen Vergewaltigungsvorwürfen auf Ibiza in Haft. Sportdirektor Sven Mislintat sagte im Interview, dass man momentan kaum Einfluss auf Informationen habe. © Tom Weller/dpa

Der Sportdirektor des VfB Stuttgart, Sven Mislintat, hat sich zu dem Vergewaltigungsvorwurf rund um Atakan Karazor geäußert. Der Profi sitzt nach wie vor in Untersuchungshaft auf Ibiza.

Weiler-Simmerberg/Stuttgart - VfB-Spieler Atakan Karazor sitzt seit dem 9. Juni auf Ibiza in Untersuchungshaft. Dem 25-Jährigen sowie seinem gleichaltrigen Freund wird vorgeworfen, in einer Partynacht eine 18-Jährige vergewaltigt zu haben. Karazor selbst bestreitet den Vorwurf und gab an, dass der Sex einvernehmlich gewesen sei. Auch eine Partybegleitung entlastete den VfB-Star. Dennoch scheinen eine Entlassung und die Rückkehr nach Stuttgart zunächst noch in weiter Ferne zu liegen.

Der VfB Stuttgart hält sich derweil mit Äußerungen zum Fall Karazor zurück. Dass die Nachrichten die Mannschaft jedoch durchaus beschäftigen, bestätigte zuletzt VfB-Torwart Florian Müller. „Klar sprechen wir in der Kabine darüber und machen uns Sorgen um Ata“, sagte Müller. Nun äußerte sich erneut auch Sportdirektor Sven Mislintat zu dem Vorwurf um Atakan Karazor.

VfB Stuttgart hofft auf neue Informationen zu Atakan Karazor - hat jedoch kaum Einfluss

Die Schwaben befinden sich bereits mitten in der Vorbereitung auf die neue Saison. Im Interview mit Sport1 wurde Sven Mislintat im Trainingslager auf die derzeitige Situation und den Umgang mit dem Thema angesprochen. „Wir versuchen, wenn es neue Informationen gibt, diese intern zu verarbeiten“, erklärte der Sportdirektor dabei. Die Stuttgarter können momentan lediglich über Karazors Anwalt mit ihm sprechen.

„Am Ende des Tages ist es ein bisschen so, dass man fast Passagier ist“, beschrieb Mislintat die Situation. Man sei also zum Zuschauen verdammt und habe letztlich keinen Einfluss, berichtet auch HEIDELBERG24. Solange müsse man abwarten, wie die Sache in Ibiza entschieden werde. „Wir behandeln das wie einen Spieler, der verletzt ist und wo wir nicht genau wissen, wann er zurückkommt. Solange versuchen wir es intern aufzufangen, mit den Jungs, die wir haben“, erklärte er weiter.

Am Ende des Tages ist es ein bisschen so, dass man fast Passagier ist.

Sven Mislintat, Sportdirektor des VfB Stuttgart

Der Fall Karazor könnte sich noch über Monate ziehen

Mislintat weiß auch, dass sich die Ermittlungen der Polizei in Ibiza noch eine Weile ziehen können. Demnach könnte Karazor noch mehrere Monate im Gefängnis sitzen. Der Sportdirektor zeigt sich jedoch zuversichtlich, dass der Ausfall zu kompensieren ist. Auch, wenn sich das Sorgenkind Karazor in der vergangenen Saison in Stuttgart zum Bundesliga-Stammspieler entwickelte.

Sorgen musste man sich vorübergehend auch bei Sasa Kalajdzic machen. Der Stürmer-Star sorgte für Ärger im Trainingslager und verschwand nach einem Wutausbruch minutenlang in der Kabine. Später klärte der Österreicher auf: Er war einfach sauer auf die Trainingsleistung seines Teams und auf sich selbst.

Wo der Torjäger in der kommenden Saison spielen wird, ist weiterhin unklar. Teams wie Ajax Amsterdam, Manchester United, Tottenham Hotspur und der AS Rom wird ebenso Interesse nachgesagt wie RB Leipzig. Einen Favoriten hat Kalajdzic dabei nicht: „Alles ist ein Thema“, sagte der 25-Jährige auf BW24-Nachfrage. Auch eine Vertragsverlängerung beim VfB.

Auch interessant

Kommentare