VfB-Chef Alexander Wehrle seit einem Jahr im Amt – „Er war stets bemüht“
Alexander Wehrle ist seit einem Jahr der Vorstandsvorsitzende des VfB Stuttgart. Unter seiner Führung ist viel passiert – nicht immer waren die Fans davon begeistert.
Stuttgart - Am 21. März 2022, also genau vor einem Jahr, trat Alexander Wehrle das Amt des Vorstandsvorsitzenden beim VfB Stuttgart an. Der in Baden-Württemberg geborene Funktionär löste damals Ex-VfB-Profi Thomas Hitzlsperger ab. Mit großen sportlichen und wirtschaftlichen Zielen für den Verein kehrte Wehrle vom 1. FC Köln in seine alte Heimat zurück. Inzwischen hat er den VfB komplett umgekrempelt.
Die Entwicklungen und Geschehnisse beim VfB unter Chef Alexander Wehrle waren für viele Fans eine Achterbahnfahrt der Gefühle. Sportlich zeigt die Entwicklungskurve der Schwaben aktuell rasant im Sinkflug. In der Bundesliga befindet sich der Club tief im Abstiegskampf und steht derzeit am Tabellenende. Und auch vereinspolitisch musste der Vorstandsvorsitzende Wehrle zuletzt einige Talfahrten bewältigen. Die Bilanz zu seinem einjährigen Jubiläum fällt daher gemischt aus.
Alexander Wehrle seit einem Jahr Chef beim VfB – Drei Entlassungen und zwei Neue sorgten für Unmut
In seiner bisherigen Amtszeit musste sich Alexander Wehrle bisher für drei Entlassungen verantworten. Pellegrino Matarazzo musste den Trainerposten nach mehr als 1000 Tagen beim VfB räumen. Auch sein Nachfolger und Interimstrainer Michael Wimmer bekam vom VfB-Chef keine weitere Chance. Für den größten Unmut bei den Anhängern in Stuttgart sorgte allerdings der Disput mit Ex-Sportdirektor Sven Mislintat.
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Mislintat wurde von vielen VfB-Fans sehr geschätzt. Die Verhandlungen zwischen ihm und Wehrle gerieten jedoch immer wieder ins Stocken. Zudem bekam das Verhältnis der beiden Verantwortlichen tiefe Risse, als die beiden Berater Philipp Lahm und Sami Khedira sowie Christian Gentner als Leiter der Lizenzspielerabteilung offiziell vorgestellt wurden. Für Mislintat war dies eine klare Beschneidung seines Kompetenzbereichs. „Das ist deren Show, nicht meine“, soll er damals gewettert haben, wenngleich Wehrle in der Öffentlichkeit stets beteuerte, die Zusammenarbeit mit Mislintat ungeachtet der Zugänge in der sportlichen Führung fortsetzen zu wollen. Das Ergebnis ist bekannt, eine Einigung blieb aus und Mislintat verließ den VfB. Für viele Fans war klar: Wehrle hatte den Sportdirektor abgesägt, weil ihm Mislintats Einfluss zu groß geworden war – die Stimmung kippte.
Und die Gemüter konnten auch nicht mit der Vorstellung von Bruno Labbadia und Fabian Wohlgemuth beruhigt werden. Im Gegenteil. Der VfB-Boss musste sich für den radikalen Personalwechsel rechtfertigen. Obwohl der VfB unter Labbadia derzeit mehr denn je um den Klassenverbleib bangen muss, nimmt ihn Wehrle in Schutz. Er sei weiterhin von Labbadia überzeugt, sagte er nach der 1:2-Pleite im Kellerduell gegen Schalke.
VfB-Fans stellen Alexander Wehrle schlechtes Zeugnis aus – „Er war stets bemüht“
Zu Alexander Wehrles einjähriger Amtszeit reagieren auch viele VfB-Fans im Netz. Für seine Arbeit in Stuttgart stellen sie ihm kein besonders gutes Zeugnis aus. „Zugegeben: Er hat nicht zum besten Zeitpunkt übernommen, aber verbessert hat sich seit dem nichts – im Gegenteil“, schreibt ein Twitter-User. „Schwer zu beurteilen. Ohne weitere Einblicke. Finde ihn aber alles andere als transparent in seiner Kommunikation und ihm fehlt auch die Authentizität“, kommentiert ein anderer.
„Ich würde ihm ein ungenügend hinklatschen und seinen Eltern einen Brief schicken, dass seine Versetzung ernsthaft gefährdet ist“, zeigt sich ein Nutzer noch kritischer. Andere User geben sich versöhnlicher. „Ich glaube ihm, dass er sehr bemüht ist“, kommentiert ein Nutzer. „Der hat einen totalen Scherbenhaufen übernommen und 0 Chancen zum ernsthaften Eingreifen“, argumentiert ein weiterer. Ob Wehrle die Beurteilung der Fans noch einmal verbessern kann, bleibt abzuwarten. Aktuell fällt er jedenfalls durch.