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Zu gut für die Tonne: 4 Tricks, um Lebensmittel zu retten und Geld zu sparen

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Von: Franziska Schuster

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Viele Lebensmittel landen frühzeitig im Müll. Dabei ist selbst schrumpeliges Gemüse noch essbar. Mit einigen Tricks können Lebensmittel wiederverwendet und frisch werden.

Stuttgart - Schrumpeliges Gemüse und trockenes Brot: Sind Lebensmittel nicht mehr ansehnlich, landen sie oft direkt im Müll. Nicht nur im Handel fliegt täglich jede Menge Essen in die Tonne, auch in Privathaushalten ist die Verschwendung groß. Etwa 11 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle werden in Deutschland laut Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft jedes Jahr entsorgt.

Frau schaut verwirrt in einen geöffneten Kühlschrank und kratzt sich dabei am Kopf
Ist das noch gut? Viele Lebensmittel landen viel zu schnell im Müll. Dabei können sie einfach gerettet werden. © imago images/AndreyPopov

In Zeiten, in denen Lebenshaltungskosten immer weiter steigen und auch Nahrungsmittel von der Preissteigerung betroffen sind, muss man über kurz oder lang zu Tricks greifen, um beim Lebensmitteleinkauf Geld zu sparen. Lebensmittel vor dem Müll zu retten, gehört ebenfalls dazu. Denn mit einfachen Tricks bekommen Gurke, Salat und Co. nochmal einen Frischekick.

1. Aus trockenem Brot lässt sich viel zaubern

Bei Backwaren wie Brezeln oder Bötchen, die vom Vortag übrig geblieben sind, hilft ein einfacher Trick: Etwas mit Wasser beträufeln und nochmal ab in den Ofen damit. Schon schmecken sie wieder wie frisch gebacken. Wie man sieht, gelingt es ohne viel Aufwand, sie vor der Mülltonne zu retten. Trockenes und altes Brot kann zum Beispiel vielseitig wiederverwendet werden. Die Möglichkeiten sind schier unendlich. Am einfachsten und schnellsten gelingen Semmelbrösel, Croûtons oder auch Brotchips.

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Mittlerweile kann man Croûtons schon fertig im Supermarkt kaufen. Doch warum Geld dafür ausgeben, wenn man sie ganz einfach in der heimischen Küche herstellen kann? Dazu trockenes und altes Weißbrot oder Toastbrot in Würfel schneiden und anschließend in der Pfanne mit Butter oder Olivenöl anrösten. Zu Suppen oder Eintöpfen schmecken Croûtons besonders gut.

Ideen für altes Brot gegen Lebensmittelverschwendung: Unterschiedliche Backwaren sind in der Oldenburger Bäckerei „Musswessels“ in der Brottheke.
Aus alten Brötchen oder trockenem Brot lässt sich viel zaubern. © Mohssen Assanimoghaddam / dpa

Auch Brotchips findet man neben Kartoffelchips, Salzstangen und anderen Knabbereien im Supermarktregal. Dabei gelingt der Snack im Handumdrehen: dünne Brotscheiben nebeneinander auf ein Backblech legen und mit Olivenöl bestreichen. Wer mag, kann die Brotscheiben mit Kräutern bestreuen oder mit Knoblauch einreiben. Bei 180 Grad Celsius acht bis zehn Minuten im Backofen backen. Noch ein Vorteil: Brotchips sind lange haltbar. Zudem lassen sich diese neun Alltags-Produkte gut lagern.

2. Harte Kekse, weiche Chips? Mit diesen Tricks werden sie wieder essbar

Apropos Chips: Wer mal vergisst, die Chipstüte nach dem Filmabend luftdicht zu verschließen, muss die aufgeweichten Chips nicht in die Tonne treten. Einfach im Backofen bei 180 Grad drei bis vier Minuten nochmal aufbacken. Schon sind Gemüse- und Kartoffelchips wieder knusprig.

Blick in eine geöffnete Chipstüte.
Kartoffelchips werden nach dem Öffnen schnell weich. Im Backofen können sie ohne Probleme nochmal aufgebacken werden. © picture alliance / Zoonar | DesignIt

Wie Chips neigen auch Kekse dazu, schnell weich zu werden. Hier hilft ebenso ein Nachbacken im Backofen bei niedriger Temperatur und leicht geöffneter Backofentür, um ihnen wieder Biss zu verleihen. Bei weichen Kekssorten kann es hingegen passieren, dass sie schnell austrocknen. In diesem Fall direkt nach dem Öffnen eine Apfelscheibe zu den Keksen legen. Diese sorgt dafür, dass das Gebäck weich bleibt.

3. Schrumpeliges Gemüse und Obst: Dank Wasser wird es wieder frisch

Große Lebensmittelhändler versuchen mit diversen Aktionen gegen die großen Müllmengen im Lebensmittelbereich vorzugehen. Der Discounter Lidl etwa führte die sogenannte Retter-Tüte ein, eine Papiertüte mit Gemüse und Obst zum günstigen Preis. Auf Facebook gab es für die Retter-Tüte aber auch Kritik.

Bereits schrumpelndes Gemüse kann zu Hause dann ganz einfach wieder aufgefrischt werden. Sehen Karotten, Kartoffeln oder Zucchini nicht mehr allzu ansehnlich aus, einfach für einen Tag in eine Schale mit Wasser in den Kühlschrank stellen. Wichtig: Das Gemüse muss komplett mit Wasser bedeckt sein. Dieser „Wasser-Trick“ funktioniert auch hervorragend bei weichwerdenden Tomaten sowie bei Gemüseknollen wie Radieschen und Rote Bete. Diese nehmen das Wasser über ihre Wurzeln auf. Bei Lebensmitteln hört das Sparen nicht auf: Auch Nudelwasser sollte auf keinen Fall weggekippt werden.

Salate und auch Kräuter machen schnell mal schlapp. Auch hier hilft Feuchtigkeit, um das Grünzeug frisch zu halten. Schrumpeligen Salat oder die Kräuter in ein feuchtes Tuch einschlagen und anschließend in den Kühlschrank legen. Aber Achtung: Nicht jedes Lebensmittel gehört in den Kühlschrank. Grundsätzlich sollte Salat nach dem Einkauf baldmöglichst verzehrt werden. Dank des feuchten Tuchs hält er sich jedoch deutlich länger.

Auch Obst lässt sich leicht retten. Überreife Früchte schmecken vielen nicht mehr. Wenn sich Bananen braun färben oder Äpfel schrumpelig werden, wandern sie in vielen Haushalten auf direktem Weg in die Biotonne. Aus überreifen Bananen gelingt jedoch ganz einfach eine Eiscreme. Mit etwas Milch oder Pflanzenmilch pürieren und über Nacht in einer Form in das Gefrierfach packen. Da die reifen Bananen süßer sind, spart man sich den zusätzlichen Zucker. Anderes überreifes Obst wie Birnen, Äpfel oder Beeren kann zu Kuchen, Marmeladen oder Kompott weiterverarbeitet werden. Selbst gemacht schmeckt sowieso viel besser – und ist deutlich günstiger, als vergleichbare Produkte aus dem Supermarkt.

4. Milchprodukte retten: Saure Milch? Bloß nicht wegkippen!

Flockt die Milch im Kaffee, ist sie sauer geworden. Schnell wird sie dann in den Abfluss gekippt und die Packung weggeschmissen. Doch selbst mit saurer Milch kann man noch etwas anfangen. Beim Kochen und Backen kann sie etwa anstatt Crème fraîche, Schmand oder Buttermilch eingesetzt werden. Wer etwas mehr Zeit zur Hand hat, kann aus saurer Milch auch selbstgemachten Quark, Käse oder Joghurt herstellen.

Joghurt in einem Glas.
Saure Milch kann beispielsweise zu Joghurt weiterverarbeitet werden. © Natalya Danko/agefotostock/Imago

Milchprodukte wie Käse können ebenfalls wieder aufgepeppt werden. Vor allem Käsescheiben neigen dazu, schnell auszutrocknen. Besonders, wenn der Käse nicht richtig verpackt ist, werden die Ränder schnell hart und trocken. Hier hilft Milch: Den Käse für 20 Minuten darin einlegen und anschließend mit einem Küchentuch trocknen.

Natürlich kann nicht alles vor dem Müll gerettet werden. Tritt Schimmel oder Fäulnis auf, sollten Lebensmittel auf keinen Fall mehr verzehrt werden. Es gibt aber auch Lebensmittel, die ewig haltbar sind. Weitere spannende Servicethemen gibt es auf der Verbraucher-Seite von BW24.

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