„Endlich wieder Kinderbraten“: Kaufland regt mit Etiketten-Fauxpas zum Nachdenken an
Aktuell sorgt ein Braten von Kaufland für Schmunzler. Wie ein Kunde, der einen Schnappschuss des Fauxpas auf Twitter teilt, beweist, können kleine Fehler auf dem Etikett ganz neue Interpretationen schaffen.
München – Kaufland ist, wie viele Supermärkte oder Discounter, des Öfteren Adressat von Posts in den sozialen Medien. Zumeist allerdings ärgern sich Kunden über die Lebensmittelhändler, nicht zuletzt wegen der Preise, die im Zuge der Inflation besonders rasant steigen. Doch auch unnötige Verpackungen, insbesondere aus Plastik, sind so manchem Verbraucher ein Dorn im Auge. Allerdings gibt Kaufland auch hin und wieder Anlass für Schmunzler, so auch aktuell hinsichtlich eines – definitiv ungewollten – Druckfehlers auf einem Bratenetikett, berichtet tz.de.
Neue Interpretationen: Kaufland-Fauxpas zeigt Wandelbarkeit von Sprache und deren Bedeutung
„Die Sprache ist die Kleidung der Gedanken“, wusste schon der englische Schriftsteller Samuel Johnson im 18. Jahrhundert. Und tatsächlich sind Buchstaben, die scheinbar zufällig kombiniert, Worte entstehen lassen, geeignet, unsere Fantasie anzuregen und uns in neue Richtungen denken zu lassen.
So wird aus der österreichischen Hauptstadt Wien durch den Tausch zweier Buchstaben ein Rebensaft, aus der Rebe selbst entsteht, rückwärts gelesen, ein männliches Schwein. Doch auch der simple Austausch von Anfangsbuchstaben gibt Worten neuen Sinn; letztlich funktioniert so auch das Reimen, das etwa Haus und Maus zusammenführt.
Braten bei Kaufland: Druckfehler macht aus Rindfleisch sehr fragwürdiges Produkt
Dieses Phänomen muss aber nicht immer beabsichtigt sein; in diesem Fall nennt man es dann Schreibfehler. Wie ein aktueller Schnappschuss zeigt, passiert das auch bei Kaufland – übrigens ist es nicht das erste Mal, dass der Supermarkt mit interessanter Orthografie aufwartet. Neben dem Schweine-, Kalbs, und Gänsebraten, findet sich dort aktuell nämlich: der Kinderbraten.
Die morbide Einreihung desselben ist natürlich ein Versehen: So wurde beim Etikettendruck aus dem „R“ für Rinderbraten ein K. Dass der Kinderbraten auch so zu verstehen sein könnte, dass das Fleischstück vor allem für Minderjährige zum Verzehr angeboten würde, ist eine weitere, mögliche Interpretation des Tinten-Fauxpas – aufgrund des Gewichts von knapp 1,3 Kilogramm aber wenig überzeugend. Der Preis, den Kaufland für den Braten verlangt, ist hingegen kein Druckfehler, auch wenn sich das viele Verbraucher möglicherweise wünschen würden. Stolze 16,22 Euro will der Supermarkt für das Produkt haben, nach Reduzierung sind es noch 11,68 Euro. Vielleicht ergibt sich hier jedoch auf den zweiten Blick die passendste Interpretation des Etiketts, denn vielleicht erinnert es den Verbraucher daran, dass Rinder – wie Kinder – auch Lebewesen sind. Unter diesem Aspekt sind 16,22 Euro nämlich weniger, als man meint.