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Schnee und Frost in BW: Tipps für Autofahrer und Fußgänger bei Glatteis

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Von: Jason Blaschke

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In Baden-Württemberg kommt zu extremer Kälte noch Schneefall und Niederschlag dazu – eine gefährliche Kombination. Was bei Eisregen und Glatteis beachtet werden muss.

Stuttgart – Nach milden Temperaturen im Herbst schlägt der Winter in Baden-Württemberg und ganz Deutschland jetzt richtig zu. Die sibirische Kälte aus Osteuropa ist ein Grund für die frostigen Temperaturen in einigen Landesteilen. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt in seiner Vorhersage für Baden-Württemberg vor „unbeständigem und winterlichem Wetter“ – insbesondere für Autofahrer kann es jetzt gefährlich werden.

Wetter im Winter: Blitzeis oder Eisregen – was Autofahrer beachten sollten

Noch bis Donnerstag (15. Dezember) sei gefrierender Regen mit Glatteisbildung möglich, der DWD sagt gebietsweise sogar „Unwetter“ voraus. Für Autofahrer in Baden-Württemberg wird es vorwiegend dann gefährlich, wenn sich das sogenannte Blitzeis bildet. Blitzeis – auch Eisregen genannt – entsteht, wenn Niederschlag oder Nebel auf die Fahrbahn trifft und sofort gefriert. Dabei bildet sich eine glasige Eisschicht, die mit bloßem Auge kaum zu erkennen ist.

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An schattigen Orten wie waldigen Gebieten sei die Gefahr von Eisregen auf Straßen besonders groß, warnt der ADAC. Nicht immer würden Schilder auf die Gefahr hinweisen – umso wachsamer sollten Autofahrer aktuell sein. Der ADAC empfiehlt deshalb, sich vor Fahrtantritt über die aktuellen Straßenverhältnisse zu informieren. Besonders kritisch seien Tage mit schwankenden Temperaturen, wenn sowohl Schnee als auch Niederschlag möglich sind.

Autofahren bei Schnee und Glätte: ADAC gibt 5 Tipps für Fahrten im Winter

Der ADAC empfiehlt: Wird vor Blitzeis oder Eisregen gewarnt, sollte man das Auto nach Möglichkeit stehen lassen. Winterreifen, Antiblockiersystem (ABS), elektronisches Stabilitätsprogramm (ESP) oder auch Ketten würden nicht mehr helfen, wenn Eisregen oder Blitzeis die Straße zur Rutschbahn macht. Ganz grundsätzlich sollte man im Winter vorsichtig unterwegs sein und etwa auf Geschwindigkeit und Abstand achten. Der ADAC hat dazu 5 Tipps zum Fahren im Winter veröffentlicht:

Beachten sollten Autofahrer bei Schnee oder auch Glätte zudem, dass die Geschwindigkeit der Witterung entsprechend angepasst werden muss. Das bedeutet: Selbst, wenn auf einer Straße 100 km/h erlaubt sind, muss bei Glätte oder Schnee langsamer gefahren werden. Geregelt ist das in der Straßenverkehrsordnung (StVO), wo explizit auf das Anpassen der Geschwindigkeit an die Straßen- und Wetterverhältnisse hingewiesen wird.

Die Grafik zeigt, welche Bußgelder drohen, wenn man sich im Winter die Vorschriften missachtet.
Im Winter sollten Autofahrer ein paar Dinge beachten – sonst kann es schnell teuer werden, wie diese Grafik zeigt. © www.bussgeldkatalog.org

Eis und Schnee machen Wege unsicher: Expertin empfiehlt passendes Schuhwerk

Laut ADAC gilt etwa eine Höchstgeschwindigkeit von 50 km/h, wenn die Sichtweite bei Schneefall geringer als 50 Meter ist. Wer das missachtet und dabei erwischt wird, muss mit Geldbußen rechnen. Ebenso, wer bei schlechten Wetterverhältnissen nicht das Licht einschaltet. Doch nicht nur Autofahrer müssen aufpassen, wenn Niederschlag und Schnee die Straßen und Wege im Winter zu einer glatten Angelegenheit machen.

Wer zu Fuß unterwegs ist, sollte auf geeignetes Schuhwerk mit einer griffigen Sohle achten. „Sohlen aus Gummi sind hier allen anderen Materialien vorzuziehen“, sagt Claudia Schulz vom Deutschen Schuhinstitut in Offenbach gegenüber „weather.de“. Für ältere Menschen oder Personen, die auch bei Eisregen viel unterwegs sind, können zudem speziell ausgestattete Schuhe mit integrierten Eiskrallen eine gute Investition sein.

Schuhspikes zum Nachrüsten: Bei Bedarf schnallt der Träger sie direkt an die Schuhe.
Ideal bei Schnee und Glatteis: Spike-Nachrüstsätze lassen sich ganz einfach an die Schuhsohlen anbringen. © Anja Cord/IMAGO

Hilfe bei Glätte und Schnee: Schuhe mit Spikes nachrüsten – was zu beachten ist

Wer sich für einzelne Tage aber nicht unbedingt Spezialschuhe kaufen möchte, kann auch seine normalen Winterstiefel nachrüsten. Verhältnismäßig kostengünstig seien etwa Schuhspikes, die einfach über die normalen Schuhsohlen gezogen werden. So ein Spike-Nachrüstsatz gibt es in Schuhgeschäften oder im Internet zu kaufen. Schulze empfiehlt: Die Spikes sollten sich schnell und einfach über die Sohlen ziehen lassen und auf Größe und Schuhmodell abgestimmt sein.

Ein weiterer Vorteil: Die Spikes kann man jedes Jahr wiederverwenden – auch, wenn man sich neue Schuhe kauft. Gleiches gilt für Schuhüberzieher aus Textilien, die ebenfalls überraschend gut vor dem Ausrutschen schützen. Gerade, wenn ein arktisches Wetter-Phänomen zu weiteren extremen Ereignissen im Winter 2022/23 führt, können sich solche kleinen Investitionen lohnen. Einige der Schuhüberzieher lassen sich zudem über den kompletten Schuh ziehen und schützen das Schuhwerk so auch vor Schmutz und Feuchtigkeit.

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