Wetter-Apps im Test: Nur eine Anwendung überzeugt – und ist sogar kostenlos
Wer ein Smartphone besitzt, nutzt meist auch eine Wetter-App. Doch aufgepasst, viele der Apps liefern nur mittelmäßige Prognosen, wie ein Test zeigt.
Stuttgart – Die Begriffe Trockenheit und Hitze definieren das Wetter in Deutschland und ganz Europa 2022 ziemlich gut, wenn man sich die Prognosen seit Ende Mai anschaut. Viele heiße Tage, wenig Niederschlag und niedrige Pegelstände nicht nur am Bodensee werden ein Problem für Bootsbesitzer, Landwirte und die Wasserversorgung generell. Noch viel extremer ist es in Südeuropa – hier trocknen bekannte Touristenziele gerade völlig aus.
Wetter-Apps im Test: Tester bemängeln Zuverlässigkeit der Prognosen
Die Menschen warten auf Niederschlag und Abkühlung und gelegentlich ploppt in der Wetter-App auch ein Hinweis auf, der Regen verspricht. Doch oft bewahrheiten sich die Prognosen nicht und die Tester von Computer Bild haben jetzt entdeckt, dass einige der Anwendungen auffallend anfällig für ungenaue Vorhersagen sind. In einem Wetter-App-Test haben die Tester neun bekannte Apps auf Herz und Nieren geprüft, das Ergebnis überrascht.
Nur eine der Anwendungen konnte überzeugen, der Großteil – auch die vorinstallierten Apps von Android plus Apple – sehen zwar optisch gut aus, sind aber nicht wirklich zuverlässig. Getestet wurde immer die Gratis-Version, die Kriterien waren Genauigkeit, aber auch Ausstattung, Bedienung und Optik. Im Praxistest mussten alle Tester stichprobenartig das Wetter an verschiedenen Orten für bis zu drei Tage mithilfe einer der Wetter-Apps vorhersagen.
Üppige Ausstattung, gute Prognosen: Nur eine Wetter-App überzeugt die Tester
Die einzige App, die sich kaum einen Fehler leistet, war im Computer-Bild-Test die Wetter-Online-App, die auch in der Basisversion dauerhaft kostenfrei ist. Ein weiterer Pluspunkt ist die üppige Ausstattung: stündliche Vorhersagen, Regenradar, UV-Index – neben der Wetter-App von Accuweather bietet Wetter Online viele Funktionen, für die die Nutzer nicht extra bezahlen müssen. Das Abo für 1,49 pro Monat beinhaltet Werbefreiheit und eine individuelle Wetterseite.
Sowohl für Android als auch für Apple bewerten die Tester die Wetter-Online-App mit der Note 2,4 (gut). Knapp dahinter folgt mit einer Gesamtnote von 2,5 die App von Accuweather, die als einzige Anwendung im Test auch in der kostenlosen Version eine gute dreitägige Wetter-Prognose auf Stundenbasis bietet. In puncto Ausstattung haben die Computer-Bild-Tester lediglich eine Angabe vermisst: Die Sonnenscheindauer fehlt in der Standard-Übersicht.

Wetter-Apps von Android und Apple enttäuschen mit „mittelmäßigen“ Prognosen
Ansonsten seien aber alle wichtigen Funktionen vorhanden, loben die Tester. Für 99 Cent pro Monat gibt es zusätzlich zur Werbe-Freiheit noch die Wetter-Prognose auf Minutenbasis, ebenfalls für drei Tage. Deutlich schlechter fallen die Testurteile für die sieben verbleibenden Wetter-Apps aus. Die Schulnoten reichen von befriedigend (3,0) bis ausreichend (3,9). Größtes Manko im Test waren die oft nur mittelmäßig guten Prognosen, ein Überblick:
- Platz 3: Wetter.com – „befriedigend“ (3,0)
- Platz 4: Weather Pro – „befriedigend“ (3,2)
- Platz 5: Apple-Wetter-App – „befriedigend“ (3,2)
- Platz 6: Android-Wetter-App – „befriedigend“ (3,3)
- Platz 7: Weather Pro Lite – „ausreichend“ (3,6)
- Platz 8 Wetter Live – „ausreichend“(3,7)
- Platz 9: Wetter-App „Yr“ – „ausreichend“ (3,9)
Das Fazit zum Wetter-App-Test: In Sachen Funktionsumfang und Optik gibt es keinen wirklichen Verlierer, nahezu alle Apps sind im Test optisch ansprechend und bieten Funktionen, die für die einfache Wetter-Prognose völlig ausreichend sind. Problematisch wird es bloß, wenn die Zuverlässigkeit der Vorhersagen nicht passt – und genau das ist Computer Bild zufolge bei sieben der neun Apps der Fall. Selbst Werbefreiheit im Abo-Tarif wertet das nicht mehr auf.
Wetter-Apps und Meteorologen einig: Trockenheit und Hitze weiter ein Problem
Wirft man derzeit einen Blick in eine Wetter-App, bietet sich aber ohnehin fast täglich das gleiche Bild: Trockenheit, Sonne, Hitze – für die monotonen Wetter-Prognosen für August bedarf es eigentlich keiner App. Ein Graus für die Landwirte in Deutschland, die ihre Felder immer öfter teuer bewässern müssen. Gerade Verbraucher sollten in der aktuellen Situation acht Tipps beherzigen, wie man im Garten Wasser sparen kann. Nur so viel: Oft reicht es schon, ein paar Gewohnheiten zu ändern.