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Weihnachtsgeld, 13. Monatsgehalt und Co. – wie viel Geld netto übrig bleibt

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Von: Jason Blaschke

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Weihnachtsgeld und andere sonstige Bezüge werden in der Lohnabrechnung separat versteuert. BW24 fasst zusammen, wie viel am Ende auf das Konto kommt.

Stuttgart – Der tobende Krieg in der Ukraine und die davon ausgelöste Energie- und Preiskrise in Deutschland ist noch längst nicht ausgestanden. Im Gegenteil – gerade was die Energiepreise betrifft, müssen sich die Verbraucher in Baden-Württemberg und ganz Deutschland auf weiter turbulente Zeiten einstellen. Neben Gas und Heizöl drohen auch die Strompreise ab 2023 weiter zu steigen, sagen Experten in aktuellen Prognosen.

Lohnsteuer auf Weihnachtsgeld und Co. – „sonstige Bezüge“ werden versteuert

Für viele Arbeitnehmer kommen daher Sonderzahlungen zum Jahresende sehr gelegen. Konkret geht es um das Weihnachtsgeld – manche Beschäftigte in Deutschland bekommen sogar ein 13. Monatsgehalt. Und zu unterschätzen sind die Bonus-Zahlungen, die in der Lohnabrechnung als „sonstige Bezüge“ ausgewiesen werden, nicht. In mehreren Branchen und Berufen sind Weihnachtsgelder von mehr als 5.000 Euro möglich – die gibt es jedoch nicht komplett ausbezahlt.

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Im Unterschied zur Inflationsprämie von bis zu 3.000 Euro sind sonstige Bezüge wie Urlaubs- oder Weihnachtsgeld steuerpflichtig. Und gerade, wer in Lohnsteuerklasse 1 ist, muss einen großen Teil hiervon an die Staatskasse abdrücken. Daher ist es grundsätzlich immer ratsam, die Steuerklasse nach Möglichkeit zu wechseln. Welche Steuerklassen es gibt und welche davon die beste ist, fasst ein separater Servicebeitrag für Sie zusammen.

Weihnachtsgeld 2022: Wie viel Geld von der Sonderzahlung der Staat bekommt

Zu beachten ist, dass sonstige Bezüge wie das Weihnachtsgeld etwas anders versteuert werden und dass mehr Lohnsteuer anfällt, als beim regulären Gehalt. Doch der Reihe nach: Wer sein Brutto- und Nettogehalt selbst berechnen möchte, kann das mithilfe der Monatslohnsteuertabelle tun. Sprich – man prüft anhand der Liste, wie viel Lohnsteuer für den Betrag X fällig wird. Bezieht man in einem Monat aber eine Extra-Zahlung zum Gehalt, funktioniert es nicht mehr so einfach.

Würde man die Beträge einfach addieren und weiter die Monatslohntabelle nutzen, wäre es so, als ob sich der Bruttolohn pro Jahr verdoppelt hätte. Damit das nicht passiert, wird das normale Gehalt ganz normal nach der Lohnsteuertabelle berechnet – und sonstige Bezüge wie Weihnachtsgeld oder ein 13. Monatsgehalt mithilfe einer Jahrestabelle. Wie das Online-Fachportal „steuern.de“ berichtet, wird die Höhe der Besteuerung von Weihnachtsgeld und Co. in fünf Schritten ermittelt:

Weihnachtsgeld 2022: Musterrechnung zeigt, wie viel Netto-Lohn übrig bleibt

In den allermeisten Unternehmen errechnet die Buchhaltungs- und Lohnsoftware die Steuerbeträge automatisch. Wer als Arbeitnehmer mit Blick auf Weihnachtsgeld und Co. wissen möchte, wie viel der Staat an Steuer einbehalten hat, muss nach der Anleitung gehen. Ein Tipp: Wer einen Brutto-Netto-Rechner – etwa von der Stiftung Warentest (test.de) – nutzt, spart sich zwei Schritte und den Blick in die Lohnsteuertabelle.

Zu besseren Verständlichkeit haben wir in der folgenden Tabelle eine Musterrechnung für Sie erstellt. In der Rechnung nehmen wir an, dass der Arbeitnehmer Max Muster einen Monatslohn von 3.000 Euro brutto (36.000 Euro im Jahr) bezieht, Steuerklasse eins hat und 2022 ein Weihnachtsgeld in Höhe von 3.000 Euro bezieht. Steuerliche Freibeträge oder Sonderfälle wie eine verringerte Steuer haben wir aufgrund der besseren Verständlichkeit bewusst nicht berücksichtigt.

Lohnsteuer aus Monatslohn (brutto)374,25 Euro
Jahresarbeitslohn (3.000 × 12) und Jahreslohnsteuer36.000 Euro; 4.491 Euro
Jahresarbeitslohn plus Weihnachtsgeld39.000 Euro; 5.235 Euro
Lohnsteuer Weihnachtsgeld (5.235 - 4.491)744 Euro
Lohnsteuer Dezember 2022 gesamt1.118,28 Euro

Alternative zum Weihnachtsgeld: Wie man die Lohnsteuer reduzieren kann

Das Weihnachtsgeld in Höhe von 3.000 Euro in der Musterrechnung hätte auch ein 13. Monatsgehalt oder Urlaubsgeld sein können – an der Berechnung ändert sich nichts. Denn alle drei Sonderzahlungen zum normalen Gehalt werden in der Lohnabrechnung als sonstige Bezüge gelistet – in der Berechnung der Lohnsteuer ist die Bezeichnung irrelevant. Wer Steuern sparen möchte, kann bei seinem Arbeitgeber das Thema Sozialleistungen und Benefits zum Gehalt ansprechen.

Der Vorteil ist, dass solche Benefits zum Gehalt oft steuerfrei sind – zumindest bis zu einem gewissen Betrag. Dabei ist es egal, ob es um einen Tankgutschein oder einen Zuschuss zur Wohnungsmiete geht. Vieles ist möglich – beachten sollte man bloß, dass die Sonderzahlungen wie Weihnachtsgeld oder auch ein 13. Monatsgehalt nicht so einfach umgewandelt werden können, wenn sie im Arbeitsvertrag oder einer Betriebsvereinbarung schriftlich festgehalten sind.

Nicht nur Weihnachtsgeld – in diesen Berufen winkt ein top Gehalt

In solchen Fällen muss gegebenenfalls der Arbeitsvertrag angepasst werden. Gerade in Jobs, in denen viel Urlaubs- oder Weihnachtsgeld bezahlt wird, kann sich das im Einzelfall aber lohnen. Welche Branchen in Deutschland top bezahlen, haben wir in einem separaten Beitrag aufgelistet – so viel vorweg: Jahresgehälter von mehr als 50.000 Euro sind möglich. Und auch in einigen Ausbildungen kann man schon top verdienen – ganz ohne ein mehrjähriges Studium.

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