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Verbraucherschutz rät: Wiederverwendung von leeren Eisdosen „vermeiden“

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Von: Yasina Hipp

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Eigentlich sind sie so schön praktisch, wenn Essen übrig bleibt. Aber leere Eisdosen und andere Einwegverpackungen sollte man auf gar keinen Fall nochmal benutzen.

Stuttgart - Wer kennt es nicht: Beim Abendessen ist mal wieder etwas übrig geblieben, da der Hunger doch nicht so groß, wie gedacht. Aber wohin nun mit den Resten, die natürlich noch viel zu gut für die Tonne sind? In gut ausgestatteten Haushalten werden Tupperdosen in allen Formen und Größen gezückt. Wenn die aber mal ausgehen oder einfach nicht so viele vorhanden sind, wird auch gern mal zu leeren Plastik-Eisdosen gegriffen. Die Behälter haben eine praktische Größe und bieten sich eigentlich auch gut für die Gefriertruhe an. Eigentlich. Denn bei der Wiederverwendung ist äußerste Vorsicht geboten. Verbraucherzentralen warnen sogar.

Verbraucherzentrale warnt vor sich lösendem Plastik bei Einwegverpackungen wie Eisdosen

„Einwegverpackungen sind für das spezielle Lebensmittel und den einmaligen Gebrauch gedacht“, so die Verbraucherzentrale Nordrhein-Westfalen. Deswegen seien Eisdosen, Joghurtbecher & Co. nicht für eine Weiterverwendung geeignet. Die Verpackungen wurden also auf ihren jeweiligen Gebrauch getestet, sodass gesetzliche Bestimmungen zur Lebensmittelsicherheit eingehalten werden. Darüber hinaus besteht aber grundsätzlich ein gesundheitliches Risiko.

Leere Eisbehälter
Wenn das Eis gegessen wurde, sollten die Dosen niemals für die Aufbewahrung anderer Lebensmittel verwendet werden. © Redaktion

Die Verbraucherzentrale veranschaulicht das an einem Beispiel: „Wenn die Dose zum Verkauf von fettfreien Sorbets bestimmt ist, kann es sein, dass bei fettigen oder heißen Lebensmitteln die gesetzlichen Grenzwerte für den Übergang von Chemikalien nicht eingehalten werden.“ Füllen Verbraucher also beispielsweise eine fettige und heiße Suppe zum Abkühlen und Einfrieren in die Dosen, oder erhitzen diese sogar noch in der Mikrowelle, können sich gesundheitlich bedenkliche Stoffe aus dem Plastik lösen und in den Organismus übergehen.

Appell der Verbraucherzentrale: „Weiterverwendung vermeiden“

Vor allem das Erwärmen und Einfrieren stellt eine Belastung für das Material dar, für welche es nicht ausgelegt ist. Das Plastik wird angegriffen und löst sich gegebenenfalls auf. Auch wiederholtes Abspülen oder eine Runde in der Spülmaschine können diesen Prozess begünstigen. Aber nicht nur vor heißer und fettiger Suppe warnt die Verbraucherzentrale: „Selbst um Lebensmittel wie Kuchen oder Früchte einzufrieren, empfehlen wir, aus Vorsorgegründen eine Weiterverwendung zu vermeiden“.

Doch worin liegt die Gefahr, wenn sich Plastik-Teilchen lösen? Konkret sagen kann das bislang niemand. Die gesundheitlichen Risiken und Folgen von Mikroplastik und Chemikalien, die über Einwegverpackungen in den Körper gelangen, sind bisher noch nicht vollends bekannt und einschätzbar. Experten schließen jedoch Langzeitschäden wie ein erhöhtes Krebsrisiko und Stoffwechselkrankheiten nicht aus. Dabei ist dies aber sicherlich abhängig von vielen Faktoren: Menge, genetische Veranlagung, Art der Chemikalien und andere Einflüsse spielen eine Rolle.

Anmerkung der Redaktion: Dieser Text ist bereits in der Vergangenheit erschienen. Er hat viele Leserinnen und Leser besonders interessiert. Deshalb bieten wir ihn erneut an.

Um ein solches Risiko aber von vornherein auszuschließen, ist es sinnvoll, die Einwegbehälter direkt nach dem Gebrauch zu entsorgen. Die Überreste vom Abendessen können auch in einem Kunststoffbehälter oder einer Glasschüssel aufbewahrt werden.

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