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Aldi korrigiert Butterpreis und löst Shitstorm aus - „Albrecht-Brüder drehen sich im Grabe um“

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Von: Jason Blaschke

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Aldi passt seinen Butterpreis abermals an – und löst damit auf Facebook einen Shitstorm aus. Die User sind entsetzt.

Essen – Der Krieg in der Ukraine wirkt sich massiv auf die Verbraucher in Deutschland aus. Energie- und Lebensmittel-Preise drohen noch teurer zu werden, hinzu kommen Engpässe. Nach wie vor sind viele Speiseöle das Ziel von Hamsterkäufen – Faktoren wie der Exportstopp für Palmöl in Indonesien und Missernten mit Blick auf verschiedene Ölsaaten verstärken die Problematik noch. In einer Studie machten Forscher erst vor wenigen Tagen zudem eine interessante Entdeckung.

Aldi senkt Preis für Eigenmarke: „Milsani“-Butter kostet etwas weniger

Mit Blick auf die Lebensmittel-Preise komme das Schlimmste erst noch auf die Verbraucher zu, sagt Aurélien Duthoit, der als Senior Volkswirt und Branchenexperte an der Studie von Allianz Trade mitgearbeitet hatte. Er vermutet, dass allein 2022 die Preise für die Alltags-Lebensmittel um mehr als 10 Prozent anziehen könnten. „Umgerechnet sind das im Schnitt 250 Euro Mehrkosten im Jahr – pro Kopf.“ Zuletzt waren die Preise für viele Produkte teils schon massiv angehoben worden.

Im April etwa hatten die Discounter Aldi und Lidl viele Eigenmarken-Produkte verteuert, darunter einige Milch- und Milchprodukte wie Joghurt oder auch Butter. Doch zumindest bei einem Produkt rudert Aldi jetzt zurück. Berichten der Lebensmittelzeitung (LZ) zufolge wird der Eckartikel Butter wieder günstiger. Der Preis für das 250-Gramm-Päckchen soll um 10 Cent auf 2,19 Euro gesenkt werden. Zuvor hatte die Butter der Aldi-Eigenmarke „Milsani“ 2,29 Euro gekostet.

UnternehmenAldi
HauptsitzEssen (NRW)
Umsatz106,3 Milliarden USD (2019)
Gründung1961, Essen
GründerKarl Albrecht, Theo Albrecht

Neuer Butterpreis von Aldi erzürnt Facebook-User – „trotzdem viel zu teuer“

In der Facebook-Community stößt die Aktion auf viel Unmut. „10 Cent, Wow. Das ist trotzdem viel zu teuer. Genau wie Sprit und so weiter“, schreibt eine Userin. Und eine andere ergänzt: „Die 10 können die sich sonst wohin schieben.“ Und wieder eine andere Userin ist nach den vielen Verteuerungen der letzten Wochen endgültig vom Discounter enttäuscht. Aldi sei nur noch ein Schatten seiner selbst. „Die Albrecht-Brüder drehen sich im Grabe um, wenn sie das sehen würden.“

Auch die LZ berichtet, dass sich der Butterpreis weiter auf einem teuren Niveau bewege. Im Januar 2022 kostete eine 250-Gramm-Packung noch 1,65 Euro, ehe ab April 2,09 Euro Realität waren. Im Mai passte Aldi den Butterpreis abermals auf die 2,29 Euro an. Die Zahlen gelten übrigens nur für die Eigenmarke, die Markenprodukte kosten zum Teil nach wie vor mehr als drei Euro. Eine Tatsache, an der sich in naher Zukunft wohl auch erst einmal nichts ändern wird, im Gegenteil.

Agrarexperte mit düsterer Prognose zu Milchpreisen – „Der Rest kommt noch!“

„Mit Blick auf die Butter sind starke Veränderungen festzustellen, der Rest kommt noch, spätestens zum 1. Juli 2022“, sagte Eckhard Heuser vom Milchindustrie-Verband (MIV) im Mai im Gespräch mit BW24 zur teuren Entwicklung der Milchpreise in Deutschland. In seiner Branche sieht der Agrarexperte keine Zeichen für Entspannung. Er geht davon aus, dass die Verbraucher in Deutschland erst ein Teil der Verteuerungen erreicht hat.

Ähnlich äußerte sich eine Sprecherin des Bundesverbands der deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Die Branche beklagt neben den gestiegenen Kosten für Energie und Logistik primär auch die Preise für viele Lebensmittel, die für die Süßwarenproduktion benötigt werden, dazu zählen etwa Speiseöle oder Milch. Im Zuge dieser Entwicklung kann der BDSI Engpässe bei einzelnen Süßwaren nicht mehr ausschließen.

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