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Tschüss, triefende Nase: Ideen und Hausmittel gegen Pollenallergien

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Von: Franziska Schuster

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Das effektivste Hausmittel dagegen ist Staubvermeidung. Doch das ist leichter gesagt als getan.
Im Frühjahr ist das Taschentuch für Allergiker ein ständiger Begleiter. Doch das muss nicht sein: Viele Hausmittel lindern die Symptome. © Christin Klose/dpa

Tief durchatmen – davon können viele allergiegeplagten Menschen im Frühjahr nur träumen. Wer im Kampf gegen den Heuschnupfen nicht zu Tabletten greifen will, sollte diese Hausmittel ausprobieren.

Stuttgart - Wenn die Tage wieder länger werden und es draußen wärmer wird, zieht es uns nach draußen. Vor allem Pollenallergiker spüren mitunter als erste, dass der Frühling erwacht. Juckende Augen, triefende Nasen bis hin zu Hautausschlägen machen das Frühjahr für viele Allergiker unerträglich. Zu allem Übel leiden Allergiker laut Experten immer mehr. Es gibt kaum noch Verschnaufpausen für alle, die auf Frühblüher und Gräser reagieren. Durch die immer milder werdenden Winter beginnen viele Pflanzen noch früher zu blühen, als noch vor einigen Jahren.

Oft hilft gegen die Allergiesymptome nur noch ein Antiallergikum. Diese haben allerdings oftmals auch Nebenwirkungen: leichte Schläfrigkeit, Schwindel und Kopfschmerzen kommen dann hinzu. Doch im Kampf gegen die Allergien müssen es nicht immer gleich Tabletten sein. Viele Hausmittel und Tricks haben sich bewährt.

Richtige Ernährung, viel trinken und Kompressen: Diese Hausmittel helfen bei Heuschnupfen

Nicht nur triefende Nasen, auch verstopfte Nebenhöhlen können ein Symptom von Heuschnupfen sein. Wie auch bei einer klassischen Erkältung kann hier das Inhalieren von ätherischen Ölen Linderung bringen. Hierzu eignen sich Öle wie Eukalyptus und Lavendel, um die Atemwege zu befreien. Auch Dampfbäder aus Wasser und Kochsalz haben sich bewährt. Hierzu etwa 500 bis 750 Milliliter Wasser zum Kochen bringen und ein bis zwei Teelöffel Salz unterrühren. Anschließend den Dampf etwa zehn Minuten inhalieren. Wer möchte, kann das abgekühlte Salzwasser anschließend als Nasenspülung verwenden. Das befeuchtet die Schleimhäute und mindert den Juckreiz in der Nase.

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Studien haben ergeben, dass auch die Ernährung eine große Rolle dabei spielt. Gewisse Bakterien in Probiotika helfen dabei, die Immunantwort des Körpers auf Graspollen zu verringern. In Untersuchungen wurde unter anderem festgestellt, dass Testpersonen, die Milch mit einem zusätzlichen probiotischen Stamm namens Lactobacillus casei zu sich nahmen, eine deutlich ausgewogenere Immunantwort zeigten. Folglich waren die Allergiesymptome weitaus weniger stark ausgeprägt. Probiotika findet sich in Lebensmitteln wie etwa Joghurt, sie können aber auch in Form von Nahrungsergänzungsmitteln eingenommen werden.

Auch viele weitere Lebensmittel haben entzündungshemmende und antihistaminische Eigenschaften, die bei Heuschnupfen helfen können. Bei der Einnahme von regionalem Honig gegen Heuschnupfen scheiden sich allerdings die Geister, denn wissenschaftliche Belege gibt es hierfür nicht. Der Gedanke dahinter ist der, durch das Essen von zwei Esslöffel regionalem Honig am Tag den Körper gegen die regionalen Pollen zu desensibilisieren. Auch wenn es nicht belegt ist, ein Versuch kann nicht schaden. Am besten sollte man jedoch drei Monate vor Beginn der Pollensaison mit der Einnahme beginnen.

Honig tropft von einem Löffel:
Bei der Einnahme von regionalem Honig gegen Heuschnupfen scheiden sich die Geister, wissenschaftliche Belege gibt es hierfür nicht. © Carsten Rehder/dpa

Diese Lebensmittel können das Immunsystem unterstützen und allergische Reaktionen abschwächen:

Viele Teesorten helfen ebenfalls gegen Allergien. Pfefferminztee wirkt abschwellend und schleimlösend, während Ingwertee die Durchblutung der Schleimhäute fördert und Entzündungen schneller abheilen lässt. Ingwer ist zudem ein Booster fürs Immunsystem. Grüner Tee hat unterdessen antioxidantische Eigenschaften und vermindert somit allergische Reaktionen. Aber Achtung: Auf Kamillentee sollte man bei Heuschnupfen verzichten, denn dieser fördert allergische Reaktionen. Unabhängig vom Tee sollten Allergiker in der Pollenflugzeit außerdem darauf achten, genug Wasser zu trinken. Dadurch werden die Schleimhäute stärker befeuchtet, wodurch diese wiederum die Pollen besser abfangen können. Überdies trocknet die Nase beim ständigen Putzen dadurch nicht so schnell aus.

Gegen juckende und tränende Augen helfen kalte Kompressen. Einfach einen nassen oder kalten Lappen auf die Augen legen, damit sich diese beruhigen. Ein weiteres Hausmittel gegen allergische Reaktionen ist das Kraut Augentrost. Das hat seinen Namen nicht umsonst: Etwa zwei Teelöffel von dem getrockneten Kraut mit kochendem Wasser übergießen und 15 Minuten ziehen lassen. Anschließend einen sauberen Lappen oder eine Kompresse darin tränken und diesen etwa für eine Viertelstunde auf die Augen legen. Hilft auch das nichts mehr, helfen Mittel wie Augentropfen oder Nasensprays gegen Allergien.

Zur Ergänzung der Hausmittel: Mit diesen Tipps wird die Pollensaison für Allergiker erträglicher

Neben all den Hausmitteln können auch einige Maßnahmen im Alltag die Symptome mindern. Ganz darauf verzichten, sich draußen aufzuhalten, möchte dabei natürlich niemand. Um möglichst symptomfrei durch den Tag zu kommen, können kleine Änderungen im Tagesablauf helfen.

So kann es schon helfen, Lüftungszeiten zu ändern. Wohnräume und insbesondere das Schlafzimmer sollten zu Zeiten gelüftet werden, in denen die Pollenkonzentration niedrig ist. In der Stadt wäre das früh morgens, in ländlichen Gebieten nach 18 Uhr. Damit möglichst wenig oder besser keine Pollen ins Schlafzimmer gelangen, sollten Schlafzimmerfenster auch nachts möglichst geschlossen bleiben. Gleiches gilt für geschlossene Fenster bei Autofahrten. Alternativ kann auch die Klimaanlage oder Lüftung mit Allergenfiltern ausgerüstet werden. Ein Filterwechsel kann ebenfalls helfen. Spätestens, wenn die Klimaanlage anfängt zu stinken, sollte man tätig werden.

Weiße T-Shirts hängen auf einer Wäscheleine.
Menschen mit Pollenallergien sollten im Frühjahr die Wäsche möglichst nicht draußen trocknen lassen. © YAY Images/IMAGO

Um die Pollen auch nicht ins Schlafzimmer zu tragen, sollte man Kleidung, die man zuvor draußen getragen hat, nicht im Schlafzimmer aufbewahren. Da Pollen auch an T-Shirt, Jeans und Co. haften, sollte man am besten nach dem Nachhausekommen die Kleidung wechseln. Außerdem ist es ratsam, Kleidung während starkem Pollenflug nicht draußen an der frischen Luft zu trocknen sowie Bettwäsche und Handtücher regelmäßig zu wechseln.

Vor dem Zubettgehen hilft duschen, um Gras- und Blütenpollen aus den Haaren und von der Haut abzuwaschen. Wie eine TikTokerin verrät, haben allerdings viele ihr Shampoo jahrelang falsch benutzt. Auch die Wohnräume sollten sauber gehalten werden. Da sich Pollen auch auf Gegenständen wie Sofa, Teppichen und ähnlichem festsetzen, sollte täglich gestaubsaugt und bestenfalls auch Staub gewischt werden.

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