„Stressfreie Kasse für Eltern“ irritiert Kaufland-Kunden
Verführerische Süßigkeiten an Supermarkt-Kassen lösen bei vielen Kindern Quengel-Anfälle aus. Bei Kaufland sollen „süßwarenfreie Kassen“ Abhilfe schaffen - ein Detail machte Kunden zuletzt allerdings stutzig.
Neckarsulm - Eltern von kleinen Kindern dürften die Situation nur zu gut kennen: Sobald beim Einkauf im Supermarkt eine Kasse ins Blickfeld gerät, geht häufig das Geschrei der Sprösslinge los. Allzu verlockend erscheinen die wohlplatzierten Schokoriegel, Kaugummis und Bonbons, die bunt verpackt in den Auslageflächen liegen. Aus Marketing-Sicht sind die Süßigkeiten an der Kasse sicher ein cleverer Schachzug. Für Mütter und Väter, die ihren Kindern erklären müssen, wieso sie die Tüte Gummibärchen oder die Schokoladentafel nicht bekommen, wird das Durchqueren dieser Zone allerdings schnell zum Drahtseilakt. Die Supermarktkette Kaufland hat eine Lösung für das Problem gefunden - und bietet seit einiger Zeit „süßwarenfreie Kassen“ an.
Das Prinzip der süßwarenfreien Kasse ist eigentlich selbsterklärend. Statt Paletten mit Überraschungseiern findet man dort in der Regel allerlei Kleinkram wie Elektronik, Telefonkarten, Batterien oder Kabel. Offenbar hält sich Kaufland jedoch nicht immer an das Versprechen auf dem Kassenschild. Stutzig wandte sich deshalb ein Kunde auf Twitter an die Supermarktkette. Zunächst lobt er das Unternehmen für die „endlich stressfreie Kasse für Eltern ohne Süßkram“. Allerdings scheint ihm offenbar ein Detail aufgefallen zu sein, das nicht ins Bild passt.
Kaufland-Kunde gerät beim Anblick von „süßwarenfreier Kasse“ ins Grübeln
Auf dem Foto unschwer zu erkennen: Unmittelbar unter dem Schild zur süßwarenfreien Kasse stehen Paletten mit Schokonikoläusen. Tatsächlich scheint sich Kaufland nicht immer strikt an die Süßigkeiten-freie Zone zu halten. Erst kürzlich beschwerte sich ein Kunde beim Anblick einer angeblich süßwarenfreien Kasse, deren zugehöriges Regal mit Kaugummis, Gummibärchen und Schokolade gefüllt war. Im Falle des Twitter-Nutzers, der sich über die Schokonikoläuse wunderte, hat Kaufland allerdings sofort reagiert. „Hallo, verrate uns bitte via Privatnachricht die Filiale“, antwortet die Supermarktkette dem Twitter-Nutzer. „Wir möchten diesen Fehler korrigieren.“
Kaufland: Süßwarenfreie Kassen wurden bereits Mitte der 90er Jahre eingeführt
Kaufland hat die süßwarenfreien Kassen bereits Mitte der 90er Jahre eingeführt. Heute gibt es sie in allen deutschen Filialen der Supermarktkette. „Die Einführung dieser Kassen erfolgte auf unsere eigene Initiative, um Kunden mit Kindern einen zusätzlichen Service anzubieten. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass Kunden mit kleinen Kindern diese gerne annehmen“, sagte eine Pressesprecherin von Kaufland gegenüber dem Portal derwesten.de. Wie lange die kleinen Süßschnäbel brauchen, um diesen Trick zu durchschauen, bleibt abzuwarten.