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Frauen haben ein deutlich höheres Risiko, an den Folgen des Rauchens zu erkranken als Männer - laut Studie

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Von: Jason Blaschke

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Frauen haben laut einer dänischen Langzeitstudie ein deutlich größeres Risiko, an den Folgen des Rauchens zu erkranken als Männer – die Gründe sind vielfältig.

Stuttgart – Laut einer Studie des Robert Koch-Instituts (RKI) rauchen in Baden-Württemberg rund 19,6 Prozent der Frauen und 24,7 Prozent der Männer. Im Vergleich zu anderen Bundesländern sind das deutlich geringere Werte. Zum Vergleich: Der Bundesschnitt liegt bei 20,8 und 27 Prozent. Dass es aber besser ist, das Rauchen aufzuhören oder besser gar nicht erst anzufangen, zeigt ein Blick auf eine Studie aus Dänemark, die teils erschreckende Erkenntnisse liefert.

Tabakkonsum für Frauen schädlicher: Studie zeigt erhöhtes Herzinfarkt-Risiko

Anlässlich des Weltnichtrauchertags am 31. Mai hat sich die Krankenkasse Barmer die Studie der dänischen Wissenschaftler etwas genauer angeschaut und die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst. Überraschend ist, dass laut der Studie Frauen ein deutlich größeres Risiko haben, an den Folgen des Rauchens zu erkranken als Männer. Und das, obwohl Frauen im Schnitt weniger rauchen als Männer. Insbesondere das Risiko für einen Herzinfarkt ist laut der Studie bei Frauen größer.

Demnach liege für Raucherinnen das Risiko, einen Herzinfarkt zu bekommen, um 140 Prozent höher als bei nichtrauchenden Frauen. Bei Männern hingegen steige das Risiko um 40 Prozent gegenüber Nichtrauchern. Ein Grund für das erhöhtes Herzinfarkt-Risiko bei rauchenden Frauen sind laut der Studie die Auswirkungen, die das Rauchen auf die Produktion von Östrogen hat. Die Östrogene im Körper der Frau sind Hormone, die an der Steuerung des Zyklus beteiligt sind.

Rauchen beeinflusst Östrogen-Produktion – Schutz vor Organschäden schwindet

Sie spielen in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle und werden primär in den Eierstöcken, aber auch in der Plazenta sowie der Nebennierenrinde produziert. Östrogene haben aber noch eine weitere wichtige Eigenschaft – sie schützen Organe wie Herz oder Blutgefäße, weshalb der Tabakkonsum für Frauen gravierendere Folgen haben kann als für Männer. Denn wird die Produktion von Östrogenen im Körper von Tabak gestört, leidet darunter auch der organische Schutz.

„Der beste Gesundheitsschutz für Frauen und Männer ist, mit dem Rauchen aufzuhören“, sagt Winfried Plötze, Geschäftsführer der Barmer Baden-Württemberg. Nahezu jedes Organ im menschlichen Körper werde vom Tabakkonsum geschädigt. Und speziell bei Frauen sei die Gefahr für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöht, erzählt Plötze. In der Studie wird zudem auf einen weiteren Aspekt aufmerksam gemacht, den rauchende Frauen beachten sollten.

Frauen haben im Zusammenhang mit Tabakkonsum, insbesondere ein erhöhtes Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen.

Winfried Plötze, Geschäftsführer der Barmer Baden-Württemberg

Kombination aus Rauchen und Anti-Baby-Pille kann tödlich sein – Thrombose

Die Kombination aus Rauchen und Anti-Baby-Pille kann tödlich sein, denn dadurch erhöht sich das Thrombose-Risiko. Laut Barmer bilden sich bei einer Thrombose Blutgerinnsel, die Arterien verstopfen und auf diese Weise zu einem Herzinfarkt oder Schlaganfall führen können. Von einer solchen Thrombose können auch die Venen der Beine betroffen sein, was im schlimmsten Fall eine Lungenembolie auslösen kann.

Auch daher ist die Empfehlung der Wissenschaftler, auf das Rauchen nach Möglichkeit zu verzichten. Wie das gelingen kann, ohne dabei auf einer Feier uncool zu wirken, fasst die Barmer in einem Online-Servicebeitrag zusammen. Der Titel: „10 Sätze, um gelassen eine Zigarette abzulehnen“. Die Tipps der Barmer-Experten reichen von einem simplen „nein, danke“ bis hin zu kreativen Antwortmöglichkeiten wie „Danke, ich mag meine Zähne weiß.“ Eine kleine Auswahl:

Eine Zigarette gelassen ablehnen: 10 kreative Tipps der Barmer-Krankenkasse

Wer mit dem Rauchen aufhören will, findet im Internet zahlreiche unterstützende Angebote. Berichten der „Apotheken Umschau“ zufolge gibt es etwa verhaltenstherapeutische Entwöhnungs-Programme oder Nikotinersatzpräparate, die manchen Rauchern im Fall eines Rauch-Entzugs helfen können. Auch alternativen Therapien wie Hypnose oder Akupunktur erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Einen guten Überblick verschafft die Infoseite der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

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