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„Bis zu 1.000 Euro zurück“ – Fristen und Tipps für die Steuererklärung 2021

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Von: Jason Blaschke

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Die Abgabe einer Steuererklärung für 2021 ist nicht für alle verpflichtend – es kann sich aber lohnen. Wichtige Tipps sollte man dabei aber beachten.

Berlin – Das Jahr 2022 ist für Verbraucher von Lieferengpässen und teils massiven Verteuerungen in Folge der russischen Invasion in der Ukraine geprägt. Allein die Verteuerung vieler Alltags-Lebensmittel stellt die Menschen vor große Herausforderungen – und mit Blick auf eine neue Studie von Allianz Trade zeichnet sich die nächste Teuerungswelle für Nahrungsmittel in Deutschland schon ab. Ein wichtiger Grund sind die teuren Energiepreise, die sich auch in der Wirtschaft niederschlagen.

Zu viel gezahlte Steuern zurückbekommen – an die Steuererklärung 2021 denken

Der Verband der Deutschen Süßwarenindustrie (VDSI) berichtete etwa von „noch nie dagewesenen“ finanziellen Belastungen, von welchen viele Betriebe in „existenzbedrohendem Maße“ betroffen seien. Verbandssprecherin Solveig Schneider schließt daher auch vereinzelt Engpässe in der Süßwaren-Versorgung nicht mehr aus. „Die Politik ist gefordert, gerade mittelständische Unternehmen in Deutschland vor weiteren kostspieligen und bürokratischen Belastungen zu schützen.“

Gerade viele Lebensmittel könnten in absehbarer Zeit also noch teurer werden – umso wichtiger wird es, Geld einzusparen und zu schauen, wo man sich vielleicht zu viel gezahltes Geld zurückholen kann. Die Rede ist von der Steuererklärung, die alljährlich auf die Verbraucher zukommt. Das Abgeben einer solchen Erklärung ist nicht für alle verpflichtend, kann sich aber in vielen Fällen für einen Steuerzahler lohnen.

Steuererklärung 2022: Neue Abgabefrist kommt – deutlich mehr Zeit

Posten wie die neu geregelte Kilometerpauschale zum Arbeitsort oder außergewöhnlich große finanzielle Belastungen können eine Rückerstattung begünstigen. Im Schnitt könnten das etwa 1.000 Euro sein, sagt Isabelle Pohlmann, die den Ratgeber „Steuererklärung 2021/2022 – Arbeitnehmer, Beamte“ für Stiftung Warentest verfasst hat, im Gespräch mit BR24. „Und das sollte man dann schon mitnehmen, wenn es funktioniert.“ 

Für die Steuererklärung 2021 haben die Verbraucher übrigens deutlich länger Zeit, denn die Abgabefrist wurde angepasst. Anstatt Ende Juli haben Steuerzahler seit 2022 bis Ende Oktober Zeit, ihre Unterlagen einzureichen. Wer einen Steuerberater beauftragt, hat sogar bis Ende August 2023 Zeit. Noch ist diese Fristverlängerung aber nicht rechtskräftig, der Deutsche Bundesrat muss der Gesetzesänderung ab 10. Juli noch zustimmen – das gilt aber als Formsache.

Mehr Geld für Vielpendler – neue Pauschale ab der Steuererklärung 2021

Neben der Frist gibt es aber noch zwei weitere Neuerungen, die sich positiv auf die Steuerzahler auswirken können. Zum einen ist das laut BR24 der angehobene Pauschalbetrag, den Steuerzahler ab 2021 ansetzen können, wenn sie einen Angehörigen pflegen. Zum anderen wurde die Pendlerpauschale angepasst – wer mehr als 20 Kilometer pro Strecke fährt, kann ebenfalls eine höhere Pauschale geltend machen. Diese Werte gelten ab 1. Januar 2021:

Digital oder in Papierform? Diese Vorgaben gelten für die Einkommenssteuer

Grundsätzlich ist die elektronische Abgabe der Steuererklärung Pflicht. Ausnahmen gibt es bloß für Arbeitnehmer und Rentner, die neben Lohn oder Rente keine weiteren Einkünfte haben. Pohlmann: „Aber sobald dann irgendwelche weiteren Einkünfte, etwa aus einer selbstständigen Tätigkeit dazu kommen, oder aus einer freiberuflichen Tätigkeit, dann ist es Pflicht, die Steuererklärung digital einzureichen.“ Die Kosten dafür können im kommenden Jahr abgesetzt werden.

Die Expertin empfiehlt zudem, als Steuerzahler rechtzeitig im zuständigen Finanzamt Bescheid zu geben, wenn die Abgabefrist mal nicht eingehalten werden kann. In begründeten Fällen ist eine Fristverlängerung möglich. „Wenn man das nicht macht und zu spät die Steuererklärung einreicht, werden eben Verspätungszuschläge fällig.“ Wer bisher noch nie eine Einkommenssteuer abgegeben hat, findet auf der Website vom Bund der Steuerzahler viele Tipps.

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