Sprit sparen, ohne weniger zu fahren – mit zehn einfachen Tipps klappt‘s
Die gefürchtete Zwei vor dem Komma ist an Tankstellen in Baden-Württemberg Realität. Mit einfachen Tipps können Verbraucher gerade jetzt viel sparen.
Stuttgart – Auch Baden-Württemberg ist vom Spritpreis-Irrsinn nicht verschont. Wie überall in der Bundesrepublik müssen auch im Südwesten die Menschen deutlich tiefer in die Tasche greifen, wenn sie den Tank füllen. Und der Konflikt mit Russland zeigt aktuell nur allzu deutlich: Eine Entspannung der Lage ist erst einmal nicht in Sicht. „Der Krieg in der Ukraine und die Unsicherheit treibt die Preise nach oben“, sagt Alexander Schnaurs vom Deutschen Automobilclub (ADAC) im Gespräch mit BW24.
Ein wichtiges Instrument, dass die Autofahrer entlaste, sei die Pendel-Pauschale, bekräftigt Schnaurs. Zudem empfiehlt der Experte, immer zur richtigen Zeit zu tanken, wenn die Spritpreise am niedrigsten sind. „Wir haben ermittelt, dass man zwischen 18 und 19 Uhr sowie zwischen 20 und 22 Uhr am preiswertesten tanken kann.“ Im Schnitt können Autofahrer bis zu 0,07 Cent sparen. Das Tanken am frühen Morgen sollte man stattdessen vermeiden, denn: Zu der Zeit sind die Spritpreise meist am teuersten.
Preis-Explosion an deutschen Tankstellen: ADAC gibt 10 Tipps zum Spritsparen
Doch es gibt noch andere Wege, wie man in der aktuellen Situation bares Geld an der Tankstelle sparen kann. Die Rede ist hier von „spritsparender Fahrweise“, mit der Verbraucher laut ADAC bis zu 20 Prozent Kraftstoff sparen können. Die folgenden 10 Tipps sind hier eine Hilfe:
- Kurzstrecken vermeiden: Läuft der Motor kalt, verbraucht das am meisten Sprit. Wer also kürzere Strecken zurücklegt, verbraucht im Schnitt mehr. Daher lohnt es sich, für kürzere Strecken aufs Fahrrad umzusteigen oder aber mehrere kurze Strecken miteinander zu kombinieren.
- Vorausschauende Fahrweise: Bremsen vergeudet Energie. Fahrer sollten deshalb so lange wie möglich die sogenannte „Motorbremswirkung“ nutzen und kurz vor der roten Ampel nicht mehr beschleunigen. Auch wichtig: Nicht den Gang an der Ampel in den Leerlauf schalten – das entlastet zwar die Beine, nimmt aber in einigen Autos die Kraftstoffzufuhr weg, was beim Anfahren wieder mehr Sprit verbraucht.
- Gangschaltung optimieren: Schnelles Beschleunigen und ein rechtzeitiges Hochschalten lässt laut ADAC ebenfalls den Verbrauch sinken. Zurückschalten sollte man erst dann, wenn der Motor ruckelt oder zu brummen beginnt.
- Motor am Bahnübergang ausschalten: Der Motor verbraucht Sprit – auch, wenn das Fahrzeug nicht fährt. Der ADAC rät deshalb, den Motor abzuschalten, wenn das Auto voraussichtlich länger als 20 Sekunden nicht fährt – zum Beispiel am Bahnübergang. Neuere Fahrzeuge verfügen meist über eine Start-Stopp-Automatik, das heißt: Der Motor schaltet sich von alleine ab, wenn der Fahrer die Bremse tritt und kein Gang eingelegt ist.
- Unnötige „Extras“ abschalten: Sitzheizung, Standheizung, Klimaanlage – all die Extras machen das Fahren zwar deutlich angenehmer, wirken sich aber auf den Spritverbrauch aus. Wer also auf seine Sitzheizung verzichten kann, spart nicht nur Sprit, sondern tut auch der Umwelt etwas Gutes. Bei der Klimaanlage bietet es sich an, diese bloß zeitweise zu nutzen – also im Idealfall nur zu Beginn der Fahrt.
- In gute Autoreifen investieren: Laut dem ADAC Reifentest Pneus können Verbraucher mit der richtigen Bereifung am Auto den Fahrwiderstand verringern und auf diese Weise bis zu 0,5 Liter Kraftstoff je 100 Kilometer einsparen.
- Gesamtgewicht reduzieren: Je schwerer ein Auto beladen ist, desto höher ist der Verbrauch. Dachträger, Dachboxen oder Fahrradträger sollten deshalb nach Gebrauch schnell wieder abmontiert werden. Der ADAC schreibt: „100 Kilogramm Zusatzlast ergeben bis zu 0,3 Liter Mehrverbrauch.“ Im Stadtverkehr kann es sogar noch mehr sein, denn: Jedes Anfahren und jede Beschleunigung kosten extra Sprit.
- Auto regelmäßig warten: Was sich grundsätzlich mit Blick auf die Sicherheit empfiehlt, kann auch von Vorteil in Sachen Spritverbrauch sein. Wenn alle Teile reibungslos miteinander funktionieren, ist der Pkw technisch gesehen am sparsamsten unterwegs.
- Regelmäßig Luftdruck überprüfen: Ist der Luftdruck im Reifen zu niedrig, ist der Rollwiderstand umso größer. Deshalb sollte im Reifen immer genügend Luft sein. Wer zudem vorsichtig seinen Reifenluftdruck erhöht, kann zusätzlich Sprit sparen – hier hilft ein Blick in die Bedienungsanleitung.
- Fahrttraining besuchen: Der ADAC, aber auch andere Verbände, bieten sogenannte Fahrtrainings an. Dabei analysiert ein Sensor im Auto das Fahrverhalten und zeigt, wo der Fahrer noch Sprit einsparen kann.
Tankzeitpunkt und richtige Fahrweise – am besten mehrere Tipps kombinieren
Wer die genannten Tipps beherzigt und bestenfalls noch zu richtigen Zeit tankt, kann im Moment zumindest ein wenig sparen – Tankapps können zudem helfen, die günstigere Tankstelle im Umkreis zu finden. Eine der bekanntesten ist die ADAC-Spritpreise-App, die Nutzer kostenlos für IOS oder Android herunterladen können. Was Verbraucher aber auf gar keinen Fall tun sollten, ist Rapsöl oder Heizöl statt Benzin zu tanken, denn: Das kann Berichten von echo24.de* zufolge schwere Folgen haben.
Benzin und Diesel sind im Moment übrigens nicht das Einzige, was im Preis extrem nach oben schießt. Auch einfachste Alltags-Lebensmittel von Lidl und Co. werden teuer und rar – besonders extrem ist der Preisanstieg bei Speiseöl, das in einigen Läden fast doppelt so teuer ist, als noch 2021. Für viele Verbraucher ist das ein echtes Problem. Mittlerweile werden Stimmen laut, die fordern, dass der Staat mit Steuersenkungen gegensteuern soll. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.