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„Unverschämtheit“: Kunde entdeckt Sonnenblumenöl bei Lidl - zu einem „heftigen“ Preis

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Von: Jason Blaschke

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Als ein Lidl-Kunde am Speiseöl-Regal vorbeiläuft, kann er seinen Augen nicht trauen. Es gibt wieder viel Sonnenblumenöl – aber zu einem denkwürdigen Preis.

Neckarsulm – Seit Wochen tobt der Krieg in der Ukraine, was die Verbraucher in Deutschland primär an teuren Energie-, Sprit und Lebensmittelpreisen spüren. Hinzu kommen Lieferengpässe – vorrangig bei Produkten, die aus Russland oder der Ukraine geliefert werden. Fast schon exemplarisch dafür steht das Sonnenblumenöl, das auch in Deutschland zu über 90 Prozent importiert wird. In einer Analyse zeigt die Ölsaaten-verarbeitende Industrie (OVID) das Ausmaß auf.

Run auf Sonnenblumenöl in Deutschland: Experte verrät einfachen Grund

Rund 51 Prozent der deutschen Sonnenblumenöl-Importe stammen aus der Ukraine, etwa 27 Prozent aus Russland. Lediglich sechs Prozent des Bedarfs stammen aus deutscher Landwirtschaft. Die zum Teil massiven Hamsterkäufe von Speiseölen führen Experten auch auf die Tatsache zurück, dass zu Beginn des Kriegs in der Ukraine viel über die Speiseöl-Importe medial berichtet wurde. Die Meldungen seien dabei zumindest ein Faktor gewesen.

„Weil berichtet wurde, dass die Ukraine einer der größten Produzenten von Sonnenblumen ist“, erklärte Florian Block vom Verband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Supermärkte und Discounter wie Kaufland oder Lidl sind aber auf einen normalen Konsum ausgerichtet und konnten laut Block nicht schnell auf die plötzliche Nachfrage der Verbraucher reagieren.

Die Grafik zeigt, wie viele Tonnen Sonnenblumenöl Deutschland aus Ländern wie Russland oder der Ukraine importiert.
Die Grafik zeigt, wie viele Tonnen Sonnenblumenöl Deutschland aus Ländern wie Russland oder der Ukraine importiert. © Oil World/Pressegrafik

Speiseöl-Fund schockt Kunde von Lidl – „Dachte, es wäre ein Scherz!“

Mittlerweile finden viele Verbraucher im Einzelhandel wieder eine Auswahl an Speiseölen – allerdings zu deutlich teureren Preisen, als noch vor Kriegsbeginn. Erst vor wenigen Wochen hatte das Sonnenblumenöl für fünf Euro von Kaufland einen großen Shitstorm auf Facebook ausgelöst – Wörter wie „Abzocke“ oder „Unverschämtheit“ waren gleich mehrfach gefallen. Auch aktuell sorgt wieder ein Speiseöl-Fund im Netz für Aufregung – dieses Mal in einer Filiale von Lidl.

„Schon preisintensiv“ schreibt ein Twitter-Nutzer zu einer Fotoaufnahme, die ein Preisschild und einen Karton mit Sonnenblumenöl zeigt. Die 1-Liter-Flasche der Marke „Fontasol“ bietet der Discounter für 4,99 Euro an. Zum Vergleich – 2021 hatte es noch Angebote von unter zwei Euro gegeben. Unter der Fotoaufnahme entladen sich die Meinungen der wütenden Twitter-User. „Ja, gestern auch gesehen, dachte, es wäre ein Scherz“, schreibt etwa ein Nutzer.

Lidl senkt Preis für Sonnenblumenöl – jetzt bloß noch 3,99 pro Flasche

„Unverschämt“, meint ein anderer und ergänzt, dass er das Sonnenblumenöl für 3,99 Euro pro Flasche gesichtet habe. Tatsächlich ist das Sonnenblumenöl zumindest in einigen Filialen von Lidl wohl einen Euro günstiger geworden. Die Fotoaufnahme aus einer Filiale im Landkreis Heilbronn zeigt, dass der Discounter mit Sitz in Neckarsulm sein Öl mit „dauerhaft billiger“ bewirbt. Zuvor soll eine der Flaschen noch 4,19 Euro gekostet haben, heißt es von Lidl.

Eine Maßnahme, die Lidl-Kunden nicht gerade glücklicher macht. „Pommes vergoldet, quasi“, meint ein Twitter-User und teilt dazu einen Emoji. Wieder ein anderer User, der gerade Urlaub auf der Insel Gran Canaria macht, entdeckte in einer spanischen Filiale von Lidl das Sonnenblumenöl für 2,55 Euro pro Flasche. Warum das Speiseöl im Ausland oft viel billiger als in Deutschland ist, berichtet HEIDELBERG24 in einem Serviceartikel. Nur so viel vorweg: Es liegt auch am Verbraucher.

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