Steigende Energiepreise: Experte verrät, wie man beim Heizöl sparen kann
Der Ölpreis ist ein viel debattiertes Thema in Deutschland – gerade in der aktuellen Situation, wo viele Verbraucher ihren Heizöltank befüllen müssen.
Berlin – Der seit Wochen tobende Krieg in der Ukraine hat massive Auswirkungen auf die Verbraucher in Deutschland. Die Kosten für Sprit und Energie sind sprunghaft angestiegen. Hinzu kommen bis zu 60 Prozent teurere Lebensmittel und Lieferengpässe, die sowohl die Verbraucher als auch die Wirtschaft belasten. Die Produzenten kämpfen mit steigenden Produktions-, Energie, Transport- und Spritkosten, die sie zumindest zum Teil an die Verbraucher weitergeben.
Energiepreise immer teurer: Auch fürs Heizöl müssen Verbraucher mehr zahlen
„Strom ist inzwischen um das fünf- bis zehnfach teurer. Und der Gaspreis hat sich mindestens verdoppelt“, teilt Anne-Kristin Barth vom Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) auf Anfrage von BW24 mit. Eckhard Heuser vom Milchindustrie-Verband (MIV) sagte BW24 ergänzend dazu: „Teilweise sind die Lieferanten nicht lieferfähig. Lieferketten insgesamt sind bedroht.“ Beide Experten sind sich einig, dass weitere Preisanpassungen in Zukunft „wahrscheinlich“ sind.
Umso wichtiger wird es für Verbraucher, bewusst einzukaufen und ein paar gute Spartipps zu kennen, mit denen man schnell ein paar Euro sparen kann, ohne auf viel verzichten zu müssen. Schwieriger wird es, wenn man nach langen Wintermonaten feststellt, dass der Heizöltank bald wieder befüllt werden muss. Einen leeren Tank sollten Verbraucher nicht riskieren, empfiehlt Martin Brandis vom Energieberatungsteam der Verbraucherzentrale.
Experten geben Tipps für Heizöl-Kunden – „würde nicht volltanken“
„Verbraucher sollten immer bedenken, dass es auch Lieferfristen gibt, wenn sie dann auf einmal heizen müssen.“ Zuvor hatte schon RP Online über das Thema berichtet. Eine konkrete Empfehlung könne er nicht geben, da momentan keine sicheren Preisprognosen möglich seien. Louis-F. Stahl vom Bund der Energieverbraucher empfiehlt Heizöl-Kunden, in der derzeitigen Situation zweigleisig zu fahren. „Ich persönlich würde zusehen, dass genug im Tank ist, würde aber nicht volltanken.“
Das heißt: Wer nach langen Wintertagen auf einen leeren Heizöltank zusteuert, sollte nicht allzu lange abwarten. Auch, weil noch nicht absehbar ist, wie sich die Situation in Europa entwickelt. Zwar prognostizieren Experten schon neue Teuerungswellen, aber inwieweit diese eintreffen, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Wahrscheinlich ist, dass auch Grundnahrungsmittel teurer werden – darunter Milch- und Getreideprodukte.

Verbraucher sollten Anbieter klug auswählen: Vergleichsportale können helfen
Wer demnächst seinen Heizöltank füllen muss, sollte Berichten von RP Online zufolge aber auf jeden Fall verschiedene Angebote vergleichen – auch in der aktuellen Situation, empfehlen Experten. Das Verbraucherportal „Finanztip“ empfiehlt die beiden Heizöl-Vergleichsportale „Heizoel24.de“ und „Esyoil.com“. Hier würden Verbraucher die „günstigsten Angebote“ finden, heißt es in einer Bewertung von Finanztip aus dem Jahr 2020.
Kurz vor Tankbeginn den Preis erhöhen zu wollen, wäre unseriös – darauf sollten sich Verbraucher keinesfalls einlassen.
Heizöl-Kunden sollten zudem wissen, dass immer der Verkaufspreis bezahlt werden muss, der am Tag der Bestellung greift. Auch, wenn die Lieferung erst Wochen später erfolgt. „Kurz vor Tankbeginn den Preis erhöhen zu wollen, wäre unseriös – darauf sollten sich Verbraucher keinesfalls einlassen“, so Stahl. Zudem können sich Bestellgemeinschaften mit Nachbarn lohnen, denn für größere Mengen zahlt man meist weniger.
Kurze Anfahrtswege für die Heizöl-Speditionen können sich ebenfalls positiv auf den Preis auswirken. Sprich: Auch hier kann es sich lohnen, mehrere Angebote miteinander zu vergleichen. Sowohl Stahl als auch Brandis empfehlen den Verbrauchern zudem, sich die Bestellbestätigung per Mail oder Post zuschicken zu lassen. In dem Dokument sollte der Preis inklusive aller Kosten stehen, der erst nach erfolgter Lieferung bezahlt werden muss.