Sonnenbrand auf keinen Fall mit Eis kühlen - welche Hausmittel helfen
Sonnenschein tut zwar Körper und Seele gut, zu viel davon kann jedoch schädlich sein. Gegen Sonnenbrand helfen zum Glück alt bewährte Hausmittel.
Stuttgart - Zeigt sich das Wetter in Deutschland von der sonnigen Seite, können wir von der wohltuenden Wärme der Sonne meist nicht genug bekommen. Egal ob in den heimischen Garten, ins Freibad oder in die Eisdiele: Es zieht uns nach draußen an die frische Luft. Doch gerade jetzt im Sommer wird aus der anfangs angenehmen Wärme schnell ein Sonnenbrand.
Die Haut ist gerötet, tut weh und brennt. Denn ein Sonnenbrand bedeutet für das größte Organ des Körpers vor allem eines: Stress. Da sich die Haut heiß anfühlt, beginnen die meisten zu kühlen. Doch hier ist Vorsicht geboten. BW24 verrät, wie ein Sonnenbrand entsteht und was am meisten Linderung verschafft.
Rötung, Juckreiz und Brennen: Bei Anzeichen von Sonnenbrand sofort in den Schatten gehen
Ein Sonnenbrand ist ein eindeutiges Zeichen dafür, dass man seiner Haut zu viel zugemutet hat. Zwar helfen die richtigen Sonnencremes, uns gegen die schädliche Strahlung zu schützen, häufig cremen wir uns allerdings zu selten oder aber mit nicht genügend Creme ein.
Ein Sonnenbrand ist dann die Reaktion der Haut auf verschiedene Strahlungsarten. So greifen etwa UVB-Strahlen im oberen Hautbereich die Pigment bildenden Zellen an. Darüber hinaus gelten die Strahlen als Verursacher von Hautkrebs. UVA-Strahlen hingegen dringen tiefer in die Hautzellen ein und lassen sie vorzeitig altern. UVC-Licht ist ebenfalls einer der Hauptverursacher von Sonnenbrand. Die Strahlung wird zwar fast vollständig von der Ozonschicht gefiltert, allerdings nur dort, wo diese intakt ist.
Das sind Anzeichen eines Sonnenbrands:
- Rötungen
- brennende Haut
- Juckreiz und Spannungsgefühl
- Blasenbildung und Ablösung der Haut
Anders als die Symptome von Sonnenstich und Hitzschlag sind die Anzeichen für einen Sonnenbrand kaum zu übersehen: Die Haut wird rot, juckt, brennt und fühlt sich angespannt an. „Beim Sonnenbrand ist die Haut akut entzündet“, erklärt Dr. Johannes Wimmer auf seinem YouTube-Kanal. „Es handelt sich dabei meist um eine Verbrennung ersten oder sogar zweiten Grades.“ Der Grund für die Hautreaktion: Bei hoher Strahlenbelastung stößt die Haut vermehrt Botenstoffe wie Histamin, Prostaglandine und Serotonin aus. Die Rötung wird dabei durch geweitete Blutgefäße in der Haut hervorgerufen. „Die Haut ist dabei massiv geschädigt“, so der Mediziner weiter.
Bei besonders schweren Sonnenbränden kann die Haut sogar Blasen werfen und sich ablösen. Erste Anzeichen treten meist drei bis sechs Stunden nach dem Sonnenbaden auf. Je nach Verbrennungsgrad klingen die Symptome nach zwei bis fünf Tagen wieder ab. Meistens beginnt sich dann jedoch die Haut zu schälen. Einfache Hausmittel können dabei helfen, die Beschwerden zu lindern.
Hilfe bei Sonnenbrand: Finger weg von Kühlpacks und Eis
Wer einen Sonnenbrand bemerkt, sollte als allererstes aus der Sonne gehen. Und zwar nicht erst, wenn die Haut bereits knallrot ist, sondern bereits, wenn sich ein Spannungsgefühl oder ein Brennen bemerkbar macht. Auch wenn die Haut rot ist und man das Gefühl hat, sie würde vor Hitze kochen - mit dem Kühlen sollte man es nicht übertreiben. Auf keinen Fall sollten Eis, Eiswürfel oder Kühlpacks verwendet werden. Denn die kühlen die Haut zu stark, im schlimmsten Fall drohen Erfrierungen. Damit wäre die Haut noch mehr strapaziert. Kalte Duschen sollte man auch an Hitze-Tagen vermeiden. Andere Tricks helfen effektiver gegen starkes Schwitzen.

Weitaus besser geeignet bei Sonnenbrand sind feuchte Tücher. Befindet sich der Sonnenbrand am Rücken, einfach ein T-Shirt in kaltem Wasser nass machen und überziehen. Besonders wohltuend sind auch Umschläge mit Quark oder Joghurt. Hierfür eine dicke Schicht Quark oder Naturjoghurt auf die betroffenen Stellen auftragen und mit einem Tuch bedecken. Das kühlt und entspannt die Haut. Die Maske sollte jedoch entfernt werden, bevor die Substanzen zu sehr antrocknen. Das Entfernen könnte die Haut wieder zu sehr reizen.
Auch ausgekühlte Teebeutel von Schwarztee oder Kamillentee haben einen ähnlich lindernden Effekt. Dazu den Tee aufkochen und abkühlen lassen. Anschließend Kompressen mit dem Tee tränken und auf den Sonnenbrand legen. Vor allem in der Nacht kann Sonnenbrand unangenehm werden. Oftmals sind die Hautpartien so gereizt, dass man kaum darauf liegen kann. Dank der richtigen Ernährung und der passenden Bettwäsche werden selbst heiße Nächte erträglich.
Kühlend und lindernd: die Wunderwaffe Aloe vera
Die wohl bekannteste Heilpflanze gegen verbrannte Haut ist Aloe vera. Ihr Saft wirkt beruhigend und kühlend. Wer eine Pflanze zu Hause hat, nimmt sich eines der Blätter, schneidet es der Länge nach auf und legt die Innenseiten direkt auf die Haut. Da nicht jeder eine Aloe vera Pflanze zu Hause hat, tun es natürlich auch Gele oder Cremes aus der Apotheke oder der Drogerie.
Kokosöl haben im Gegensatz zu Aloe vera inzwischen viele in der heimischen Küche stehen. Das Öl eignet sich nicht nur wunderbar zum Kochen und Backen, es ist auch die perfekte Pflege für gereizte Haut. Vorsichtig auf den Sonnenbrand aufgetragen, unterstützt es die Hautheilung.
Außerdem gilt bei Sonnenbrand wie auch bei Hitze: Trinken, trinken, trinken. Denn durch den Sonnenbrand wurde der Haut viel Flüssigkeit entzogen. Wasser, Tee oder Fruchtsaftschorle sind hierbei am besten. Besonders wichtig: Bis der Sonnenbrand vollständig abgeheilt ist, sollte Sonne gemieden werden. „Die Haut ist sowieso schon geschädigt, kann sich nicht mehr selber schützen“, erklärt Johannes Wimmer. Bis sich die Haut wieder erholt hat, sollte sie mit leichter Kleidung vor weiterer Strahlung geschützt werden. Treten Symptome wie Blasenbildung oder Hautablösung auf oder Symptome wie Kopfschmerzen oder Übelkeit kommen hinzu, lieber einen Arzt aufsuchen. Weitere Verbraucher-Tipps gibt es auf BW24.