geplanten Wirtschaftshilfen erhalten.
„Das hat auf die Branche massive Auswirkungen“, sagt ein Sprecher von der Zink-Feuerwerk GmbH in Cleebronn (Kreis Heilbronn). Der Hersteller von Raketen mit 15 Beschäftigten habe schon unter dem letztjährigen Verbot gelitten. Man sei zwar nicht ganz so stark abhängig vom Geschäft zum Jahresende, weil man auch für Großfeuerwerk bei Veranstaltungen liefere. Doch solche Veranstaltungen hätten im laufenden Jahr auch nicht stattgefunden.
Erstmeldung: Silvester und Feuerwerk – das ist für viele Menschen untrennbar miteinander verbunden. Doch in Zeiten der Corona-Pandemie ist nichts mehr so, wie es einmal war. Wegen dramatisch ansteigender Corona-Fallzahlen fordert nun ein Bündnis aus Umweltorganisationen, der Gewerkschaft der Polizei (GdP) und Ärzten ein Feuerwerksverbot zum Jahreswechsel.
Das Problem? Böller und Raketen führen zu einer starken Luftbelastung, belasten Tiere und verschmutzen die Umwelt, so die Deutsche Umwelthilfe (DUH). Vor allem aber würden durch Feuerwerk verursachte Verletzungen und Brände zu einer Überlastung von Einsatzkräften und Krankenhäusern führen. Ein Feuerwerksverbot soll demnach einer Überlastung von Ärzten und Krankenhäusern entgegenwirken. „Ich wünsche allen Mitmenschen rauschende Silvesterfeste – aber bitte ohne Silvester-Böllerei“, sagte der Bundesgeschäftsführer der DUH, Jürgen Resch, gegenüber der Rheinischen Post.
Name | Deutsche Umwelthilfe |
Gründung | 1975 |
Hauptsitz | Hannover |
Die DUH fordert bereits seit Jahren ein allgemeines Böllerverbot an Silvester. Angesichts der angespannten Lage in vielen Kliniken war die Kampagne vergangenes Jahr erstmals erfolgreich: Bund und Länder einigten sich 2020 auf ein Verkaufsverbot von Pyrotechnik*. Wird die Maßnahme gegen Silvesterböller 2021 erneut umgesetzt? HEIDELBERG24* präsentiert erste Stellungnahmen aus Baden-Württemberg*.
„Die aktuelle Corona-Verordnung des Landes Baden-Württemberg* ist bis zum 24. November 2021 gültig. Sie enthält noch keine Bestimmungen zu Silvester“, so ein Sprecher der Stadt Ludwigsburg. Deshalb werde die Stadt abwarten und gemäß der anschließenden Corona-Verordnung handeln. „Eine Sonderregelung der Stadt Ludwigsburg ist bis dato nicht geplant.“
Auch in Esslingen gibt es bislang keine Pläne für ein Böllerverbot. Einzige Ausnahme ist die Esslinger Altstadt, wie ein Sprecher gegenüber echo24* mitteilte. Böllern und Feuerwerk seien laut Verordnung „nicht nur in unmittelbarer Nähe von Kirchen, Krankenhäusern, Kinder- und Altersheimen verboten, sondern auch in der Nähe von brandempfindlichen Gebäuden wie Fachwerkhäusern. Die gesamte Esslinger Altstadt wird von diesem gesetzlichen Verbot erfasst.“
Auch die Pressesprecher der Städte Mannheim* und Heidelberg* äußerten sich auf HEIDELBERG24-Anfrage zum Thema Böllerverbot. In Heidelberg gibt es derzeit keine konkreten Pläne für ein mögliches Verbot, erklärt Sascha Balduf - und weiter: „Die Entwicklung der Pandemie und gegebenenfalls weitere Beschränkungen bleiben abzuwarten.“ Was den Verkauf von Böllern angeht, heißt es in der Antwort: „Ein Verkaufsverbot wie zum Jahreswechsel 2020/2021 wird durch den Bund festgelegt und hat auf kommunaler Ebene wenig Sinn, wenn die Feuerwerkskörper z.B. im Umland verkauft würden.“
In Mannheim sieht es ähnlich aus. Regelungen wurden bislang noch nicht getroffen, da man die Entwicklung abwartet. Pläne seitens der Stadt werden derzeit abgestimmt. Zum Böllerverkaufsverbot gibt es einen Wunsch. „Ein Verkaufsverbot von Feuerwerk ist gerade vor dem Hintergrund überfüllter Krankenhäuser und Intensivstationen begrüßenswert“, heißt es in der Antwort der Pressestelle. Aber: „Ein solches Verbot müsste aber – wie im letzten Jahr – vom Bund erlassen werden.“ Ein öffentliches Feuerwerk ist in Heidelberg nicht geplant, in Mannheim soll es Stand jetzt eine Option sein. Aber: „Es ist in der derzeitigen Pandemiesituation fraglich, ob große, öffentliche Feuerwerke mit dem Infektionsschutz vereinbar sind.“
Kritik erntet die Forderung des Bündnisses vom Bundesverband Pyrotechnik. „Dezentrale Feuerwerke im kleinen Kreis schaffen ein pandemiekonformes und dennoch für alle zugängliches Gemeinschaftserlebnis“, heißt es in einer Pressemitteilung. Gleichzeitig wirft der Verband der Deutschen Umwelthilfe vor, die Nutzung von Feuerwerk mit Halbwahrheiten in Verruf zu bringen. Ob es auch in diesem Jahr zu einem allgemeinen Böllerverbot in Baden-Württemberg kommt und wo einzelne Länder und Gemeinden die Umsetzung selbst in die Hand nehmen, bleibt abzuwarten. (luko) *HEIDELBERG24 ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.