Rewe schmeißt „Württemberger Originale“ aus dem Sortiment - Ende einer jahrzehntelangen Tradition

Nach einer gescheiterten Preisdebatte sind bei Rewe einige traditionsreiche Weine aus Baden-Württemberg aus den Regalen verschwunden. Konkret handelt es sich um die Sorten einer bekannten Weingärtnergenossenschaft.
Stuttgart - Mit 32 Mitgliedsgenossenschaften ist die Württembergische Weingärtner-Zentralgenossenschaft (WZG) die umsatzstärkste Winzergenossenschaft Deutschlands. Die Traditionsmarke aus Baden-Württemberg steht hinter 210 Weinen und Sekten, die bis vor Kurzem auch bei Rewe verkauft wurden. Seit Anfang April sind die Produkte aus den Regalen der Supermarktkette verschwunden. Der Grund: Rewe will der geforderten Preiserhöhung der WZG von knapp fünf Prozent nicht nachkommen.
Neben „Württemberger Original“: Auch „Süss und fruchtig“ ist bei Rewe Geschichte
Mit dem Stopp der Lieferungen an Rewe wagt die WZG die Konfrontation mit einem ihrer drei größten Kunden. Wie das Unternehmen auf Anfrage der Lebensmittelzeitung mitteilte, werde der Lieferstopp von sämtlichen voll- und teilabliefernden Mitgliedsgenossenschaften mitgetragen. Es sei der erste Lieferstopp der Unternehmensgeschichte, eine jahrzehntelange Lieferbeziehung werde damit beendet, so der Vorstand. „Unsere eigenen Kostensteigerungen haben uns keine andere Möglichkeit gelassen.“
Zu den in Deutschland verkauften Weinen der WZG gehören unter anderem die Rebsortenlinie „Württemberger Original“ sowie die Range „Süss und fruchtig“ mit einem Absatzvolumen von jeweils mehreren Millionen Flaschen. Hinzu kommt ein breites Sortiment von Orts- und Lageweinen für die Rewe-Märkte im jeweiligen Anbaugebiet.
Winzergenossenschaft Lauffen und kleinere Anbieter mögliche neue Lieferanten für Rewe
Laut Angaben der Lebensmittelzeitung kommen als mögliche alternative Lieferanten von Lemberger, Trollinger und Co. nun die Winzergenossenschaft Lauffen und wenige kleinere Anbieter infrage.
Während Rewe-Kunden in Zukunft also auf einige Württemberger Weine verzichten müssen, gibt es auch bei einem weiteren beliebten alkoholischen Produkt Veränderungen: Wegen des Ukraine-Kriegs wird Bier derzeit deutlich teurer.