Sparschwein übervoll? Für Münzzahlungen gibt es eine Obergrenze zu beachten
Bei immer weniger Banken kann man noch Münzgeld einzahlen. Da liegt es nahe, damit zu bezahlen. Doch Vorsicht - ein paar Dinge sollte man dazu wissen.
Stuttgart – Die vom Krieg in der Ukraine ausgelöste Energie- und Preiskrise in Deutschland macht sich aktuell primär im Energiesektor bemerkbar. Heizöl, Gas und bald auch Strom – die Energiepreise für die Verbraucher und Unternehmen explodieren. Allein die Strompreise drohen ab 2023 weiter zu steigen, sagt Markus Barella, Gründer und Gesellschafter der Stromberaterfirma FirstEnergy. „Das, was heute bei den Kunden ankommt, ist noch nicht das Ende der Fahnenstange.“
Münzgeld einzahlen wird immer schwieriger: Der Grund dafür erstaunt
Die ersten Grundversorger in Baden-Württemberg reagieren und ziehen die Strompreise pro Kilowattstunde (kWh) in ihren Tarifen an. Für viele Kunden ist schon jetzt ein Anbieterwechsel oft nicht mehr sinnvoll – denn überall wird es teurer. An das Thema Sparen denkt im Moment deshalb wohl nicht die breite Masse. Wer trotzdem ein paar Euro beiseitelegen will, nutzt zum Beispiel Tagesgeldkonten oder ein klassisches Sparschwein.
Der Vorteil des Zweitgenannten ist, dass man ganz nebenbei seinen Geldbeutel von nervigen Klimper-Münzen befreien kann. Doch irgendwann kommt man an einen Punkt, an dem man das Schwein schlachten und die Münzen einzahlen oder anderweitig loswerden muss. Das Problem: Wer Kunde bei einer reinen Online-Bank ohne Filialen ist, steht dann vor einer Herausforderung. Doch auch stationäre Bankinstitute haben in den vergangenen Jahren Münzeinzahlautomaten abgebaut.
Obergrenze für Münzgeld: So viele Münzen muss ein Händler maximal annehmen
Hinzu kommt, dass in Zeiten niedriger Zinsen viele Banken ihre Gebühren angepasst haben. Zwar gibt es immer noch Banken, die etwa kostenfreie Girokonten anbieten, dafür aber an anderer Stelle Gebühren in Rechnung stellen. So kann etwa das Einzahlen von Bargeld prozentual berechnet werden. Daher kann es sinnvoller sein, das Geld auszugeben. Dabei sollte man allerdings ein paar Dinge beachten – sonst kann es schnell passieren, dass man an der Kasse zahlungsunfähig ist.
Welche Punkte das sind, zeigt ein Blick ins deutsche Münzgesetz (MünzG) – für Verbraucher ist primär Paragraf 3 „Annahme- und Umtauschpflicht“ von Bedeutung. Darin steht unter anderem, dass niemand verpflichtet ist, mehr als 50 Münzen anzunehmen. Die Obergrenze für Münzzahlungen ist jedoch nicht in Stein gemeißelt. Sprich, wenn ein Händler möchte, kann er auch mehr Münzen annehmen. Aber auch der umgekehrte Fall ist möglich.
Münzgeld einzahlen: Viele Banken berechnen Gebühr – wo es noch kostenlos ist
Das heißt, Händler können in ihren allgemeinen Geschäftsbedingungen festlegen, dass sie weniger oder gar keine Münzen als Zahlungsmittel akzeptieren. Autohändler etwa lehnen Barzahlungen mit Blick auf Geldwäsche oft grundsätzlich ab. Noch einmal anders ist es bei Euro-Gedenkmünzen. „Niemand ist verpflichtet, deutsche Euro-Gedenkmünzen im Betrag von mehr als 200 Euro bei einer einzelnen Zahlung anzunehmen“, heißt es in Paragraf 3 MünzG.
Zudem können Gedenkmünzen nur inländisch als Zahlungsmittel genutzt werden, nicht aber im Ausland. Wer viele Münzen im Sparschwein hat und erst gar keine Probleme damit im Laden bekommen möchte, kann diese in einer Filiale der Deutschen Bundesbank abgeben. Der Vorteil hier: Anders als so manche Hausbank verlangt die Bundesbank für die Münzeinzahlungen in „haushaltsüblichen Mengen“ keine Gebühr.

Bargeldvorrat und deutsches Fundrecht: Kuriose Fakten zum Bargeld
Filialen der Deutschen Bundesbank gibt es in vielen Großstädten, die genauen Adressen finden Sie in der eben verlinkten Filialen-Suche. Wer größere Mengen Bargeld eintauschen möchte, muss aber auch bei der Bundesbank mit einer Gebühr rechnen, die je nach Aufwand variiert. Daher ist es sinnvoll, nicht zu viel Münzgeld im Sparschwein anzusammeln. Ganz grundsätzlich ist es ratsam, in den eigenen vier Wänden nicht allzu viel Bargeld zu deponieren.
Wichtig ist jedoch, einen gewissen Bargeldvorrat für den Notfall griffbereit zu haben. Wie viel genau, fasst der eben verlinkte Artikel zusammen. Ebenfalls kurios: Wer 20 Euro oder mehr auf der Straße findet, sollte die Finger davon lassen. Unter Umständen macht man sich sogar strafbar, wenn man das Geld einfach mitnimmt. Im deutschen Fundrecht gibt es dazu genaue Regelungen, die man besser beachten sollte.