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„Peinlich und beschämend“: Lidl-Kundin fordert Einkaufswagen für Zwillinge in allen Filialen

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Von: Sina Alonso Garcia

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Ein Mann schiebt am 17.01.2015 einen vollgepackten Einkaufswagen im Rhein-Center in Weil am Rhein.
Mit zwei kleinen Kindern einkaufen zu gehen, kann schnell zum Kraftakt werden (Symbolbild). © Patrick Seeger/dpa

Mit zwei kleinen Kindern einkaufen zu gehen kann schnell zum Kraftakt werden. Eine Lidl-Kundin schlägt deshalb vor, alle Märkte mit Zwillingswagen auszustatten. 

Düsseldorf - Wer mit Kindern einkaufen geht, muss gut vorbereitet sein. Häufig fällt es den Kleinen schwer, sitzen zu bleiben - allzu verlockend scheinen die Produkte in den Supermarktregalen. Hat man gleich zwei Racker im Gepäck, ist das Chaos oft perfekt. Das bekam auch eine Kundin von Lidl Deutschland zu spüren, die mit ihren Zwillingen einkaufen ging.

„Ich war letzte Woche mit meinen dreijährigen Zwillingen in unserer Stammfiliale einkaufen“, berichtet die Mutter auf der Lidl-Facebook-Seite. „Eins meiner Mädels setzte ich oben in den extra dafür vorgesehenen Sitz, das andere setzte sich unten auf die Getränkeablage. So gingen wir also einkaufen - immer im Blick, dass beide sitzen bleiben und keinen Quatsch machen.“

Lidl-Kundin: „Der absolute Horror, peinlich und beschämend“

Als die Mutter sich zu einem Regal umdrehte, passierte dann, was sie eigentlich die ganze Zeit vermeiden wollte: Das Mädchen, das auf der Getränkeablage gesessen hatte, stand auf, sauste mit dem Wagen davon - und krachte in eine Verkäuferin. „Die Frau stürzte auf den Boden, mit ihr ein Nudelpaket, was kaputt ging und sich neben der Frau, die wie ein Käfer auf dem Boden im Gang lag, verteilte“, schildert die Mutter.

Während die Mutter der Verkäuferin aufhalf, versuchte offenbar auch das zweite Kind, das noch im Wagen saß, aufzustehen. „Dass sie nicht auch mit den Nudeln spielen durfte, verärgerte sie so sehr, dass sie einfach mal auf den Einkaufswagen pinkelte.“ Für die Mutter war es „der absolute Horror, peinlich und beschämend“.

Lidl: Zwillingswagen „leider kaum von normalen Einkaufswagen zu unterscheiden“

Entschuldigend erklärte die Mutter, dass ihre Kinder unter einer diagnostizierten Impulskontrollstörung leiden. „Mit meiner Geschichte möchte ich einfach zeigen, wie wichtig so kleine Dinge wie ein Zwillingswagen sein können“, schreibt sie. Zwar führte Lidl bereits 2019 Einkaufswagen mit Doppelsitzer ein. Offenbar sind diese jedoch nicht in jeder Filiale vorhanden - und wenn, sind sie häufig schnell belegt. „Leider sind sie kaum von normalen Einkaufswagen zu unterscheiden, weswegen man oft auf sie warten muss, da andere, meist Kinderlose, damit einkaufen“, bemängelt die Zwillings-Mutter.

„Ich würde mich sehr freuen, wenn man eventuell doch wieder in meiner Stammfiliale Einkaufswagen für zwei Kinder bereitstellen könnte“, appelliert sie an Lidl. „Der Bedarf wäre auf jeden Fall da, da ich hier in der näheren Umgebung einige Zwillingseltern kenne und die Wagen ja auch von Eltern mit Kindern genutzt werden können, die einen geringen Altersabstand haben.“

Lidl: Zwillingswagen werden nur bei Bedarf an Standorten eingeführt

Wie Lidl betont, gibt es zwar Einkaufswagen mit Babyschale oder Kindereinkaufswagen an so ziemlich jedem Standort. Die Zwillingseinkaufswagen hingegen würden bereitgestellt, „wenn der Bedarf dafür besteht“. Wer also am eigenen Standort Bedarf nach einem Doppelsitzer hat, solle einfach die Mitarbeiter der entsprechenden Lidl-Filiale oder den Kundenservice kontaktieren. Lidl würde dann prüfen, ob der Standort geeignet für einen Zwillingseinkaufswagen ist und den Laden damit ausstatten.

Anmerkung der Redaktion

Dieser Artikel wurde ursprünglich am 5. Juli 2021 veröffentlicht. Da er für unsere Leser noch immer Relevanz besitzt, hat die Redaktion ihn aktualisiert.

Auch während der Corona-Pandemie hatten Eltern mit kleineren Kindern häufig mit besonderen Hürden beim Einkaufen zu kämpfen. So verwehrte beispielsweise Kaufland einer Kundin mit Kind den Zutritt, weil sie einen Kinderwagen schob, anstatt wie vorgeschrieben einen Einkaufswagen mit in den Laden zu nehmen. Auch bei dm musste eine Kundin mit Baby wegen der Einkaufswagenpflicht die Filiale verlassen.

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