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„Ihr habt uns verloren“: Lidl-Kunden wenden sich endgültig von Discounter ab

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Von: Berkan Cakir

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Das Logo einer Lidl-Filiale.
Ärger über Katzenstreu - eine Lidl-Kundin beschwert sich über die Mengenbeschränkung. © Michael Gstettenbauer/IMAGO

Mitten in der Coronakrise haben auch Supermärkte und Discounter Regeln für den Einkauf aufgestellt. Eine Frau schrieb im April von einem Vorfall, der bei ihr das „Fass zum Überlaufen gebracht“ habe.

Heilbronn - Die Coronakrise hat auf ungewöhnliche Art auch Einfluss auf das Einkaufsverhalten der Menschen genommen. In der Pandemie-Zeit waren leergeräumte Regale in den Supermärkten keine Seltenheit. Die erhöhte Nachfrage nach Nudeln, Gemüse und nicht zuletzt Toilettenpapier brachte die Lieferketten im Frühjahr 2020 an ihre Grenzen. In Hochzeiten der Hamsterkäufe kam es dabei für Kunden von Lidl, dm und Co zu teils absurden Erlebnissen.

Aus diesem Grund führten die Supermärkte auf besonders nachgefragte Produkte sogenannte Mengenbeschränkungen ein. So durfte eine Zeit lang ein Kunde nur eine Packung Toilettenpapier kaufen. Auch bei Lidl galt diese Regelung. Darüber hinaus machte der Discounter zuletzt aber mit einer weiteren kuriosen Beschränkung auf sich aufmerksam. Die Regel ließ, wie tz.de* berichtet, eine Lidl-Kundin poltern. Der Grund für ihren Ärger war: Katzenstreu.

Lidl-Kundin ärgert sich: „Damit bekomme ich nicht mal das Katzenklo einmal gefüllt“

In einem - mittlerweile gelöschten - Facebook-Post auf der Unternehmensseite ließ die Frau erst ihrem Frust über die üblichen Beschränkungen für Hygieneartikel und Lebensmittel freien Lauf. Sie hätte die ganze Zeit zwar „Verständnis für Mengenbeschränkungen“ gehabt, auch wenn es für Familien mit mehr als ein bis zwei Kindern „echt lästig“ sei. Überhaupt nicht nachvollziehen konnte die Kundin aber die Katzenstreu-Beschränkung: „Dass ich jetzt nur noch ein Katzenstreu pro Einkauf kaufen darf, hat das Fass zum Überlaufen gebracht.“ Eine Packung reiche nicht einmal für den Bedarf. „Damit bekomme ich nicht mal das Katzenklo einmal gefüllt“, so die Kundin weiter.

Es ist nicht das erste Mal, dass Kunden sich über den Discounter ärgern. Erst zuletzt rastete eine Lidl-Kundin wegen der Plexiglas-Scheiben an den Kassen aus, da die Kassiererin dahinter kein Mund-Nasen-Schutz trug. Auf der anderen Seite wehrt sich das Unternehmen aber auch gegen die zum Teil zu Hass und Spott ausartende Kritik, so etwa auch eine Lidl-Verkäuferin, die mit „asozialen“ Kunden abrechnete.

Lidl-Kundin kritisiert: Katzenstreu ist kein knappes Gut

Im Fall der Kundin, die die Katzenstreu-Beschränkung kritisierte, äußerte sich das Unternehmen diplomatischer: „Hallo, vielen Dank für dein Feedback. Wir möchten deine Kritik gerne an die zuständigen Kollegen weiterleiten. Bitte teile uns noch in einer privaten Nachricht die genaue Filiale mit. Viele Grüße, dein Lidl-Facebook-Team.“

Praktisch ist gegen solche Beschränkungen aber nicht viel zu machen. Wenngleich die Kundin kritisierte, dass Katzenstreu wohl eher nicht zum knappen Gut in Zeiten der Corona-Pandemie gehört, sind solche Beschränkungen nach Angaben der Verbraucherzentrale völlig legitim. Das Redaktionsnetzwerk Deutschland schreib dazu bereits im März 2020: Kunden können einen Händler grundsätzlich nicht zwingen, ihnen eine bestimmte Menge an Waren zu verkaufen. Die Beschränkung der Händler ist zulässig.“

Lidl verliert die Kundin an Kaufland

Die Kundin jedenfalls hat mit Lidl nach dieser Aktion abgeschlossen. „Mich und meine Familie habt ihr heute endgültig als Kunden verloren“, schreibt sie. Sie werde künftig bei „Kaufland nebenan“ einkaufen gehen, wo es solche Mengenbeschränkungen nicht gebe - offenbar nicht wissend, dass Lidl und Kaufland zur Schwarz-Gruppe gehören. „Na ja, dann bleibt das Geld wenigstens in der Unternehmensgruppe“, kommentiert dazu ein weiterer Facebook-Nutzer. *tz.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA

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