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Engpässe bei Coca-Cola - Kunden müssen vorerst auf neues Produkt verzichten

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Von: Jason Blaschke

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Auch die Coca-Cola Company kämpft mit Engpässen, nachdem die Fabrik eines wichtigen Lieferanten in Kiew zerstört wurde – jetzt fehlen die Flaschen.

Berlin – Viele Unternehmen in Deutschland kämpfen branchenübergreifend mit den Folgen des Kriegs in der Ukraine. Es sind primär die Energie- und Rohstoffpreise, die sich seit Russlands Angriff massiv verteuert haben. Der Strom sei mittlerweile um das fünf- bis zehnfache teurer. „Und der Gaspreis hat sich mindestens verdoppelt“, sagte Anne-Kristin Barth vom Verband der Getreide-, Mühlen- und Stärkewirtschaft (VGMS) auf Anfrage von BW24.

Wirtschaft in Deutschland kämpft mit Engpässen – auch Coca-Cola betroffen

Die Agrarexpertin geht davon aus, dass weitere Preissteigerungen bei Getreideprodukten mit Blick auf die Kostensituation in der Branche wahrscheinlich seien. Barth zu BW24: „Es ist keine Entspannung in Sicht – das verfolgen die Unternehmen der VGMS mit großer Sorge.“ Ähnlich alarmiert zeige sich auch der Verband der Deutschen Süßwarenindustrie (BDSI). Hier sind es nicht bloß die Energiepreise, sondern auch die Kosten für Rohstoffe, die Probleme machen.

Der BDSI schätzt, dass für einzelne Süßwaren Engpässe in der Versorgung nicht länger auszuschließen sind. Die Politik sei gefordert, insbesondere mittelständische Unternehmen vor weiteren kostspieligen und bürokratischen Belastungen zu schützen, sagt Solveig Schneider, Sprecherin vom BDSI, auf Nachfrage von BW24. Mit ähnlichen Schwierigkeiten wie die Süßwarenbranche kämpft aktuell auch die Coca-Cola Company.

UnternehmenCoca-Cola Company
Umsatz37,27 Milliarden USD (2019)
Gründung1892, Atlanta, Georgia, Vereinigte Staaten
HauptsitzAtlanta, Georgia, Vereinigte Staaten
GründerAsa Griggs Candler

Glasflaschen-Fabrik in Kiew zerstört: Konzern muss neue Markteinführung abblasen

Mit einem Umsatz von 37,27 Milliarden US-Dollar (2019) gehört der Konzern mit Sitz in Atlanta (USA) zu den größten Unternehmen weltweit. Doch auch viel Geld kann das Problem plötzlicher Lieferengpässen nicht lösen, mit denen der Konzern momentan zu kämpfen hat. Auslöser dafür war Berichten der „Lebensmittelzeitung“ zufolge die Zerstörung einer Fabrik in Kiew, die für Coca-Cola Glasflaschen produziert hatte, die jetzt fehlen.

Laut CHIP sind wohl primär die 0,33-Liter-Flaschen von den Lieferengpässen betroffen. Kein gutes Timing, denn eigentlich wollte der Konzern im zweiten Quartal 2022 ein Sixpack mit genau diesen Flaschen auf den Markt bringen. Nicht schlimm, findet eine Nutzerin auf Facebook und schreibt, dass das „kein Verlust für die Menschen“ sei. Ein anderer User meint: „Auf Cola kann man auch verzichten, ist nicht lebensnotwendig.“

Engpässe bei Coca-Cola treffen primär Verbraucher – Gastronomie hat Vorrang

Coca-Cola hat jedenfalls reagiert und die Markteinführung seines Sixpacks auf das vierte Quartal verschoben. Vom Konzern heißt es dazu, dass die Gastronomie bei der Belieferung mit Glasflaschen Vorrang habe. Für den Einzelhandel gebe es aber Alternativen – Stichwort Plastikflaschen. Zu einem guten Zeitpunkt kommt der Glasflaschen-Engpass für das Unternehmen aber trotzdem nicht, denn: In Flaschen aus Glas sieht das Unternehmen die Zukunft.

Berichten von CHIP zufolge sollen ab Anfang 2023 auch Cola, Fanta, Sprite und Co. in 1-Liter-Glasflaschen verfügbar sein – das ist zumindest der Plan. Abzuwarten bleibt, wie sich die Situation weiterentwickelt und ob sich die Engpässe auf kurze Sicht beheben lassen. „Ohne den Artikel zu lesen – Cola wird deutlich teurer“, schreibt dazu ein Nutzer auf Facebook – und liegt falsch. Denn trotz der Engpässe ist von Preisanpassungen zunächst nicht die Rede.

Trotz Krieg und Pandemie – Coca-Cola fährt Umsatzplus im ersten Quartal ein

Im Gegenteil, trotz der Kriegsfolgen und des Coronavirus steht die Coca-Cola Company im ersten Quartal 2022 nicht schlecht da. Allein den Umsatz im Einzelhandel konnte der US-Konzern um 4,3 Prozentpunkte steigern. Tiefer in die Tasche greifen müssen die Verbraucher dafür für viele frische Alltags-Produkte. Ein Beispiel sind die teuren und knappen Milchprodukte, die zuletzt rasant im Preis zugelegt haben. In der Branche geht man davon aus, dass der Gipfel des Eisbergs noch nicht erreicht ist.

„Mit Blick auf die Butter sind starke Veränderungen festzustellen, der Rest kommt noch, spätestens zum 1. Juli 2022“, sagte Eckhard Heuser vom Milchindustrie-Verband (MIV) dazu. Um die Verbraucher in der derzeitigen Situation zu entlasten, kommt ab 1. Juni das Entlastungspaket mit Energiepauschale, 9-Euro-Ticket und Co. Und wer dieses Entlastungspaket 2022 clever nutzt, kann mit wenig Aufwand finanziell profitieren – zumindest, wenn man ein paar Tipps beherzigt.

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