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Engpass naht: Sorte kaum noch verfügbar – „sehe nur einen Ausweg“

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Von: Jason Blaschke

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Die Marlboro-Gold-Zigaretten sind in vielen Supermärkten, Tankstellen und Kiosken knapp. Noch ist unklar, wie lange der Tabak-Engpass andauern wird.

Stuttgart – Der Krieg in der Ukraine stellt auch die Verbraucher in Deutschland vor große Herausforderungen. Die Kosten in nahezu allen Lebensbereichen haben sich massiv verteuert – gerade Energie, Kraftstoffe und Alltags-Lebensmittel sind zum Teil doppelt so teuer wie noch im vergangenen Jahr. Und laut einer Studie sollen viele alltägliche Produkte 2022 noch teurer werden. „Das Schlimmste kommt auf die Verbraucher noch zu“, meint Aurélien Duthoit – Senior Volkswirt von Allianz Trade.

Größter Tabakkonzern kämpft mit Engpässen – eingeschränkte Lieferungen

Allerdings sind die teuren Preise für viele Lebensmittel nicht das einzige Problem im Einzelhandel. Infolge der Kämpfe in der Ukraine sind für Händler wie Kaufland oder Lidl auch Lieferengpässe eine große Herausforderung. Zu Beginn war es das knappe Speiseöl im Einzelhandel, das regelrechte Hamsterkäufe zur Folge hatte. Mittlerweile sind eine Vielzahl von Produkten betroffen, erst vor ein paar Wochen machten etwa die plötzlichen Hamsterkäufe von Reis Schlagzeilen.

Und seit wenigen Tagen verursacht der nächste Engpass eine Zigaretten-Knappheit in Deutschland, die in immer mehr Tankstellen, Supermärkten oder auch Kiosken bemerkbar wird. Berichten der WirtschaftsWoche zufolge kann der weltweit größte Tabak-Konzern Philip Morris zurzeit nur noch mit Einschränkungen Zigaretten an deutsche Einzelhändler ausliefern. Laut einer Sprecherin fehle es an „bestimmten Verpackungsgrößen“.

UnternehmenPhilip Morris International
HauptsitzNew York, Vereinigte Staaten
Umsatz76,05 Milliarden USD
Anzahl der Mitarbeiter71.000 (2020)
GründerLeopard Morris, Joseph Grunebaum

Gängige Zigaretten-Marke kaum noch zu bekommen – Expertin verrät Grund

Betroffen sind laut Philip Morris die gängigen Schachteln mit 22 Marlboro-Gold-Zigaretten, die laut der WirtschaftsWoche aktuell in vielen deutschen Läden kaum noch zu bekommen sind. Als Grund für die Lieferengpässe nennt die Sprecherin von Philip Morris die „Verknappung von Kartonagen“, die zu Engpässen „bei einzelnen Verpackungsgrößen“ führe – die Verbraucher müssten auf andere Packungsgrößen ausweichen.

Philip Morris arbeitet laut eigenen Angaben daran, die Lieferkette umzustellen, um das Zigaretten-Problem zu beheben. Dass es vor allem am Verpackungspapier mangelt, bestätigt auch die Wiener Mayr-Melnhof Karton AG, die Konzerne wie Philip Morris beliefert. Als Grund nennt Mayr-Melnhof ein Werk in der Ukraine, das aufgrund der Kämpfe aktuell nicht produzieren kann. Doch das sei nicht der vorwiegende Grund, heißt es aus Wiener Konzernkreisen.

Tabakindustrie fehlt Papier: Jetzt ist schon von Pfand-Schachteln die Rede

Vielmehr bekommt der Produzent von Zigaretten-Verpackungen nicht genug Kartonagen, um den Bedarf in der Tabakindustrie zu decken. Wie lange die Engpässe andauern werden, sei nicht absehbar, heißt es von Philip Morris. Fest steht, dass die Facebook-User allmählich genug von Lieferengpässen haben. „Kommt jetzt alles aus der Ukraine?“, schreibt etwa ein Nutzer. Ein anderer ergänzt: „Die Ukraine muss ein riesiges Industrieland sein, wenn jedes kleinste Teilchen hier produziert wird.“

Gefühlt werde jedes zweite Produkt knapp, meint wieder ein anderer Facebook-Nutzer. Doch neben vielen kritischen Stimmen sind auch zum Teil sehr kreative Kommentare zu lesen. „Ich sehe nur einen Ausweg: Es muss die Pfand-Zigaretten-Schachtel eingeführt werden“, lautet einer davon. Mit „danke für diese sinnlose Nachricht“ reagiert ein User darauf. Da ist wieder ein anderer User richtig froh, dass er selbst kein Raucher ist. „Hoffentlich ein weiterer Grund, mit dem Gestinke aufzuhören.“

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