Kaufland und Co.: Kassiererin erklärt - diese Details auf Kassenzetteln übersehen die meisten Kunden

Kassenzetteln schenken die meisten Kunden nur wenig Beachtung. Dabei sollte man bei Lidl, Kaufland und Co. vor allem einen Blick auf die Rückseite der Bons werfen.
Bad Wimpfen - Einkäufe mit EC- oder Kreditkarte zu bezahlen geht meist nicht nur schneller, sondern ist oft auch bequemer, als im Geldbeutel nach Kleingeld zu kramen. Vor allem seit der Corona-Pandemie greifen viele beim Zahlen lieber zur Karte als zu den Scheinen. Schnell sind Einkäufe und Kassenzettel im Wagen verstaut.
Kaum jemand schaut bei Lidl, Kaufland und Co. auf die Rückseite der Quittung. Dabei sollte man beim nächsten Einkauf unbedingt den Kassenzettel umdrehen. Denn dort steht etwas Wichtiges.
Kaufland, Lidl und Co.: Darum sollte man unbedingt den Kassenzettel umdrehen
Bargeld scheint out zu sein. Spätestens seit der Pandemie nutzen immer mehr Menschen EC- und Kreditkarten, um kontaktlos zu bezahlen. Das merken auch die Banken. Immer mehr Geldinstitute in Baden-Württemberg schaffen Geldautomaten ab. Mit EC- und Kreditkarte geht das Zahlen zudem weitaus schneller. Gerade in den Filialen von Discountern wie Lidl kann es an der Kasse hektisch zu gehen, schnell mit der Karte zu zahlen ist da praktischer. Was viele Kunden allerdings nicht wissen: Wer mit der Karte zahlt, gibt Daten von sich preis - und zwar weitaus mehr, als nur die Bank, bei der man ein Konto hat.
Wie Focus berichtet, finden sich die Informationen hierzu auf der Rückseite der Kassenzettel der Supermärkte und Discounter. Gegenüber dem Magazin verrät Kassiererin Sandra R., was genau auf der Quittung zu lesen ist. „Vorne auf der Seite ist immer der Rechnungsbetrag, inklusive Mehrwertsteuer und Artikel, die du gekauft hast“, erklärt sie. Interessanter ist allerdings etwas anderes: „Auf der Rückseite sind die AGB des Unternehmens beziehungsweise des Kreditinstituts, das für den Einzelhändler zuständig ist.“ Dort ist aufgelistet, was der Kunde zustimmt, wenn er den Kassenzettel unterschreibt. Nur wenige lesen sich diese Bedingungen allerdings durch.
Die Folgen der Unterschrift sind ähnlich einer Unterzeichnung eines Vertrags oder eines anderen Schriftstückes: Man stimmt den AGBs in vollem Umfang zu. Die wenigsten wissen allerdings, wofür sie mit ihrer Unterschrift ihr Einverständnis geben. Sämtliche Daten, die das Konto betreffen, können vom Unternehmen oder dem Kreditinstitut gesammelt und gespeichert werden. Dabei geben Kunden mit jeder Kartenzahlung immens viele Informationen über sich preis. Was kauft der Kunde ein? Welches Kreditinstitut nutzt er oder sie? Welchen Einzelhändler besucht der Kunde am häufigsten, in welchem Ort und wann genau?
Unterschrift auf Kassenzetteln von Lidl, Kaufland und Co.: Bedingungen lassen sich kaum umgehen
Mit der Unterschrift auf dem Kassenbon stimmt der Kunde noch etwas anderem zu. Wer im Supermarkt oder Discounter mit EC-Karte zahlt, muss meist einen Pin eingegen. Bei der Pin-Eingabe wird geprüft, ob noch genügend Geld auf dem Konto verfügbar ist, um den Einkauf abzudecken. „Bei einer Unterschrift ist es tatsächlich so, dass dies nicht überprüft wird. Der Zahlvorgang oder die eigentliche Abbuchung erfolgt erst ein paar Tage später“, erklärt Kassiererin Sandra.
Mit der Unterschrift kann der Einzelhandelsunternehmer allerdings den Kunden zur Rechenschaft ziehen, sollte das Konto nicht gedeckt sein, berichtet auch Merkur*. Heißt konkret: kann die Zahlung nicht wie geplant vom Händler abgebucht werden, kann er dank der Unterschrift des Kunden vom jeweiligen Kreditinstitut Namen und Adresse des Kunden anfordern. Lidl und die Drogeriekette dm planen zudem, die Kassenbons aus Papier künftig abzuschaffen, um Zeit und Material zu sparen. Lidl und dm führen einen digitalen Kassenbon ein, der mit dem Handy gescannt werden kann.
Beim nächsten Einkauf könnte es sich lohnen, einen Blick auf die Rückseite des Kassenbons zu werfen. So weiß man bei der nächsten Zahlung bei Lidl, Kaufland und Co., welchen Punkten man genau zustimmt. Umgehen kann man die Bedingungen allerdings nicht - außer man steigt wieder auf Bargeldzahlung um. *Merkur ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.