Neues Kaufland-Pfandsystem begeistert Kunden – „beste Entscheidung“
In mehreren Filialen von Kaufland können die Kunden auch Produkte wie Müsli und Reis in Pfandgläsern kaufen. Der neue Service kommt bei den Kunden gut an.
Neckarsulm – Der Supermarkt-Gigant Kaufland machte zuletzt vermehrt Schlagzeilen – dabei standen die Themen Lieferengpässe und Corona im Mittelpunkt. Brandaktuell ist die Reaktion von Kaufland auf die Maskenpflicht im Einzelhandel, die seit Anfang April nicht mehr per Verordnung vorgeschrieben ist. Händler können das Masketragen aber über das Hausrecht festlegen – die Folge: In der betroffenen Filiale müssen Kunden auch weiter einen Mund-Nasen-Schutz tragen.
Kaufland, Lidl und Co. – Corona-Wirrwarr im Einzelhandel verärgert Kunden
Laut einer neuen Umfrage vom Handelsverband Baden-Württemberg (HBW) macht rund jeder zehnte Händler im Südwesten von der Option Gebrauch – die Schwarz-Gruppe mit Lidl und Kaufland gehört nicht dazu. Auf Anfrage von BW24 teilt der Konzern mit, dass alle Kunden selbst entscheiden könnten, ob sie eine Maske tragen oder eben nicht. „Unseren Mitarbeitern in den Filialen machen wir ebenfalls keine Vorgaben zum Tragen einer Maske“, sagte ein Sprecher.
Fest steht aber: Das Thema Maskenpflicht und die neuen Corona-Auflagen im Einzelhandel in Baden-Württemberg generell werden sowohl die Verbraucher als auch die Supermärkte und Discounter noch eine Weile beschäftigen. Genauso wie die Anpassung vieler Preise für Grundnahrungsmittel, denn die Kriegsfolgen aus der Ukraine spüren die Verbraucher auch im Portemonnaie. Konkret haben zunächst Aldi und Lidl die Preise für wichtige Alltags-Produkte nach oben korrigiert.
Unternehmen | Kaufland |
Hauptsitz | Neckarsulm |
Umsatz | 21 Milliarden EUR (2019) |
Gründung | 1984, Neckarsulm |
Mitarbeiterzahl | 139.000 (2021) |
Neues Pfandsystem von Kaufland am Start: Ab sofort auch für Lebensmittel
Weil aber steigende Ausgaben für Rohstoffe, Energie oder auch Logistik die komplette Wirtschaft belasten, ist zu vermuten, dass in Deutschland bald noch mehr Einzelhändler nachziehen und die Preise anpassen werden. Das Stichwort Geld spielt übrigens auch im neuesten Projekt von Kaufland eine wichtige Rolle. Und nein, es geht dieses Mal nicht um Mehrkosten, tatsächlich gibt es sogar Geld zurück. Konkret weitet Kaufland sein Pfandsystem auf Lebensmittel aus.
In einer Mitteilung teilt der Konzern mit Sitz in Neckarsulm mit, dass an zehn Standorten von Kaufland ab sofort auch Lebensmittel in Pfandgläsern eingekauft werden können. Die Kunden haben die Auswahl von „bis zu 90 Artikeln in Bio-Qualität“ und können die leeren Gläser am Leergutautomaten später wieder abgeben. Die Pfandgläser-Produkte kommen laut Kaufland vom Lieferanten „Eco Terra“ der sich auf das Angebot unverpackter Lebensmittel spezialisiert habe.
In diesen zehn Kaufland-Filialen gibt es das neue Pfandsystem bereits:
- Ansbach, Ritter-von-Lang-Allee
- Augsburg-Göggingen, Gögginger Straße
- Erding, Dachauer Straße
- Erlangen, Westl. Stadtmauerstraße und Carl-Thiersch-Straße
- Landsberg, Am Penzinger Feld
- München-Neuperlach, Ollenhauerstraße
- Neusäß, Daimlerstraße
- Ravensburg, Weißenauerstraße
- Weingarten, Karlstraße
Neues Pfandsystem begeistert Kaufland-Kunden – „eine großartige Sache“
„Eco Terra“ ist ein recht neues Unternehmen mit Sitz in Eppstein im südhessischen Main-Taunus-Kreis, das auf seiner Homepage mit „höchster Bio-Qualität“ wirbt und sich auf den Verkauf von Edelnüsse, Anden-Getreide, Trockenfrüchte, gefriergetrocknete Früchte sowie Nahrungsergänzungsmittel in Bio-Qualität für die Industrie und Großhandel spezialisiert hat. Nachhaltigkeit und Fairness sind laut „Eco Terra“ ein elementarer Bestandteil der Unternehmensphilosophie.
In der Facebook-Community kommt das neue Pfandsystem für Lebensmittel von Kaufland gut an. „Das ist eine großartige Sache – dann verschwindet schon mal ein Großteil Müll auf der Welt“, schreibt eine Userin. Ein anderer Nutzer lobt Kaufland für das neue Pfandsystem besonders stark und bezeichnet es als „eine der besten Entscheidungen“, die der Konzern bisher getroffen habe. In einem Facebook-Beitrag von BW24 zu der Thematik äußern einige User aber auch Bedenken.

Kritik an Pfandgläser: Facebook-User befürchtet Belastung für Mitarbeiter
Die Schlangen an den Pfandautomaten seien heute schon unerträglich, schreibt eine Nutzerin und ergänzt: „Ich finde es besser, wenn die Gläser verkauft und die Lebensmittel lose angeboten werden.“ Ein anderer Facebook-Nutzer – der laut eigener Aussage in einer Annahmestelle für Leergut arbeitet – gibt zu bedenken, dass allein schon das normale Leergut „abartig viel Zeit in Anspruch“ nimmt und das neue Pfandsystem von Kaufland für die Mitarbeiter zur Belastung werden könnte.
Insgesamt kommt das neue Angebot von Kaufland aber gut an, was bedeutet, dass es möglicherweise bald auf weitere Filialen der Neckarsulmer Supermarktkette ausgeweitet wird. Über das Pfandsystem von Kaufland berichtet derzeit auch echo24.de*. *echo24.de ist ein Angebot von IPPEN.MEDIA.