5 Heizfehler, die man besser vermeidet: Mit diesen Tipps bares Geld sparen
Fünf Fehler bei der Nutzung der Heizung können im Winter unnötig viel Geld kosten. Wie man sie entlarvt und bares Geld sparen kann, erfahren Sie hier.
Stuttgart – Die Energie- und Preiskrise infolge der tobenden Kämpfe in der Ukraine trifft viele Verbraucher weiter mit voller Wucht. Und gerade jetzt, wo die Temperaturen in Deutschland sinken und man auf die Heizung nicht mehr komplett verzichten kann, wird das Thema noch mal akuter. Egal, ob mit Heizöl, Gas oder Pellets geheizt wird – die Kosten für fast alle Energieträger haben sich im Vergleich zum Vorjahr zum Teil massiv verteuert.
Heizkosten senken: 5 Fehler bei der Heizung, die ordentlich ins Geld gehen
Zwar gibt es vonseiten der Politik Hilfen wie einen einmaligen Heizkostenzuschuss von bis zu 800 Euro zum Wohngeld, doch einige davon sind an Bedingungen geknüpft. Der Heizkostenzuschuss etwa wird nur in Kombination mit dem Wohngeld ausbezahlt – und das muss erst einmal beantragt werden. Wieder andere Entlastungen wie die steuerfreie Inflationsprämie von bis zu 3.000 Euro sind davon abhängig, ob der Arbeitgeber diese gewährt oder eben nicht.
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Umso wichtiger sind für viele Verbraucher deshalb auch Einsparmöglichkeiten, damit es gar nicht erst zu nicht bezahlbaren Kosten bei der nächsten Nebenkostenabrechnung kommt. Viel Einsparpotenzial sehen Experten bei der Heizung. Neben der richtigen, auf die Bedürfnisse der Bewohner abgestimmten Einstellung können auch schon kleine Änderungen im Alltag ihren Teil dazu beitragen, die Heizkosten zu senken. Die folgenden fünf Fehler sollte man vermeiden:
- Fenster zum Lüften immer ganz öffnen und nicht kippen.
- Die Heizung nicht ganz abdrehen – bei Abwesenheit besser die Temperatur begrenzen.
- Türen nicht offen stehen lassen, sondern jeden Raum individuell temperieren.
- Heizkörper nicht mit Möbeln zustellen, damit sich die Wärme verteilen kann.
- Thermostat nicht auf Stufe 5 einstellen, der Raum heizt sich nicht schneller auf.
Heizung und Stoßlüften: Warum Fenster offen und nie gekippt sein sollten
Der erste potenzielle Fehler in der Liste ist an sich nicht falsch. Gerade im Winter, wenn sich in der Wohnung sehr viel Feuchtigkeit sammelt, ist Lüften von großer Bedeutung. Jedoch sollte man gekippte Fenster tunlichst vermeiden. Wer die Fenster bloß ankippt, fördert keinen Luftaustausch. Das Ankippen hat deshalb kaum einen Nutzen, im Gegenteil: Bei gekippten Fenstern kühlen bloß die umliegenden Wände aus, berichtet die Bild der Frau.
Besser ist es, die Fenster komplett und dafür kurz zu öffnen – Stichwort: Stoßlüften. Passende dazu machen viele Menschen einen zweiten Fehler: Sie drehen die Heizung komplett ab – etwa bei Abwesenheit, in der Nacht oder wenn sie lüften. Was zunächst mit Blick auf die Heizkosten sinnvoll erscheint, kann sich als teurer Fehler entpuppen. Wenn man die Heizung komplett abdreht, kann das teure Folgen haben – und zwar in mehrfacher Hinsicht.
Heizung nie ganz abdrehen: besser richtige Temperatur in jedem Zimmer
Zum einen muss man alle Zimmer wieder komplett aufheizen und zum anderen steigt die Gefahr für Schimmel in der Wohnung. Die bessere Energiesparmaßnahme ist, die Temperatur bei Abwesenheit oder in der Nacht zu begrenzen. Smarte Thermostate können zudem helfen, die Temperatur in einzelnen Zimmern besser zu regulieren. Man kann etwa einstellen, ab wann das Bad am Morgen aufgeheizt werden soll.
Mehrere Energie-Experten empfehlen einem Bericht von CHIP 365 zudem, die Zimmertüren geschlossen zu halten. Zwar kann sich die Temperatur bei offenen Türen besser verteilen, im Hinblick auf die Temperaturregulation ist es aber schnell ein teurer Fehler – denn nicht alle Zimmer müssen gleich warm sein. Das Umweltbundesamt empfiehlt in allen Wohnräumen eine Temperatur von 20 Grad. In weniger genutzten Räumen wie Küche oder Schlafzimmer können es auch 17 oder 18 Grad sein.
Heizung richtig einstellen: Was die acht Zahlen und Symbole bedeuten
Wenn alle Türen offen sind, zieht die Wärme vom Wohnbereich in Zimmer, wo sie eigentlich nicht gebraucht wird. Die Experten bei CHIP 365 empfehlen deshalb, die Türen geschlossen zu halten, damit man in allen Räumen die passende Temperatur hat. Die lässt sich am günstigsten und schnellsten erreichen, wenn die Heizkörper nicht zugestellt sind. Möbel sollten deshalb mit etwas Abstand zur Heizung platziert werden, damit sich die Wärme besser verteilen kann.
Von Vorteil ist es auch, wenn man die Zeichen auf dem Heizkörper-Thermostat und ihre Bedeutung kennt. Denn wer die Heizung auf Stufe 5 einstellt, heizt nicht automatisch schneller auf. Die Annahme ist ein Fehler, den die Stufe gibt nicht die Heizstärke der Heizung, sondern die Temperatur an, bis zu der aufgeheizt wird. Schnell kann es passieren, dass ein Raum überheizt wird und man mehr Energie verbraucht, statt einspart – eine Übersicht:
Heizungssymbol | Funktion & Temperatur |
Zahl 1 | Temperatur bis etwa 12 Grad |
Zahl 2 | Temperatur bis etwa 16 Grad |
Zahl 3 | Temperatur bis etwa 20 Grad |
Zahl 4 | Temperatur bis etwa 24 Grad |
Zahl 5 | Temperatur bis etwa 28 Grad |
Schneeflocke | Frostschutz (6 Grad) |
Halbmond | Nachttemperatur (14 Grad) |
Sonne | Grundeinstellung (20 Grad) |
Mit Blick auf die genannten Richttemperaturen vom Umweltbundesamt ist die Einstellung Stufe 4 oder 5 in den allermeisten Fällen überflüssig. Am einfachsten sind tatsächlich die Symbole: Sonne für tagsüber, Halbmond für nachts und weniger genutzte Zimmer sowie bei Abwesenheit. Hinzu kommt, dass die genannten Tipps in jedem Haushalt angewendet werden können – egal, ob im Alt- oder Neubau. Wie groß die finanzielle Ersparnis am Ende ist, hängt von mehreren Faktoren ab – etwa der Heizungsart oder der Anzahl der Bewohner.