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Vier kostenlose Girokonten: Bis zu 100 Euro geschenkt – aber nicht für alle

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Von: Jason Blaschke

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Für viele Girokonten muss man inzwischen bezahlen. Doch bei ein paar Banken bekommt man sogar noch Geld, wenn man ein Konto eröffnet – doch es gibt einen Haken.

Stuttgart – Die Kosten für Lebensmittel, Kraftstoffe oder auch Energie reißen in immer mehr Haushalten große Löcher ins finanzielle Budget. Zwar gibt es vonseiten der Politik Hilfen wie einen Heizkostenzuschuss für Wohngeld-berechtigte Bürger oder das ab 2023 geplante 49-Euro-Ticket im ÖPNV in Deutschland – im Hinblick auf die gewaltigen Mehrausgaben sehen viele Verbraucher die Hilfen jedoch als Tropfen auf den heißen Stein an.

Kostenlose Girokonten bei drei Banken – unter einer Voraussetzung

Und ein Ende der Energie- und Preiskrise scheint zumindest vorerst nicht in Sicht – im Gegenteil: Laut einer neuen Prognose könnte ab 2023 auch der Strompreis „auf das doppelte Niveau von heute“ ansteigen, mutmaßt ein Experte. Viele Verbraucher versuchen im Hinblick auf weitere Teuerungen ihre Kosten etwa bei der Heizung zu senken. Einsparpotenzial gibt es tatsächlich aber auch bei der Bank oder vielmehr dem Girokonto.

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Viele Bankkunden zahlen mittlerweile Kontoführungsgebühren, die je nach Leistungsumfang und Bank variieren. Nach wie vor gibt es aber auch Banken, die zumindest ihren Girokonto-Service noch kostenfrei anbieten – und Neukunden zum Teil sogar noch satte Prämien zahlen. Interessant ist, dass nicht nur reine Online-Banken wie die ING oder N26 das Feld dominieren, sondern zunehmend auch Ableger traditioneller Hausbanken wie der Sparkasse dazukommen – ein Überblick:

Quelle: CHIP 365

Girokonto kostenlos, aber ohne Girokarte: Banken setzen auf neuen Kartentyp

Die Revolut Ltd. ist im Vergleich die einzige Bank, die ein kostenloses Girokonto ohne einen regelmäßigen Geldeingang im Angebot hat. Der Nachteil ist, dass die Bank ihren Sitz in London und Litauen hat und das Girokonto mit einer litauischen IBAN verknüpft ist, die in Deutschland nicht alle Händler anerkennen. Zum Konto gibt es eine kostenlose Standard-Mastercard, die man weltweit zum Bezahlen und Geldabheben nutzen kann, berichtet das Verbraucher-Portal CHIP 365 dazu.

Wer sein kostenfreies Girokonto lieber bei einer Bank mit Sitz in Deutschland eröffnen möchte, kann bei der Commerzbank fündig werden. Hier ist allerdings zu beachten, dass das Konto nur dann kostenfrei ist, wenn monatlich mindestens 700 Euro Geldeingang verzeichnet werden. Hinzu kommt, dass der 50-Euro-Neukundenbonus an bestimmte Bedingungen geknüpft ist. Drei Monate lang müssen Minimum je fünf Transaktionen in Höhe von jeweils 25 Euro oder mehr getätigt werden.

Commerzbank lockt mit bis zu 150 Euro Prämie – doch es gibt drei Haken

Zudem muss sich der neue Commerzbank-Kunde damit einverstanden erklären, dass er mindestens drei Monate lang Werbe-E-Mails und -anrufe bekommen kann. Und auch die 100 Euro Prämie gibt es nur, wenn der angeworbene Kunde tatsächlich ein Konto bei der Commerzbank eröffnet. Ähnlich sieht es bei der ING aus, wo ebenfalls ein Geldeingang von 700 Euro für ein kostenloses Girokonto Voraussetzung ist. Liegt der Geldeingang darunter, werden 4,90 Euro fällig.

Im Unterschied zur Commerzbank ist die Prämie für Neukunden in Höhe von einmalig 50 Euro jedoch nicht an Bedingungen wie eine bestimmte Zahl an Transaktionen geknüpft. Mit der kostenfreien Visa-Debitkarte können Kunden kostenlos Bargeld an allen Visa-Akzeptanzstellen abheben, sofern der Betrag über 50 Euro liegt. Wer zusätzlich zur Debitkarte noch eine Girokarte möchte, muss pro Monat 99 Cent extra bezahlen.

Sparkassen-Tochter wirbt mit kostenfreiem Girokonto – jedoch nicht für alle

Interessant ist auch noch die weniger bekannte 1822direkt-Bank, eine Tochter der Frankfurter Sparkasse mbH. Wer hier ein Konto eröffnet, bekommt satte 100 Euro Prämie. Zusätzlich zur Neukundenprämie gibt es nochmal 100 Euro, wenn man einen weiteren Neukunden erfolgreich anwirbt. Doch genau wie bei der Commerzbank gibt es Bedingungen, die ein Neukunde erfüllen muss, um die Prämie zu bekommen:

Auch das 1822direkt-Bank-Girokonto ist nur dann kostenlos, wenn der monatliche Geldeingang über 700 Euro liegt. Wer zudem zu seiner Debitkarte noch eine Girokarte wünscht, zahlt sogar noch mal sechs Euro pro Jahr obendrauf. Das Fazit zu den kostenfreien Girokonten: Bei allen Banken heißt es „Augen auf“, denn kostenfrei ist nicht alles. Die Commerzbank und auch die 1822direkt-Bank locken mit hohen Prämien – die Kunden müssen aber strenge Auflagen erfüllen.

Fazit zum kostenlosen Girokonto: Prämien ja – aber unter Bedingungen

Bei der ING fällt die Neukundenprämie geringer aus – Kunden müssen aber auch weniger Vorgaben erfüllen. Wer tatsächlich sparen will, muss einen regelmäßigen Geldeingang verzeichnen und mit Einschränkungen leben. Denn alle vier Banken geben nur noch die Debitkarte als kostenfreien Standard, die Girokarte kostet in den meisten Fällen extra. Das Problem: Nicht alle Händler akzeptieren in Deutschland die Kredit- oder Debitkarte.

Wer sich für ein kostenfreies Girokonto interessiert, sollte daher vor Vertragsabschluss genau die Konditionen prüfen. Online-Vergleichsportale wie CHECK24 oder der Girokontovergleich der Stiftung Warentest können hier eine Hilfe sein, ersetzen aber nicht den Blick ins Kleingedruckte. Der ist übrigens auch bei Arbeitsverträgen sinnvoll, denn möglicherweise kann man mit Benefits, Sozialleistungen und Co. sein Gehalt aufbessern.

Prämien nicht nur bei Banken: Wie Arbeitnehmer an extra Geld kommen

Wichtig ist, dass solche Vereinbarungen über Sonderleistungen im Arbeitsvertrag schriftlich festgehalten werden. Dazu zählen in Deutschland auch die vermögenswirksamen Leistungen – über 400 Euro pro Jahr sind steuerfrei möglich. Ebenso steuerfrei ist die Inflationsprämie von bis zu 3.000 Euro, für die Arbeitnehmer anders als beim vermeintlich kostenfreien Girokonto keine speziellen Voraussetzungen erfüllen müssen – nur der Arbeitgeber muss mitmachen.

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