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Perfide Masche bei der Energiepauschale: Dreiste Betrüger nutzen Trick

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Von: Jason Blaschke

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Bald soll die Energiepauschale an Millionen Bürger ausgezahlt werden. Das ruft auch dreiste Betrüger auf den Plan, die zu perfiden Maschen greifen.

Stuttgart – Lebensmittel, Kraftstoffe oder Energie sind nur drei der Alltags-Produkte, für die Verbraucher immer tiefer in die Tasche greifen müssen. Und seit das 9-Euro-Ticket und der Tankrabatt als Entlastungen ausgelaufen sind, gibt es kaum noch Möglichkeiten, im Alltag Geld zu sparen. Die nächste geplante Entlastung, die ab Ende September kommen soll, ist die Energiepreispauschale, kurz EPP – eine Einmalzahlung von 300 Euro.

Betrüger nutzen Energiepauschale für perfide Masche – E-Mail sofort löschen

Im ersten Schritt wird die EPP ab September an alle Erwerbstätigen in Deutschland ausbezahlt, Studierende und Rentner sollen die Energiepauschale zum 1. Dezember bekommen. Doch im Unterschied zu vielen bisherigen Entlastungen ist die EPP nicht steuerfrei – sprich, die 300 Euro werden brutto ausbezahlt und auf die Lohn- oder Einkommenssteuer angerechnet. Wie viel von der Pauschale netto auf das Konto kommt, kann einfach berechnet werden.

Festangestellte müssen auch nicht reagieren, die Energiepauschale wird automatisch über den Arbeitgeber ausbezahlt. Daher sollten Verbraucher auch misstrauisch werden, wenn plötzlich eine E-Mail im Postfach auftaucht, die vermeintlich von der Sparkassen-Kundenberatung kommt. Denn hier geht es um eine perfide Masche, um Bankdaten abzugreifen. Im Betreff stehen Berichten von CHIP 365 zufolge Aufforderungen wie „Sichern Sie sich Ihre Energiepauschale“.

Keine Bankdaten notwendig: Energiepauschale kommt automatisch auf das Konto

Die Sparkasse warnt davor, auf solche Phishing-Angriffe zu reagieren. Um die Energiepauschale zu bekommen, ist keine Prüfung der Identität notwendig. Und auch persönliche Daten müssen nicht angegeben werden. Denn selbst, wer diese 300 Euro EPP nicht über seinen Arbeitgeber bekommt, muss die Energiepauschale über die Einkommenssteuer geltend machen – das betrifft etwa Bezieher von Krankengeld oder Selbstständige.

Die gefälschten E-Mails der Sparkassen-Kundenbetreuung sind übrigens kein Einzelfall – auch Fake-SMS sind im Umlauf, die vermeintlich vom Finanzministerium kommen und auf die gleiche, perfide Masche abzielen. Betrüger wollen unter dem Vorwand der Energiepauschale persönliche Bankdaten ergaunern. Genau wie die E-Mails enthalten die SMS einen Link, der zu einer manipulierten Website führt, auf der man Bankdaten eingeben soll.

Verbraucherzentrale warnt vor Betrug mit Energiepauschale - Fake-Mail von der Sparkasse
Auch die deutschen Verbraucherzentralen warnen vor dem Betrug mit der 300-Euro-Energiepauschale. Hier zu sehen: Eine der gefälschten E-Mails. © Verbraucherzentrale NRW

Unter Vorwand der Energiepauschale: Wie man sich vor Phishing-Mails schützt

Wer sich vor solchen Phishing-Mails schützen will, kann in seinem E-Mail-Postfach einen Phishing-Filter aktivieren. Das bedeutet, dass E-Mails, die der Provider als Phishing erkennt, gleich aussortiert und in einen separaten Phishing-Ordner verschoben werden. Jedoch gelingt es keinem Filter zu 100 Prozent alle Phishing-Mails zu identifizieren. Daher sollen Nutzer auch immer misstrauisch werden, wenn plötzlich jemand Bankdaten haben will.

Ganz grundsätzlich gilt, dass Banken, Ministerien und andere staatliche Behörden niemals persönliche Bankdaten via E-Mail oder SMS abfragen. Wer Bankdaten – etwa für das Online-Banking – eingibt, tut das immer über die offizielle Bank-Website oder App. Viele User in der Facebook-Community sind übrigens gar nicht gut auf die Energiepauschale zu sprechen. Vielfach kritisiert wird, dass die 300 Euro versteuert werden müssen.

Kritik an der Energiepauschale auf Facebook: Das Geld muss versteuert werden

Passend dazu schreibt ein User: „Selbst, wenn es 300 Euro netto wären – wo soll das entlasten, wenn alles teurer wird?“ Eine andere Nutzerin schreibt: „Dass das Geld von unseren Steuern bezahlt und dann noch mal versteuert wird, ist Kindergarten.“ Und auch der geplante Heizkostenzuschuss für Wohngeld-Berechtige steht in der Kritik, da viele Bürger, die knapp über der Grenze für das Wohngeld liegen, von der Einmalzahlung gar nichts sehen.

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