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Einbruchssaison beginnt: Auf keinen Fall Rollläden unten lassen, warnen Experten

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Von: Franziska Schuster

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Der Winter gilt in Hamburg als Hochzeit für Einbrecher – wie Sie Ihre Wohnung zum Tag des Einbruchschutzes sicher machen.
Herbst und Winter gelten als Hochzeit für Einbrecher. © Philipp von Ditfurth/dpa (Symbolbild)

Wird es draußen früher dunkel, haben Einbrecher oftmals die Chance, einfacher durch Türen oder Fenster in die Wohnung zu steigen. Mit diesen Tricks schützt man sich vor den Langfingern.

Stuttgart - Wenn es draußen früher dunkel und es in der kalten Jahreszeit ruhiger wird, haben Einbrecher Hochsaison. Denn die Dunkelheit erleichtert es den Langfingern, sich unbemerkt Zutritt zu Häusern und Wohnungen zu verschaffen. Außerdem ist es für die Kriminellen in der dunklen Jahreszeit leichter, die potenziellen Ziele auszuspionieren. Brennt am Abend kein Licht in der Wohnung, ist der Fernseher aus oder sind bereits tagsüber die Rollläden unten? Die Wahrscheinlichkeit ist dann hoch, dass niemand zu Hause ist.

Durch die Corona-Pandemie ging die Zahl der Einbrüche in den letzten Jahren zurück. Seit diesem Sommer sind die Kriminellen wieder mehr aktiv. Fast die Hälfte aller Wohnungseinbrüche findet von Oktober bis Januar statt. Hausbesitzer oder Mieter sind den Kriminellen jedoch nicht hilflos ausgeliefert. Mit einigen Tricks und günstigen Maßnahmen kann man sich schützen und den Einbrechern das Handwerk legen.

Gelangen Einbrecher nach etwa fünf Minuten nicht in die Wohnung, geben sie auf

Statistiken zeigen: Je länger die Einbrecher für den Versuch brauchen, in Haus oder Wohnung zu gelangen, desto eher lassen sie von ihrem Vorhaben ab. Viele Einbrecher sind Gelegenheitstäter und geben nach etwa fünf Minuten auf, wenn sie sich keinen Zugang verschaffen können. Laut Experten sind heruntergelassene Rollläden oder Jalousien außerdem kein Einbruchschutz. Vielmehr signalisieren tagelang heruntergelassene Rollläden den Tätern, dass niemand zu Hause ist.

An einem Einbruch hindert der Sonnenschutz auch nicht. Rollläden lassen sich leicht aushebeln, aufbrechen oder aufschneiden. In Stuttgart Feuerbach schoben Einbrecher einfach den Rollladen hoch und stahlen Bargeld und Schmuck aus einer Wohnung. Wer daher ganz sicher gehen will, kann speziell konstruierte Rollläden einbauen lassen. So gibt es etwa Rollläden, in denen Sperren integriert sind, die ein Hochschieben verhindern. Verstärkte Führungsschienen erschweren es den Einbrechern zudem, die Rollläden herauszureißen.

Wichtig ist: beim Verlassen der Wohnung oder des Hauses immer alle Fenster schließen. Auch ein gekipptes Fenster reicht aus, dass Einbrecher in die Wohnung gelangen können. Wohnungstüren grundsätzlich abschließen. Denn viele Versicherungen weigern sich, Ansprüche aus der Hausratversicherung zu begleichen, wenn ein Fenster nachweislich gekippt war. Fenster und Terrassentüren sind Schwachpunkte, da sie sich meist leicht aufhebeln lassen. Vor allem Erdgeschoss- oder Kellerfenster sind ein beliebtes Ziel von Einbrechern, da sie dort größtenteils ungestört und ohne großen Aufwand in die Wohnung gelangen können. Die Polizei empfiehlt daher, Fenster und Glastüren mit abschließbaren Griffen zu installieren. 

Experten raten von Kameraattrappen ab

Wie sicher die jeweiligen Türen oder Fenster sind, hängt von vielen Faktoren ab. Alter, Material oder aber verbaute Schließ- und Sicherheitstechnik spielen dabei eine Rolle. Ein Nachrüsten ist in den meisten Fällen kein Problem. Oftmals reicht es schon, das Haustürschloss gegen eines mit 3-Punkt-Verriegelung zu tauschen. Durch dieses wird die Türe nicht nur mittig, also an einem Punkt verriegelt, sondern auch einmal oben und unten. Die polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes bietet Bürgern eine kostenlose Beratung an. Dass Einbrecher nicht immer clever handeln, zeigt ein kurioser Fall aus Baden-Württemberg: Ein Einbrecher wollte sich eine Scheibe Leberkäse anbraten und wurde dabei von den Bewohnern entdeckt.

Bewegungsmelder, Kameras und Zeitschaltuhren können ebenfalls helfen, Einbrecher fernzuhalten. Zeitschaltuhren etwa, die nicht nur Lichter zur Dunkelheit einschalten, sondern zum Beispiel auch Rollläden bewegen, erwecken den Eindruck, jemand sei zu Hause. Bewegungsmelder für Außenlicht an Türen, Kellerfenstern und im Garten schrecken ebenfalls ab. Wer Überwachungskameras installiert, muss allerdings sichergehen, dass diese nur das eigene Grundstück filmen. Außerdem muss man mit einem Hinweisschild auf die Überwachung hinweisen, damit Besucher und Paketboten über die Kamera Bescheid wissen. Profis können Kameraattrappen übrigens schnell erkennen. Das kann den gegenteiligen Effekt haben. Vielmehr können Einbrecher dadurch auf die Idee kommen, im Haus sei etwas zu holen.

Sollten sich Einbrecher doch Zutritt verschafft haben, gilt es Ruhe zu bewahren. So sollte man vorgehen:

Info-Quelle: polizei-dein-partner.de

Einbrecher schlugen im November 2022 in Stuttgart zu: Sie stahlen 150 Paar Schuhe aus einem Geschäft.

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