Butterpreise auf Rekordniveau - preiswerte Alternativen, die sogar gesünder sind
Die Preise für Lebensmittel wie Butter schocken die Verbraucher. Es gibt aber Alternativen, die nicht nur preiswerter, sondern auch gesünder sind.
Stuttgart - Weltweite Missernten, Hitzewellen, abgeschottete Agrarmärkte und nicht zuletzt der Krieg in der Ukraine sind Faktoren, die aktuell die Preise für wichtige Alltags-Lebensmittel massiv beeinflussen. „Wir erleben gerade einen inflationären Schock im Einzelhandel“, sagte Chehab Wahby, Konsumexperte der Beratung EY-Parthenon, vor wenigen Wochen auf eine Handelsblatt-Anfrage. Er und viele andere Experten sind sich sicher, dass auf die Verbraucher noch weitere Teuerungswellen zukommen.
Ersatz für Butter im Einzelhandel: Günstigere Alternativen sind teilweise viel gesünder
„Die Verbraucher hat aktuell erst ein Teil der Preiserhöhungen erreicht“, sagte Eckhard Heuser vom Milchindustrie-Verband (MIV) im Gespräch mit BW24 zu den teurer und knapper werdenden Milchprodukten in Deutschland. Der Brancheninsider ist sich sicher: „Mit Blick auf die Butter sind starke Veränderungen festzustellen, der Rest kommt noch, spätestens zum 1. Juli 2022.“ Keine guten Aussichten, zumal man derzeit ebenfalls mehr für Energie oder Sprit zahlen muss.
In der aktuellen Situation wird es daher umso wichtiger, ein paar gute Spartipps im Supermarkt zu kennen, die sich schon beim nächsten Einkauf umsetzen lassen. Auch kann es helfen, auf günstiger gewordene Lebensmittel zu setzen, die nicht nur regional, sondern auch gesund sind. Beispielsweise gibt es diverse Alternativen zur Butter, die in nahezu allen Supermärkten und Discounter verfügbar und gleichzeitig gesünder sind.
Butteralternativen zum Braten hat fast jeder im Haus – verschiedene Sorten
Gesünder und zugleich günstiger einkaufen? Das geht und ist Berichten des Redaktionsnetzwerks Deutschland (RND) zufolge gar nicht einmal so schwer. Gerade beim Kochen können Verbraucher auf eine Vielzahl von Alternativen zurückgreifen, die nicht nur günstiger sind, sondern sogar noch wertvolle Nährstoffe enthalten. So sind geschmacksneutrale, raffinierte Speiseöle wie Olivenöl oder Rapsöl besonders reich an gesunden Omega‑3-Fettsäuren.
Omega-3-Fettsäuren sind für den Menschen lebensnotwendig und müssen über die Nahrung aufgenommen werden. Berichten von 24garten.de zufolge kommen die wertvollen Nährstoffe besonders oft in Speiseölen vor, aber auch in Fisch. Der Butterersatz kann deshalb nicht nur günstiger sein, sondern sich zugleich noch positiv auf die Gesundheit auswirken. Allerdings ist das beliebte Sonnenblumenöl derzeit knapp und teuer, weshalb diese Sorte momentan nicht als Alternative taugt.

Exotischer Butterersatz im Kuchen: Alternativprodukt ersetzt zugleich Zucker
Stattdessen kann qualitativ hochwertiges Kokosöl oder auch Kokosfett die Butter in der Pfanne ersetzen. Etwas kniffliger wird es im Backofen, denn laut RND wirken sich viele alternative Zutaten anders auf die Konsistenz oder den Geschmack aus. Die Autorin empfiehlt deshalb, beim Backen am besten auf Margarine zu setzen, die der Butter mit Blick auf Konsistenz sowie Geschmack sehr ähnlich ist. Alternativ bieten sich auch Joghurt oder Quark an.
Ein Esslöffel Grieß, Stärke oder Backpulver pro 100 Gramm verleiht dem Teig seine typisch butterige Konsistenz, so die Fachautorin. Etwas exotischere Butteralternativen sind Nussmus (etwa Mandelmus oder Erdnussbutter) oder Seidentofu, die allerdings nicht im Discounter zu finden sind. Hier müssen Verbraucher größere Supermärkte oder Fachgeschäfte ansteuern. Speziell beim Kuchenteig kann die Butter zudem von Obstmus ersetzt werden, der schnell selbst angerührt werden kann.
Avocado statt Butterbrot, doch die gesunde Alternative hat einen gravierenden CO₂-Nachteil
Der Vorteil von Obstmus als Butterersatz ist, dass der Brei nicht nur die Butter, sondern auch den Zucker ersetzt. Laut der Expertin bieten sich deshalb auch zuckerhaltige Obstsorten wie Bananen, Pflaumen, Äpfel oder Birnen an. Auf dem Brot können stattdessen Frischkäse, Margarine oder sogar Avocados als Butteralternative herhalten. Zwar sind Avocados nicht jedermanns Sache, der grüne Butterfrucht-Aufstrich ist allerdings besonders reich an gesunden, ungesättigten Fettsäuren.
Einziger Nachteil: Die Avocado ist eine Importfrucht und deshalb mit Blick aus Klima eine CO2-lastige Alternative. Besser schneidet die vegane Butter ab, die es zum Teil schon fertig im Handel zu kaufen gibt. Statt Milch bilden Wasser und mehrere Pflanzenöle die Grundlage. Allerdings sind vegane Fertigprodukte in der Regel teurer, weshalb sie als Butterersatz nur bedingt infrage kommen – außer, man sucht unabhängig vom Preis nach einer gesunden Alternative.
Butteralternativen im Überblick:
Zum Braten eignen sich neben Margarine und Kokosfett auch viele Speiseöle wie Raps- oder Sonnenblumenöl. Speiseöle haben den Vorteil, dass sie reich an lebensnotwendigen Omega‑3-Fettsäuren sind.
Zum Backen ist Margarine aufgrund des ähnlichen Geschmacks und der Konsistenz zur Butter eine gute Alternative. Doch auch exotischere Alternativen wie Obstmus, Seidentofu, Joghurt oder Quark eignen sich.
Als Brotaufstrich eignet sich statt Butter auch Frischkäse oder Margarine. Exotische Aufstriche wie Avocadomus sind auch möglich, allerdings sollte gerade bei Obstsorten aus Übersee der Klimaaspekt beachtet werden. Früchte, wie zum Beispiel Avocados, sind sehr wasserintensiv und müssen nach Deutschland eingeflogen oder eingeschifft werden.
Facebook-User uneins über guten Butterersatz: „Es wird immer absurder“
In der Facebook-Community stoßen die Butteralternativen auf ein geteiltes Echo. Ein Nutzer schreibt: „Ich habe letztens eine Doku über Avocado Anbau im großen Stil gesehen. Alter Schwede, was da an Wasser verplempert wird, erschreckend.“ Für ihn kann die Avocado deshalb keine Alternative sein. Eine andere Userin ergänzt: „Sorry, aber für Kokosöl wird auch der Regenwald gerodet und nicht nur für Palmöl.“ Über manche gesunden Alternativen kann gestritten werden.
Eine Facebook-Nutzerin ist überzeugt, dass man solche Butteralternativen nicht von Anfang an ausschließen sollte. „Ich bin begeistert, wie viele Alternativen es mittlerweile gibt, die völlig ohne Leichenteile und Tierqual auskommen.“ Wieder eine andere Userin kann die Diskussionen über die Butteralternativen nicht nachvollziehen, sie schreibt: „Jetzt macht aber nicht auch noch die Butter für den Klimawandel verantwortlich. Es wird ja immer absurder.“