Bargeld könnte knapp werden - Verdi ruft zum Geldabheben auf

Angestellte aus der Geld- und Werttransportbranche streiken bundesweit. Dies hat zur Folge, dass in einigen Regionen gerade das Bargeld knapp wird.
Stuttgart - Einschränkungen und Engpässe bestimmen gerade das Leben vieler Bürger. Unter anderem wird nach Nudeln, Öl und Reis jetzt auch noch das Eis knapp. Aber auch die Gaskrise bringt Einschränkungen mit sich. Viele davon sind Auswirkungen des Kriegs in der Ukraine. Dass nun auch noch das Bargeld in Deutschland in den kommenden Tagen knapp werden könnte, hat allerdings nichts damit zu tun.
Die Gewerkschaft Verdi hat am Montag (4. Juli) zu einem bundesweiten Warnstreik in der Geld- und Werttransportbranche aufgerufen, dessen Folgen nun einige Tage lang zu spüren sein werden. Supermärkten und Geldautomaten könnte das Bargeld ausgehen, wie Focus Online berichtet. In Baden-Württemberg streikten unter anderem die Firmen Prosegur in Ettlingen und Stuttgart und Ziemann in Mannheim und Filderstadt.
Erste Supermärkte akzeptieren nur noch Kartenzahlung - Verdi empfiehlt rechtzeitig Geldabheben
Erste Auswirkungen sind mancherorts bereits erkennbar. Wie hna.de berichtet, ist mancherorts bereits kein Wechselgeld in Form von Euro- und Cent-Münzen mehr zur Herausgabe verfügbar. Mitarbeiter einiger Supermärkte oder der Drogeriekette dm bestätigten gegenüber Focus, dass bereits am Dienstag kein Wechselgeld mehr in die Filiale kam. Erste Supermärkte weisen ihre Kunden deshalb schon darauf hin, dass nur noch Kartenzahlung akzeptiert wird.
Während Ende Mai noch aufgrund einer Störung bei Kartenzahlungen bundesweit massenhaft Terminals ausfielen, ist es nun also andersherum und die EC-Karte ist die einzige Bezahlmöglichkeit. Auch, weil durch den Streik der Angestellten der Geld- und Werttransporte auch Geldautomaten betroffen sind. Die Gewerkschaft Verdi hat zuvor bereits empfohlen, rechtzeitig und genug Geld abzuheben.
Verdi fordert Stundenlohnerhöhung für Beschäftigte der Geld- und Werttransportbranche
Bundesweit hat die Geld- und Wertbranche rund 11.000 Beschäftigte. Für sie fordert die Gewerkschaft Verdi höhere Stundenlöhne. Die Forderungen belaufen sich zwischen 16,19 Euro und 20,60 Euro sowie für betriebliche Angestellte eine Erhöhung der Bruttonentgelte um bis zu elf Prozent. Die Arbeitgeber hatten dagegen eine „effektive Stundengrundlohnerhöhungen“ zwischen 10,75 und 13,7 Prozent je nach Region und in zwei Schritten bei einer Laufzeit von 22 Monaten geboten.