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Kaufland und Co.: Gratis-Service seit Juli Pflicht – Kunden profitieren

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Von: Jason Blaschke

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Zum 1. Juli gibt es für die Verbraucher in Deutschland einige Änderungen. Eine davon ist ein Service, den auch Kaufland und Lidl anbieten müssen.

Neckarsulm – In den letzten Wochen machten Supermärkte und Discounter wie Kaufland oder Lidl immer wieder Schlagzeilen. Der Grund sind die rasant gestiegenen Preise und die Verfügbarkeit vieler Alltags-Produkte. Zu Beginn der Kämpfe in der Ukraine waren es primär die knappen und teuren Speiseöle, die für viel Aufsehen gesorgt hatten. Mittlerweile gibt es gefühlt fast gar kein Produkt mehr, das nicht von Preisanpassungen betroffen ist.

Änderung bei Kaufland, Lidl und Co. – Kunden-Service wird ab morgen Pflicht

Im Gegenteil, erst vor wenigen Wochen war bekannt geworden, dass viele Einzelhändler die Preise für mehr als 50 Produkte erneut nach oben korrigiert haben. Von der Teuerwelle sind primär Lebensmittel einer bestimmten Produktgruppe betroffen, die schon vor einigen Monaten wegen rasant gestiegener Preise (mehr Verbraucher-News auf BW24) Schlagzeilen gemacht hatten. Ein Ende der Teuerungen sehen viele Experten in absehbarer Zeit nicht.

Jüngst hatte eine Studie ergeben, dass ein Großteil der Alltags-Lebensmittel sogar noch teurer werden könnte. Aurélien Duthoit – Senior Volkswirt und Branchenexperte von Allianz Trade – ist sich sicher: „Das Schlimmste kommt auf die Verbraucher erst noch zu.“ Umso schöner, dass es ab 1. Juli ein paar wichtige Änderungen für Verbraucher gibt, von denen besonders die Kunden großer Supermärkte und Discounter profitieren können.

Kaufland und Co. müssen Elektromüll abnehmen – dabei gelten Vorgaben

Konkret geht es um ein Gesetz, das Einzelhändler mit einer Gesamtfläche mit mehr als 800 Quadratmeter – die auch Elektrogeräte im Sortiment führen – verpflichtet, alte Elektrogeräte zurückzunehmen. Das heißt: Auch Händler wie Kaufland oder Lidl werden ab Juli verpflichtet, Elektromüll anzunehmen – auch, wenn es sich gar nicht um eigene Produkte handelt. Das Ganze soll kostenlos für die Verbraucher sein.

Aktuell (Stand, 24. Juni) ist allerdings noch unklar, wie der neue Service in der Praxis aussehen soll, denn: Es fehlt an Konzepten. Ein wichtiger Punkt, der von der Deutschen Umwelthilfe scharf kritisiert wird. Es sei schockierend zu sehen, dass viele Unternehmen in Deutschland trotz einer langen Vorbereitungszeit von mehr als einem Jahr noch immer keine verbraucherfreundlichen Konzepte hierfür vorgelegt hätten, sagte Umwelthilfe-Geschäftsführerin Barbara Metz.

Alte Elektrogeräte abgeben: Vorgaben für Verbraucher

Grundsätzlich können ab 1. Juli alle Arten von Elektromüll in Supermärkten und Discounter abgegeben werden, sofern das Unternehmen selbst Elektrogeräte im Sortiment führt und mindestens 800 Quadratmeter groß ist. Ist das der Fall, können alte Elektrogeräte abgegeben werden – ausschlaggebend ist die Größe. Geräte mit einer Kantenlänge von weniger als 25 Zentimetern können in der Filiale kostenlos abgegeben werden, ohne dass etwas Neues gekauft werden muss.

Alte Elektrogeräte mit einer Kantenlänge über 25 Zentimeter können ebenfalls abgegeben werden – allerdings nur, wenn zugleich ein neues Gerät derselben Art eingekauft wird. Wer etwa eine neue Küchenmaschine im Sortiment von Lidl oder Kaufland entdeckt, kann sein altes Gerät gleich in der Filiale lassen – unabhängig von der Größe. Das wird besonders dann interessant, wenn es um große Geräte wie Klimaanlagen geht, die auch Kaufland und Lidl verkaufen.

Elektrogeräte bei Lidl und Co. abgeben – Facebook-User äußern Bedenken

Zuvor hatte derwesten.de über die Reaktionen der Deutschen Umwelthilfe auf die fehlenden Konzepte von Händlern wie Kaufland, Lidl und Co. berichtet. Fakt ist, dass die Unternehmen nicht mehr lange Zeit haben. Denn schon ab 1. Juli könnten die ersten Kunden mit ihren alten Elektrogeräten in den Filialen aufschlagen. Und dass das passiert, ist gar nicht einmal so unwahrscheinlich, denn: Auf Facebook kommt die Möglichkeit, Elektromüll im Laden abzugeben, gut an.

Allerdings haben einige Nutzer Bedenken, was das Recycling betrifft. „Was machen die Discounter mit den Altgeräten?“, will etwa ein User wissen. „Wäre ja dann auch sinnvoll, wenn es vernünftig recycelt wird“, textet eine andere. Zum Start der neuen Recycling-Regel ab Juli sind also noch einige Fragen offen.

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