Produzenten zocken Verbraucher ab: Mit 5 Tricks können sich Kunden schützen
Der Inhalt einer Packung schwindet, der Preis bleibt gleich – mit Mogelpackungen tricksen viele Produzenten die Verbraucher aus – wer aufpasst, spart.
Stuttgart – Die Preise für viele Alltags-Lebensmittel kennen seit Wochen nur die Richtung nach oben. Die Folgen der Coronavirus-Pandemie, aber auch der Krieg in der Ukraine und die Energiekrise in Deutschland machen auch der Wirtschaft zu schaffen. Gerade, was die Energiepreise betrifft, droht vielen Produzenten schnell eine finanzielle Schieflage. Die Verbraucher merken die Entwicklung am Preis, wenn Produkte plötzlich teurer werden.
Kleinere Packung, gleicher Preis – viele Produzenten tricksen bei der Menge
Und auch die Inflation von mehr als sieben Prozent in Deutschland ist ein Indiz dafür, dass viele Produzenten an den Preisschrauben drehen. Doch nicht immer ist es nur der Preis, der angepasst wird. Verstärkt greifen die Produzenten aus diversen Branchen auch zu einem anderen Werkzeug, das von Verbraucherexperten als Mogelpackung bezeichnet wird. Konkret versteht man darunter, wenn ein Produzent weniger Inhalt in einer Packung zum gleichen Preis verkauft.
Vor ein paar Wochen war auf Facebook eine Debatte losgebrochen, als ans Licht gekommen ist, dass Haribo weniger Goldbären in die Tüten füllt, ohne aber die Preise zu senken. Sprich, alle Verbraucher bekommen zum gleichen Preis weniger Inhalt. „Wir werden ausgetrickst und ausgenommen, das ist Betrug am Kunden“, schrieb ein Facebook-Nutzer unter einen Beitrag von BW24 zu genau dem Thema, das derzeit kein Einzelfall ist.
Fiese Mogelpackung-Masche immer öfter – „erleben derzeit eine erste Welle“
Die Verbraucherschutzagentur Hamburg erreicht derzeit eine Vielzahl an Beschwerden. Lebensmittelexperte Armin Valet teilte im Gespräch mit Focus Online mit, dass in den letzten zwei bis drei Wochen sich enorm viele Verbraucher wegen solcher Tricksereien beschwert hätten. „Wir erleben derzeit eine erste Welle solcher versteckten Preiserhöhungen, die auch 2023 sicher nicht abebben werden“, prognostiziert der Hamburger Experte.
Die Verbraucher können gegen die Trickserei der Produzenten wenig ausrichten, sich aber schützen. Wer etwa beim Einkaufen die allgemeinen Spar-Tricks beachtet, kann Mogelpackungen enttarnen. Denn ein Trick ist, auf die Grundpreise, also die Preise auf 100 Gramm oder ein Kilo gerechnet, zu achten. Oft kommt es vor, dass ein Produkt zwar mehr kostet, in Relation zur Menge aber viel günstiger ist, als das vermeintlich billigere Produkt.
Tricks, um Mogelpackungen zu entlarven – auf günstigere Alternativen achten
Berichten von CHIP 365 zufolge kann es auch helfen, auf bestimmte Alltags-Lebensmittel zu verzichten, die bekanntermaßen Preis-Schwankungen unterliegen. Hülsenfrüchte wie Erbsen, Linsen, Lupinen oder Bohnen sind etwa gute Alternativen zu Fleisch, die im Unterschied zu Steak und Co. mit viel Eiweiß, B-Vitaminen und Ballaststoffen punkten – und günstiger sind. Zudem kann ein Speise-Plan helfen, Spontankäufe zu unterbinden.
Und auch, wer frische, regionale Lebensmittel einkauft, kann um Mogelpackungen einen großen Bogen machen. Obst und Gemüse zählen übrigens zu den 14 Lebensmitteln, die bei Lidl und Co. gerade richtig günstig sind. Der große Vorteil ist, dass die allermeisten frischen Lebensmittel nicht verpackt sind, was Mogelpackungen ausschließt und obendrein auch noch gut für die Umwelt ist. Wer zudem frisch und weniger mit Fertigprodukten kocht, greift grundsätzlich seltener zur Packung.