Pfandpflicht, Tabaksteuer, Porto: Was sich ab 1. Juli alles ändert
Wegen neuer Gesetze und Gesetzesänderungen kommen auf Verbraucher teilweise große Mehrkosten zu. Insbesondere für die Raucher wird es deutlich teurer.
Berlin – Schon heute müssen Verbraucher für Energie, Kraftstoff oder auch viele Alltags-Produkte deutlich mehr bezahlen, als noch im Vorjahr. Chehab Wahby, Konsumexperte der Beratung EY-Parthenon, spricht im Handelsblatt vom „inflationären Schock“ im Einzelhandel und stimmt die Bürger auf kommende Teuerungen ein. Erst vor wenigen Wochen hatte eine Studie ergeben, dass die Produzenten erst einen Teil ihrer Mehrkosten an die Verbraucher weitergegeben haben.
Viele Verbraucher müssen bald mehr bezahlen: Ab Juli steigt die Tabaksteuer
Und ab Juli 2022 könnte es für zahlreiche Bürger noch teurer werden, denn neue Gesetze und Änderungen machen bestimmte Produkte sowie Dienstleistungen noch teurer. Eine der wichtigsten Neuerungen ist die Tabaksteuer, die Berichten der Thüringer Allgemeinen zufolge zum 1. Juli erhöht wird. Rund zehn Cent mehr fallen dann pro Packung (20 Stück) an. Neu ist, dass der Staat auch Tabakersatz-Produkte wie Wasserpfeifentabak und Liquids für E-Zigaretten einbezieht.
Teuer wird zudem der Versand von Paketen und Päckchen mit DHL. Mit Blick auf die allgemeinen Kostensteigerungen müssen die Porto-Preise erhöht werden, heißt es dazu von der Deutschen Post. Davon nicht betroffen sind Briefe oder auch Einschreiben. Die Preise für Pakete und Päckchen ändern sich wie folgt:
Produkt | Preis (Euro) | Preis ab 1. Juli 2022 (Euro) |
Päckchen S | 3,79 | 3,99 |
Päckchen M | 4,50 | 4,79 |
Paket ab 2 kg | 4,99 | 5,49 |
Verbraucher bekommen ab Juli mehr Geld: Mindestlohn und Renten steigen
Da kommt es vielen Verbrauchern sicher gelegen, dass ab Juli 2022 die Renten steigen und der Mindestlohn schrittweise auf zwölf Euro angehoben wird. Wie genau sich die Renten ab Juli 2022 in Ost- und Westdeutschland entwickeln, berichtet Merkur.de dazu in einem Übersichtsartikel. Viele interessante Fakten zum 12-Euro-Mindestlohn stehen zudem im eben verlinkten Serviceartikel (mehr Verbraucher-News auf BW24).
Neben den Finanzen gibt es ab Juli 2022 aber auch einige Änderungen, die den Alltag betreffen. So können alte Elektrogeräte wie Handys, Küchengeräte oder Staubsauger künftig überall dort abgegeben werden, wo sie auch im Sortiment geführt werden – das ist für die Verbraucher kostenlos. Das Gesetz greift auch dann, wenn nur gelegentlich Elektrogeräte angeboten werden – etwa in Aktionswochen, wie sie auch bei Kaufland oder Lidl üblich sind.
Neuerung für Kaufland, Lidl und Co.: Frist für Pfandpflicht endet ab Juli
Und noch eine Änderung kommt auf die Supermärkte und Discounter zu: die neue Pfandflaschen-Regel. Alle Händler müssen dann auf sämtliche Einweg-Plastikflaschen Pfand erheben – Ausnahmen etwa für Fruchtsäfte wie Valensina sind nicht mehr zulässig. Die Pfand-Regel greift schon seit 2021, ab Juli 2022 endet aber die Übergangsfrist. Ganz schön viele Neuerungen, die da ab Juli auf die Verbraucher zukommen. Zur besser Übersicht eine kurze Zusammenfassung:
- Anpassung der Tabaksteuer
- DHL erhöht Porto
- Mindestlohn steigt schrittweise auf 12 Euro
- Renten in Ost- und Westdeutschland steigen
- Alte Elektrogeräte können im Einzelhandel abgegeben werden
- Pfandpflicht für nahezu alle Einweg-Plastikflaschen kommt
- Kündigung von Verträgen wird einfacher
Die letzte wichtige Neuerung ab Juli 2022 kann man auch als Vereinfachung für Verbraucher definieren. Die Änderung betrifft in der Bundesrepublik alle Verträge, die Online abgeschlossen werden. Künftig ist es einfacher, solche Vereinbarungen zu kündigen, denn der Gesetzgeber schreibt ab 1. Juli einen Kündigungsbutton auf der jeweiligen Website vor. Schriftliche Kündigungen vonseiten der Verbraucher gehören damit der Vergangenheit an.