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Vier Fotos, die zeigen, wo die Stadtplanung in Stuttgart versagt hat

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Von: Nadja Pohr

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Stuttgart hat sich in den vergangenen Jahren stark gewandelt – allerdings nicht immer positiv. An einigen Orten fragt man sich, was sich die Stadt bei der Planung gedacht hat.

Stuttgart - Asphalt, Beton, Stein: Wer in der Landeshauptstadt Stuttgart unterwegs ist, findet nur wenige Grünflächen vor. Dass die Stadt ein überwiegend grauer Ort ist, war auch einer der Kritikpunkte der Stuttgarter im Bürgerhaushalt. Neben mehr Grün wünschen sich die Menschen in der Region aber auch einen attraktiveren ÖPNV und bemängeln viele weitere Dinge, die besser werden müssen.

Früher sah die Schwaben-Metropole noch ganz anders aus, wie etwa Videos von vor über 40 Jahren zeigen. Die Stadt hat sich in der Vergangenheit stetig gewandelt – positiv wie negativ. Denn an einigen Orten in Stuttgart stellt man sich schon die Frage: Was haben sich die Verantwortlichen dabei gedacht? Die Stadtplanung scheint ihren grünen Daumen verloren zu haben, sind einige Bürger der Meinung. Vier Fotos zeigen Beispiele, wo die Stadt versagt hat.

1. Der Pariser Platz: „Ein Highlight der Menschheitsgeschichte“

Ein Beispiel für eine klassische Betonwüste in der Stadt ist der Pariser Platz hinter dem Hauptbahnhof Stuttgart. Blumen, Bäume oder Büsche werden hier schmerzlich vermisst. Stattdessen ragen große Bürogebäude in den Himmel und sogenannte Teqballplatten sollen zumindest etwas Spaß für Besucher vermitteln. „Ein Highlight in der Menschheitsgeschichte der Stadtplanung und demnächst UNESCO-Welterbe“, spottet kessel.tv auf Twitter über den Platz. „Ja, das lädt wahrlich zum längeren Verweilen ein“, kommentiert ein weiterer User ironisch.

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2. Der Marienplatz: Jeglicher Flair wurde zugepflastert

Vergleicht man Aufnahmen des Marienplatzes in Stuttgart von früher und heute, ist ein Rückschritt mehr als deutlich zu erkennen. Auf der Instagram-Seite „stuttgarter.meme“ wird dies eindrucksvoll gezeigt. Wo damals noch ein ausgeglichenes Zusammenspiel zwischen Grünflächen und Schienen für die Stadtbahnen war, ist der Platz heute zugepflastert. „Der Flair vom Marienplatz ist grauenvoll heute“, äußert ein Stuttgarter im Netz. Auch hier habe die Stadtplanung einen Fehler gemacht, finden die User. „It‘s called Stadtplanung and we‘re bad at it“ (dt. Es nennt sich Stadtplanung und wir sind schlecht darin) schreibt einer dazu.

3. Der Charlottenplatz: Das Opfer der Infrastruktur in Stuttgart

Ähnlich wie der Marienplatz ist auch der Charlottenplatz in Stuttgart früher deutlich attraktiver gewesen. Auf den Fotos von damals ist der Ort sogar fast nicht wiederzuerkennen. Denn heute ist der Charlottenplatz ein großes Labyrinth aus Straßen. Die riesige Kreuzung am Charlottenplatz wird dabei eingekesselt von zahlreichen Gebäuden.

Autos und ein Bus fahren über den Charlottenplatz, rechts im Bild ist die B14 zu sehen.
Der Charlottenplatz bot früher viel mehr Grün. Inzwischen findet man dort nur noch Straße vor. © Marijan Murat/dpa

„Fragt mich nicht … Aber auf jeden Fall sind Stuttgarter Architekten echt dumm und einfallslos. Anstatt wenigstens schon direkt Grünfassaden und Grünflächen zu bauen, werden Beton und Glasfassaden gebaut“, kritisiert daher ein User. „Definitiv keine Verbesserung“, lautet das Fazit.

4. Betonklötze blockieren Parkplätze für Lastenräder

Stuttgart ist als Autostadt bekannt, doch die Verkehrswende ist hier ebenfalls ein immer wichtiger werdender Aspekt. Die Landeshauptstadt von Baden-Württemberg soll daher auch Fahrrad-freundlicher gestaltet werden. Die Radstruktur lässt aus Sicht vieler Bürger allerdings noch zu wünschen übrig. Dass die Stadtplanung zwar bemüht, aber dennoch gescheitert ist, zeigt ein Beispiel auf Twitter. So stehen etwa auf einem Parkplatz für Lastenräder große Betonklötze, die das Abstellen unmöglich machen. „Ob irgendjemand bei der Stadtverwaltung von der Stadt Stuttgart überhaupt weiß, was diese ominösen ‚Lastenräder‘ von diesem Verkehrsschild denn wohl sind?“, fragt sich daher ein Nutzer. Das Konzept sollte wohl nochmal hinterfragt werden.

In der Schwaben-Metropole lassen sich noch einige weitere solcher Beispiele finden. Im Netz wird auch der neue Marktplatz vor dem Stuttgarter Rathaus genannt. Für 12,6 Millionen Euro wurde dieser in den vergangenen zwei Jahren umgestaltet und war laut einem Linken-Politiker gleich wieder ein „Fall für Komplettsanierung“. Auch hier überwiegen Stein und Beton statt Pflanzen und Bäume. Die Stadtverwaltung versprach allerdings, dass sich das in Zukunft noch ändern werde. Mit Sicherheit wird man in vielen Jahren allerdings nicht zurückblicken und sagen: „Früher sah Stuttgart besser aus.“

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