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Vegane Burgerkette in Stuttgart schon nach wenigen Monaten wieder dicht

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Von: Nadja Pohr

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Ein reines veganes Fast-Food-Restaurant gibt es bisher noch nicht – mit „NIC“ sollte sich dies ändern. Doch nach nur wenigen Monaten hat die erste Filiale in Stuttgart schon wieder geschlossen.

Stuttgart - Frisches Fast Food, das zu 100 Prozent vegan ist, aber wie traditionelle Burger mit Fleisch schmecken soll – so lautete das Konzept der Burgerkette „NIC“. Immer mehr Menschen verfolgen mittlerweile einen veganen Lebensstil und versuchen andere davon ebenfalls zu überzeugen. Die „militante Veganerin“ ruft etwa mit provokanten Videos zum Fleischverzicht auf. Die Idee von „NIC“ hat daher durchaus Potenzial.

Im Oktober 2022 eröffnete die vegane Burgerkette in Stuttgart mit einer Filiale im Einkaufszentrum Milaneo. Der Geschäftsführer Holger Hutmacher versprach: „Wer die bekannten Burger großer Ketten mag, wird unsere 100 Prozent veganen Burger garantiert lieben.“ Doch das Konzept scheint wohl letztlich nicht überzeugt zu haben, denn inzwischen hat das Restaurant schon wieder geschlossen.

Vegane Burgerkette „NIC“ in Stuttgart geschlossen: Ist ein Insolvenzverfahren der Grund?

In der „NIC“-Filiale im Milaneo hängt auf dem Display der Kasse nun ein Zettel, der die Kunden auf das Ende hinweist. „Wir haben ab dem 29.03.2023 dauerhaft geschlossen“, steht darauf. Nach etwa sechs Monaten ist für das vegane Restaurant also Schluss. Über die Gründe für das vorzeitige Aus lässt sich nur mutmaßen. Im Februar musste das Unternehmen ein Insolvenzverfahren anmelden – denkbar ist es daher, dass deshalb die Schließung erfolgte. Auch die Kundschaft soll ausgeblieben sein, wie kessel.tv berichtet.

Das Stuttgarter Einkaufszentrum Milaneo und ein veganes Menü von „NIC“.
Die vegane Fast-Food-Kette „NIC“ eröffnete Anfang Oktober eine Filiale im Stuttgarter Einkaufszentrum Milaneo. Nun hat sie vorerst dauerhaft geschlossen. © Fotomontage BW24/Imago/Robert Harding/NIC

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Die Verkaufszahlen seien nicht so hoch wie geplant gewesen, erklärte Rechtsanwalt Holger Blümle, der vorläufige Insolvenzverwalter der veganen Burgerkette, gegenüber vegconomist.de. Geschäftsführer Holger Hutmacher sieht die Probleme auch in der aktuellen Entwicklung. „Die Kombination der wirtschaftlichen Krisen und der hohen Inflation sowie der damit einhergehende Kaufkraftverlust in der Klientel der Einkaufszentren haben jedoch dazu geführt, dass sich unsere Planungen leider nicht erfüllt haben“, sagt er.

Vegane Fast-Food-Kette „NIC“ nun auf Investorensuche

Die „NIC“-Filialen in Stuttgart und Karlsruhe sollten ursprünglich uneingeschränkt weiterlaufen. Mithilfe des Insolvenzverfahrens soll die Fast-Food-Kette neu aufgestellt werden. Dazu sollten auch Investoren an Land gezogen werden, um die geplante bundesweite Expansion in weiteren großen Städten anzugehen. „Ich bin weiterhin davon überzeugt, dass NIC das richtige Konzept zur richtigen Zeit ist“, sagte Hutmacher noch vor der Schließung – vielleicht ist der Traum von der ersten reinen veganen Fast-Food-Kette nun aber erstmal geplatzt.

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