Stuttgarter Frühlingsfest: Auch nach Corona bleiben die Sorgen bei den Schaustellern
Am 22. April startet das 83. Frühlingsfest in Stuttgart. Bei den Schaustellerbetrieben sind die Gefühle kurz vor dem Beginn noch gemischt. Vor allem die gestiegenen Preise bedrücken sie.
Stuttgart - In gut einem Monat ist es soweit: In Stuttgart beginnt die Festsaison mit dem 83. Frühlingsfest auf dem Cannstatter Wasen. Erste Details zur Veranstaltung, die vom 22. April bis zum 14. Mai stattfindet, haben die Veranstalter bereits bekannt gegeben. Während im vergangenen Jahr das Event in der Landeshauptstadt nur in einer Light-Version stattfinden konnte, startet es in diesem Jahr wieder in seiner vollen Pracht.
Rund 250 Schaustellerbetriebe, Gastronomen und Marktkaufleute werden auf dem Stuttgarter Frühlingsfest erwartet. Obwohl jegliche Maßnahmen und Einschränkungen, die die Corona-Pandemie mit sich brachte, hinfällig sind, erwartet man das Fest mit gemischten Gefühlen. Einige Sorgen gibt es weiterhin, wie Mark Roschmann, der Vorsitzende des Schaustellerverbands Südwest, auf Anfrage von BW24 zugab.
Stuttgarter Frühlingsfest: Schausteller bedrücken „die teils horrenden Preissteigerungen in allen Lagen“
Im letzten Jahr stellten nicht nur die Corona-Auflagen und die Folgen des Ukraine-Kriegs eine Herausforderung für die Schausteller dar. Plötzlich sahen sich die Beschicker mit einer Sexismus-Debatte konfrontiert – sämtliche Buden mussten anzügliche Abbildungen umgestalten. Diese Diskussion sieht Mark Roschmann für dieses Jahr jedenfalls abgehakt. „Ich denke, wir können das Thema hinter uns lassen, da aus unserer Sicht alles getan wurde“, erklärt er.

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Wie viele andere im Land auch plagen die Schausteller dagegen in diesem Jahr die gestiegenen Kosten in vielen Bereichen. „Uns bedrücken momentan die teils horrenden Preissteigerungen in allen Lagen“, äußerte Roschmann gegenüber unserer Redaktion. Die Sorgen bei den Budenbesitzern bleiben also auch nach Corona groß. „Milch und Sahne für Eis kostet das doppelte, eine Straßengenehmigung für einen Schwertransport ist um 600 Prozent gestiegen“, nennt der Vorsitzende nur einige Beispiele. Zudem seien die Rückzahlungen der Corona-Hilfen ebenso ein Thema, denn man wisse derzeit noch nicht, inwieweit sie die Schausteller betreffen.
„Abwechslung im tristen Alltag“: Schausteller trotz Sorgen zuversichtlich fürs Frühlingsfest
Die Aufbauarbeiten der Schaustellerbetriebe und Festwirte auf dem Cannstatter Wasen laufen derweil bereits auf Hochtouren. Trotz aller Sorgen ist man zuversichtlich für das 83. Stuttgarter Frühlingsfest. „Wir sind guter Dinge, da die ersten kleineren Volksfeste 2023 gut angelaufen sind und wir kurzweilige Abwechslung im tristen Alltag bieten“, sagt Mark Roschmann.
Und auch in diesem Jahr werden wieder Familientage mit ermäßigten Preisen und buntem Programm angeboten. Für das bevorstehende Fest wünscht sich der Vorsitzende des Schaustellerverbands vor allem „zufriedene Besucher, volle Kassen und viele Familien mit strahlenden Kindern“. Nachdem bereits 2022 das Frühlingsfest trotz Light-Version von den Besuchern gut angenommen wurde, werde man 2023 wohl ebenfalls ein zufriedenstellendes Ergebnis erzielen.