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Stuttgart will jeden vierten Parkplatz am Hauptbahnhof streichen

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Von: Nadja Pohr

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2025 sollen in Stuttgart die ersten Züge in den neuen Tiefbahnhof einfahren. Nun überlegt die Stadt jedoch, die Pläne rund um die Parksituation beim Projekt Stuttgart 21 zu überdenken.

Stuttgart - Im Oktober 2022 feierte man in der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg einen großen Meilenstein beim Milliardenprojekt Stuttgart 21: Die Bauarbeiten an allen Bahntunneln wurden abgeschlossen. Dass die Grabungen hierfür neun Jahre gedauert haben, sorgte bei den Stuttgartern allerdings für Spott. Ab 2025 sollen immerhin bereits die ersten Züge im neuen Tiefbahnhof verkehren – bis dahin ist noch viel zu tun.

Weil die Fertigstellung von Stuttgart 21 sich immer wieder nach hinten verschob, hat dies auch Folgen für die Erneuerung des Bahnhofsumfelds. Diese Bauprojekte sollen erst Jahre später in Angriff genommen werden, sagte Baubürgermeister Peter Pätzold (Grüne) im vergangenen Jahr. Nun will die Stadt Stuttgart außerdem die Pläne für die Parksituation rund um den neuen Tiefbahnhof überdenken.

Jeder vierte Parkplatz am Hauptbahnhof Stuttgart soll wieder gestrichen werden

Für den neuen Hauptbahnhof Stuttgart waren ursprünglich 1.509 Stellplätze vorgesehen. Darunter beispielsweise etwa 130 für Taxis sowie eine Kiss-and-Ride-Zone, 77 für Kurzzeitparker oder 341 unterirdische Parkplätze in einem Neubau. Diese Pläne stammen allerdings noch aus dem Jahr 2005 und werden von Baubürgermeister Peter Pätzold nun infrage gestellt, wie die Stuttgarter Zeitung (StZ) berichtet.

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Konkret geht es um die 341 Stellplätze in der neuen Parkgarage direkt am Durchgangsbahnhof. Das Problem: Der Neubau soll gleichzeitig den Übergang zum neuen Stadtteil in Stuttgart hinter dem Bahnhof bilden und dort wollte die Stadt den Verkehr für Autos eigentlich reduzieren. Darüber hinaus sieht man die Pläne für die Stellplätze nun als veraltet an.

Die Baustelle Stuttgart 21.
Die Stadt Stuttgart will die Pläne für die Parksituation rund um den neuen Tiefbahnhof überdenken. © IMAGO/Arnulf Hettrich

Auch andere Gemeinderatsfraktionen wünschen sich eine Neuplanung. Bereits heute stünden viele Plätze der Bahn in der Tiefgarage der Landesbank leer, obwohl man dort 15 Minuten kostenfrei stehen könne, argumentiert die SPD. Hannes Rockenbauch vom Linksbündnis sieht das neue Parkhaus ebenfalls als „unnötig“ an, wie die StZ berichtet. Lediglich die CDU drängt auf weitere Parkplätze. Da man mehr Besucher am neuen Hauptbahnhof erwarte, müsse sogar eher über „eine Ausweitung der Parkplatzzahl“ gesprochen werden, sagt Fraktionschef Andreas Kotz.

Stuttgart 21 öffnet über Ostern wieder seine Tore für Besucher

Über das Osterwochenende können sich Stuttgarter wieder selbst ein Bild von dem Bahnprojekt machen. Vom 8. bis 10. April sind die Tore der Baustelle jeweils von 10 Uhr bis 17 Uhr geöffnet. Besucher können sich dort unter anderem über Stuttgart 21 sowie über den künftigen Stadtteil Rosenstein oder den Umbau des Bonatzbaus informieren. Außerdem stehen verschiedene Fachleute zum Austausch über das Projekt bereit.

Schon in den vergangenen Jahren bot die Stadt den „Tag der offenen Baustelle“ an. Zehntausende Menschen schauten sich damals das Bahnprojekt vor Ort an.

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