Stuttgart: „Flashbasher“ organisieren immer wieder spontane Partys - Hunderte feiern mit

Bei den Stuttgarter „Flashbashs“ kommen Menschen spontan an schön gelegenen Orten rund um den Kessel zusammen, um gemeinsam ortsansässigen DJs zu lauschen.
Stuttgart - Entspannten Beats in der Natur rund um Stuttgart lauschen und sich dabei mit Menschen aus der Stadt vernetzen - das ist das Konzept von „Hugendubels“. Auf ihrem Instagram-Kanal, dem mittlerweile knapp 2.000 Menschen folgen, rufen die Initiatoren spontan zu entspannten DJ-Sessions an besonderen Orten der Stadt auf. Erst kürzlich trafen sie sich mit rund 400 Leuten am Monte Scherbelino - und die Community wächst.
„Wir nennen es Flashbash“, erklärt einer der Initiatoren von Hugendubels, der namentlich nicht genannt werden will, gegenüber BW24. „Also eine kurze Party, bei der die Menschen drumherum aufmerksam werden und denken: Huch, was passiert hier?“ Akkubetriebene Lautsprecher, Laptop und DJ-Konsole sponsert Hugendubels. Gespielt wird, je nach DJ, mal Reggae, mal Hip-Hop und immer zum Abschluss entspanntes, organisches Electro. Fackeln sorgen für Abendambiente und nachhaltige, grüne Wasserbälle versorgen Groß und Klein. Fans der Community tragen einheitliche Shirts mit Logo. Um Getränke und Essen kümmern sich Teilnehmer selbst.
Stuttgart: Flashbasher-Community ist bunt - „alle sind willkommen“
Die Community sei friedlich, so die Initiatoren - es gehe nicht um Alkohol, Drogen oder eine politische Message. Zentraler sei das Miteinander in der Natur sowie der Austausch von Menschen. „Hier trifft man eine bunte Mischung von Leuten aus ganz unterschiedlichen Lebenswelten – vom Bandarbeiter bis hin zum Unternehmer mit tausend Angestellten. Alt und Jung, Familien und Singles - alle sind willkommen.“
Vier Mal sind die „Flashbasher“ bereits zusammengekommen. Angefangen hat alles Mitte Juli 2021 mit circa 100 Leuten am Bismarckturm, erzählt der Gründer. Am Monte Scherbelino letzte Woche waren es bereits 400. „Wir sind aber nicht die typische Party-Community“, betont er. „Die meisten von uns sind über 30. Viele haben auch Kinder, die sie zu den Flashbashs mitbringen.“
Stuttgarter Flashbasher: Umstehende werden aufmerksam
Mit den Partys aus dem Stand weckt man dann natürlich das Interesse von Passanten: So hätte zum Beispiel ein Rentner-Ehepaar das Treiben am Monte Scherbelino mit großem Interesse beobachtet und sich dann zur Gruppe gesellt. „Vor Ort klären wir auch immer direkt mit Flyern darüber auf, wer wir sind“, erklärt der Gründer. Unter den 3G-Regeln sei auf dem Monte Scherbelino genug Platz gewesen, um den Flashbash sicher auszutragen.
„Mit Musik in der Natur bekommen wir Menschen auf dasselbe energetische Level“, ist der Hugendubels-Gründer überzeugt. „Unsere Vision ist, dass eine Community von ganz unterschiedlichen Menschen entsteht.“ Er selbst legt jedoch Wert darauf, dass die Zusammenkunft nicht aus dem Ruder läuft. „Die vier Flashbashs bisher gingen meist gegen 20 Uhr los und hörten dann zum Sonnenuntergang, also gegen 22 bis 22.30 Uhr, auf.“ Man wolle weder gegen die Stadt Stuttgart, noch gegen die Tierwelt arbeiten. „Auch den Müll haben wir immer direkt wieder aufgeräumt.“
Stuttgarter Flashbash: Bekanntgabe der Events auf dem Instagram-Kanal
Wo genau ein „Flashbash“ stattfindet, wurde bislang immer erst am selben Tag bekannt gegeben. „Es kann aber sein, dass wir bereits in den Wochen zuvor schon Hinweise auf unserem Instagram-Kanal geben, wann der nächste Flashbash sein wird und auch das Gebiet eingrenzen“, erklärt der Gründer, der in der Stadt gut vernetzt ist. Hinter dem Namen „Hugendubels“ stehe ein „Grundstamm an Freunden“, wie er sagt – darunter auch „alte Party-Hasen unter den Stuttgartern“.
Dass die Flashbasher in so kurzer Zeit eine derartige Popularität erreicht haben, freut den Gründer. „Am Monte Scherbelino, da ist etwas Magisches passiert“, sagt er. Bilder auf dem Instagram-Kanal von Hugendubels untermalen diesen Eindruck: Sie zeigen einen atemberaubenden Blick auf die Stadt, ein DJ-Pult mitten auf dem Aussichtspunkt am Birkenkopf und fröhliche Menschen auf Picknickdecken an einem warmen Sommerabend.
„Mittlerweile kommen viele Menschen auf uns zu, die ihre Unterstützung anbieten oder Ideen haben“, so der Hugendubels-Gründer. „Jemand hat beispielsweise gefragt, ob er bei uns rappen darf. Ein anderer meinte: Wenn ihr ein neues Logo braucht, kommt auf mich zu.“ Der Gründer, dem das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt, sieht die gemeinsamen Nenner seiner Community ganz klar in „Natur, Musik und Friede“. Der nächste Flashbash wird Ende November stattfinden. Die Informationen zu Ort und Zeit erhalten Interessierte über Instagram.