Fertigstellung des Leuzetunnels verschiebt sich – Stuttgarter Autofahrern droht weiterhin Verkehrschaos
Bei der Dauerbaustelle rund um den Leuzetunnel in Stuttgart ist Geduld gefragt. Die Bauzeit verschiebt sich aufgrund festgestellter Mängel. Autofahrer dürfen also noch länger mit Stau auf der Strecke rechnen.
Stuttgart - Die B10 und die B14 gehören zu den Hauptverkehrsadern in der Landeshauptstadt Stuttgart. Aufgrund der Ausbauarbeiten haben Autofahrer dort jedoch seit Jahren fast täglich mit Stau zu kämpfen. Mit der Eröffnung des Rosensteintunnels wurde ein Teil des Großprojekts bereits abgeschlossen.
Doch die erhoffte Entlastung für den Verkehr in Stuttgart ist erst möglich, wenn auch der Umbau des Leuzetunnels fertiggestellt ist. Im Oktober des vergangenen Jahres läutete man hier den nächsten Bauabschnitt ein, durch den sich auch die Verkehrsführung auf der B10 und B14 massiv änderte. Die Straße gleicht seither einem Nadelöhr. Wie jetzt bekannt wurde, wird dies auch noch eine Weile so bleiben, denn der Leuzetunnel wird erst viel später als geplant fertig.
Fertigstellung des Leuzetunnels verschiebt sich um ein Jahr und kostet weitere Millionen
Das Tiefbauamt Stuttgart stellte bei den Sanierungsarbeiten schwere Schäden an beiden alten Röhren des Tunnels am Leuze fest, wie die Stuttgarter Zeitung (StZ) berichtet. Konkret haben sich in den Bodenplatten der Fahrbahnen durch Tausalz Chlorid festgesetzt, wodurch die Bewehrungseisen bereits Korrosionsschäden zeigen. Das hat zur Folge, dass sich die Bauzeit um rund ein Jahr verlängert. Der Leuzetunnel werde demnach erst Ende 2025 fertiggestellt. Solange bleiben in beiden Richtungen für Autofahrer jeweils nur eine Spur befahrbar – Pendler müssen sich also weiterhin mit der Dauerbaustelle und Stau herumärgern.

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Darüber hinaus steigen auch die Kosten für das Bauprojekt um etwa 14 Millionen Euro. Die Gesamtkosten für den Rosenstein- und den Leuzetunnel stehen damit bei rund 471 Millionen Euro. Durchaus könnte sich diese Zahl nochmals erhöhen, denn die Stadt schließe weitere Baupreissteigerungen bis zur Fertigstellung des Leuzetunnels nicht aus, schreibt die StZ.
Marode Straßen und Brücken bereiten Stuttgart Probleme
Im Jahr 1973 ging der Leuzetunnel in Stuttgart in Betrieb und über die Jahre wurde die Verkehrsbelastung immer höher. Es ist nicht das einzige Bauwerk im Verkehrsgeschehen, dass mit der Zeit derartig marode wurde. Auch die Rosensteinbrücke musste im vergangenen Jahr aufgrund ihres schlechten Zustands für den kompletten Verkehr gesperrt werden. Mittlerweile ist klar, dass die Brücke sogar abgerissen werden muss. Dies werde jedoch erst spätestens 2024 passieren, was die Stuttgarter mächtig ärgerte, denn auch hier spitzt sich die Verkehrslage zu Stoßzeiten zu. Die Probleme durch gealterte Straßen und Brücken nehmen in Stuttgart also nicht ab – wer weiß, wo es als Nächstes bröckelt.