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25 schwäbische Wörter, die viel zu schön zum Aussterben sind

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Von: Valentin Betz, Anna-Lena Schüchtle

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Stirbt Schwäbisch aus? Selbst eingefleischte Schwaben haben bei manchen Wörtern Schwierigkeiten, sie zu verstehen. BW24 hat 25 solcher Wörter aus unserem Dialekt zusammengetragen.

Ein unscharfes Lexikon. Darüber steht in großen Lettern „Schwäbisch-Lexikon“
1 / 26Sogar über Schwaben hinaus kennt man Begriffe in Schwäbisch wie „Dubberle“, „Fisimatente“ und „Gsälz“. In unserem Lexikon zeigen wir, welches Vokabular von dem Dialekt „Neigschmeggde“ nicht mehr verstehen. © Foto: Pisit Heng/Unsplash
Eine dampfende Tasse Kaffee, darunter Kaffeebohnen. Davor ein schwäbischer Schriftzug
2 / 26Ein Schwabe kann sehr ungehalten reagieren, wenn er keinen guten oder echten Kaffee kriegt. Als „Schnitzbria“ oder „Muggefugg“ wird dieser dann verurteilt. © Foto: Mike Kenneally/Unsplash
Mann mit Glatze zieht Grimasse, davor ein schwäbischer Schriftzug.
3 / 26Auf Schwäbisch wird das Wort „Mugga“ häufig verwendet, um etwas Bestimmtes zu beschreiben - eine Glatze wird im Dialekt zum Beispiel als „Muggaflugplatz“ bezeichnet. © Foto: engin akyurt/Unsplash
Eine ausgestreckte Hand hält einen Zettel in der Hand, auf dem „You are lying“ steht, davor ein schwäbischer Schriftzug
4 / 26Wenn ein Schwabe glaubt, dass er veralbert oder angelogen wird, dann ruft er auf Schwäbisch laut „Ja Pfeidadeggl“. Es bedeutet im Dialekt so viel wie „Als ob...“ oder „Von wegen!“. © Foto: Annie Spratt /Unsplash
Unterleib eines Mannes, der ein Buch liest, davor ein schwäbischer Schriftzug
5 / 26Die Redewendung ist eine schwäbische Zeitangabe. Sie beschreibt den Zeitpunkt eines Ereignisses, das vor der Geburt des Angesprochenen geschehen ist - als er also noch im (Hosen-)Laden des „Seggels“ war. © Foto: NordWood Themes/Unsplash
Zwei Vögel kämpfen über den Wellen des Meeres, davor ein schwäbischer Schriftzug.
6 / 26Mit „rombuâbâlâ“ macht man auf Schwäbisch aus dem Wort „Bub“ ein Verb. Inspiration sind wohl kleine Jungen, die sich zanken und raufen. Es wird im Dialekt jedoch oft auch als Synonym für „necken“ verwendet. © Foto: Chris Sabor/Unsplash
Ein Bräutigam steh vor seiner BRaut und hält zwei Sektgläser in der Hand, davor ein schwäbischer Schriftzug.
7 / 26Richtig zur Geltung kommen diese Bezeichnungen, wenn der Schwabe sie richtig kehlig ausspricht. Übersetzt bedeutet es etwa so viel wie „Der Deine“, „Der Meine“, „Die Deine“ und „Die Meine“ - gemeint ist beispielsweise der/die (Ehe-)Partner/in. © Foto: Jason Briscoe /Unsplash
Nahaufnahme von einem Kind, das aus dem Fenster schaut und dabei einen Apfel isst. Davor ein schwäbischer Schriftzug
8 / 26Wenn man einen Apfel isst, bleibt am Ende das Kerngehäuse übrig - auf Schwäbisch nennt dies im Dialekt: „Epflbutzâ“. © Foto: Khamkhor/Unsplash
Mann hält in Bar ein leeres Glas hoch, im Hintergrund ist unscharf ein weiterer Mann zu sehen. Davon ein schwäbischer Schriftzug.
9 / 26„Babbela“ bedeutet auf Schwäbisch, dass etwas leer ist - etwa ein Glas, ein Teller oder auch ein Saal. Es kann aber auch sein, dass sich ein Schwabe gemäß Dialekt einfach nur „babbela“ fühlt, also entkräftet. © Foto: Roman Synkevych/Unsplash
Mann vor weißem Hintergrund schreit in einen Telefonhörer, davor ein schwäbischer Schriftzug.
10 / 26„Du machsch me no ganz schalu mit doim G‘schwätz!“ sagt ein Schwabe, wenn eine andere Person ihn durcheinander bringt oder verrückt macht. Wie so oft kommt auch dieses Wort aus dem Französischen: „jaloux“ („eifersüchtig“). © Foto: Icons8 Team/Unsplash/https://photos.icons8.com/
Von oben: Auf einem Tisch liegt ein weißes Papier, darauf eine Hand mit einem Stift. Darüber ein schwäbischer Schriftzug.
11 / 26Der Zungenbrecher auf Schwäbisch schlechthin - nur für echte Kenner von dem Dialekt verständlich: „Mâl â mâl â Mâle!“ / „Mal einmal ein Männlein!“ © Foto: Kelly Sikkema/Unsplash
Eine eine alte Frau kuschelt mit ihrem Enkel, davor ein schwäbischer Schriftzug.
12 / 26Der schwäbische Vater sagt gerne zu seinen Kindern: „Hoit gangâ mer d‘Âhnâ b‘suacha!“, wenn er seiner Mutter einen Besuch abstatten will. „Âhnâ“ kann, muss aber nicht negativ gemeint sein. © Foto: Ekaterina Shakharova/Unsplash
Überraschtes Mädchen hält sich Hand vor den Mund, davor ein schwäbischer Schriftzug.
13 / 26Wenn man auf Schwäbisch Schluckauf hat und hickst, dann hat man im Dialekt den „Hägger“. © Foto: Andre Guerra/Unsplash
Frau mit rotem Kleid vor gelbem Hintergrund, davor ein schwäbischer Schriftzug.
14 / 26„Mensch, du hâsch abber â schick‘s Häs â hoit!“ sagt ein Schwabe, um einer anderen Person für sein schönes Outfit ein Kompliment zu machen. © Foto: Ussama Azam/Unsplash
Frau sitzt traurig am Fenster, davor ein schwäbischer Schriftzug.
15 / 26Eine „Bähmull“ ist auf Schwäbisch eine Person, die immer schlecht drauf, weinerlich und schnell beleidigt ist. Der Dialekt hat dazu mit „bähmullig“ noch das passende Adjektiv parat. © Foto: Anthony Tran /Unsplash
Ein Betrunkener liegt auf einer Wiese, neben ihm eine Flasche Alkohol. Davon ein schwäbischer Schriftzug.
16 / 26„Du hosch aber au en ganz scheena Balla!“ sagt ein Schwabe, um einen anderen darauf aufmerksam zu machen, dass er betrunken ist. © Foto: thom masat/Unsplash
Fliege auf Untergrund, davor schwäbischer Schriftzug.
17 / 26„Mugga“ (Mücken/Fliegen) kennen viele von dem bekannten Wort auf Schwäbisch „Muggaseggele“. Es zeigt im Dialekt an, dass etwas besonders klein oder knapp ist. Mit einem „Muggabatscher“ werden die Mücken dagegen „gebatscht“. © Foto: Jin Yeong Kim/Unsplash
Mit Gesichtern bemalte Eier auf einem Teller, davor ein schwäbischer Schriftzug.
18 / 26Gemeint ist, dass jemandem der Kopf angebohrt wird, damit die Dummheit entweichen kann. Schwaben verwenden die Redewendung meist, wenn jemand etwas Dummes sagt oder macht. © Foto: KS KYUNG/Unsplash
Eine Hängeleuchte strahlt schwaches Licht nach unten, davor ein schwäbischer Schriftzug.
19 / 26Mit „Fonzl“ meint man auf Schwäbisch eine nur schwach brennende Lampe. Es könnte im Dialekt aber auch eine Beleidigung sein: „Du domme Fonzl!“ © Foto: Jude Beck/Unsplash
Uhr vor einem unscharfen Hintergrund, davor ein schwäbischer Schriftzug.
20 / 26„Kellerrättle“ hat nichts mit einer Ratte im Keller zu tun, sondern stammt vom französischen „Quelle heure est il?“. Aus der Frage nach der Uhrzeit wurde im Schwäbischen die Bezeichnung für die Uhr selbst. © Foto: Julian Hochgesang/Unsplash
Erdbeeren, davor ein schwäbischer Schriftzug.
21 / 26Erdbeeren werden auf Schwäbisch gerne auch „zu em a ordentlicha Bräschtlingsgsälz“ verarbeitet - also im Dialekt Marmelade. © Foto: Massimiliano Martini /Unsplash
Teile vom Atomium in Brüssel, davor ein schwäbischer Schriftzug.
22 / 26Mit einem „Fiddzele“ werden im Schwäbischen oft winzige Dinge oder Abstände beschrieben beziehungsweise, dass etwas ganz knapp nicht geschafft wurde: „A Fiddzele hat no g‘fehlt“. © Foto: Raphaël Biscaldi /Unsplash
Feuerzeug, das im Dunkeln betätigt wird, davor ein schwäbischer Schriftzug.
23 / 26„Pedäderle“ kommt vom französischen „peut-être“ („vielleicht“). Gemeint ist im Dialekt meistens ein Feuerzeug. Es kann auf Schwäbisch aber auch ein Kugelschreiber oder eine Taschenlampe sein - eben irgendetwas, das vielleicht funktioniert oder auch nicht. © Foto: Dev Asangbam/Unsplash
Füße stehen in Pfütze, davor ein schwäbischer Schriftzug.
24 / 26Richtig übersetzt bedeutet „Bäddschlach“ so viel wie Matsch-Lache. © Foto: Mitchell Koot/Unsplash
Klebenstift auf weißer Oberfläche. Davon ein schwäbischer Schriftzug.
25 / 26„Bäbb“ oder auch „Bäbber“ bedeutet auf Schwäbisch Klebstoff. Im Dialekt kann aber auch je nach Kontext „Unsinn“ gemeint sein. © Foto: Charles Deluvio/Unsplash
Ohr mit Ohrring, davor ein schwäbischer Schriftzug.
26 / 26Selten trägt man nur einen „Buddo“, sondern in der Regel zwei. In der Mehrzahl heißt es dann aber „Buddola“. © Foto: Mat Reding/Unsplash

Stuttgart - In der Landeshauptstadt von Baden-Württemberg bekommt man tiefstes Schwäbisch mittlerweile immer seltener zu hören. Zu viele Neigschmeggde bringen zu viele andere Dialekte mit ins schöne Schdurgert, wie die Kesselstadt im Schwäbischen genannt wird. Zwar hört man ab und an mal „isch“ anstatt „ist“ oder „schwätza“ anstelle von „sprechen“. Mancherorts vernimmt man aber nur noch Gespräche auf Hochdeutsch.

Doch es gibt sie noch - die alten schwäbischen Weisheiten und Sprichworte, die kehlig-klangvollen Metaphern für ganz Banales, die etwas derben, aber dennoch charmanten Beleidigungsfloskeln. BW24 hat sich abseits bekannter Begriffe wie Dubberle, Gsälz oder Fisimatente umgeschaut und die 25 schönsten (Sprich-)Wörter zusammengetragen. Wichtig vorab für nicht eingefleischte Schwaben: Es gibt einen wesentlichen Unterschied zwischen „o“ und „â“. Letzteres wird wie das Französische „en“ ausgesprochen. Erst dann entfaltet der schwäbische Dialekt seine volle Schönheit.

Die schönsten schwäbischen Wörter findet ihr oben in der Bildergalerie.

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